Aus diesen letzten Wirtschaftsmeldungen des Jahres erfahren Sie Einiges aus der regionalen Wirtschaft, Sie erhalten bei uns statistischen Wirtschaftsdaten sowie Bankeninformationen und wir blicken gemeinsam auf die Saisonveranstaltungen der Handelskammern West-Rumäniens. Bleiben Sie dran!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Aus der regionalen Wirtschaft:
Der Temeswarer Flughafen und der Grenzübergang zu Serbien in Morawitza entsprechen den Schengen-Standards. Die Prüfungskommission, die vor einem Monat auf Besuch war, vollendete ihren Bericht. Dieser zeigt, dass die rumänischen Behörden in einer sehr kurzen Zeitspanne, die in der Vergangenheit festgelegten Unstimmigkeiten beseitigen und große Fortschritte im Bereich der Apparatur für die Grenzüberwachung verzeichnen konnte. Der Bericht wurde heute innerhalb der Schengen-Arbeitsgruppe vorgestellt und soll innerhalb eines kommenden Treffens im Januar angenommen werden. Rumänien könnte dann im März 2011 dem Schengenraum beitreten.
Das Verkehrsministerium legte die Preise für den Bau weiterer zwei Autobahnstrecken fest: Die Umgehungsstraße bei Temeswar im Autobahnformat auf einer Strecke von 9 Kilometern soll rund 90 Millionen Euro kosten. Das sind rund 10 Millionen Euro pro Kilometer. Desweiteren soll die Strecke Temeswar – Lugosch rund 9 Millionen Euro pro Kilometer kosten. Die Preise sind wesentlich höher als die Zielsetzungen des Ministeriums. Verkehrsministerin Anca Boagiu erklärte vor kurzen, ein Kilometer Autobahn in der Tiefebene sollte höchstens 4 Millionen Euro kosten.
Ausgeschrieben wurden die Arbeiten für die Autobahn Arad – Nadlak auf einer Strecke von 40 Kilometern. Die Angebote hierfür können bis Februar 2011 bei der Gesellschaft für Landstraßen und Autobahnen eingereicht werden. Das Projekt wurde auf 230 Millionen Euro ohne Umsatzsteuer eingeschätzt. Ausgeschrieben werden jeweils 2 Hälften der Strecke. Es geht dabei um die Projekterstellung und die Bauarbeiten der Autobahn sowie der Zugangsstraßen. Die Strecke soll in 4 ein Halb Jahren dem Verkehr übergeben werden. Die Kosten werden zu 85% aus Fonds der Europäischen Union getragen. Den Rest stellt die rumänische Regierung zur Verfügung.
Die Kreisstraße Slatina-Timis – Franzdorf könnte in naher Zukunft modernisiert werden. Dafür soll ein Projekt im Wert von 20 Millionen Euro bis Jahresende unterzeichnet werden, erklärte der Karascher Kreisratsvorsitzende Sorin Frunzaverde. Desweiteren wurde vor kurzem eine Investition im Wert von einer Million Euro in der Gegend Weidental-Wolfsberg getätigt. Das Kanalisations-netzwerk wurde um mehr als 6 Kilometern verlängert sowie eine Kläranlage und 7 Pumpanlagen eingerichtet. Damit will der Kreisrat den Tourismus im Banater Bergland fördern.
Nun zu den statistischen Wirtschaftsdaten und Bankeninformationen:
Die Industrieproduktion Rumäniens bremst ab. Sie ist in zehn Monaten 2010 nur noch um 4,8 Prozent im Vergleich zu derselben Zeitspanne des Vorjahres gewachsen. Nach drei Quartalen waren es plus 5,2 Prozent, nach zwei Quartalen plus 5,6 Prozent. Im Oktober stagnierte die Industrieproduktion im Vormonatsvergleich, gab das Nationale Institut für Statistik in Bukarest bekannt – zitiert von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Gegenüber Oktober 2009 wurde ein Leistungsplus von 1,4 Prozent verzeichnet. Im September waren es noch plus 4,8 Prozent. Im vergangenen Gesamtjahr 2009 war die rumänische Industrieproduktion um 5,5 Prozent geschrumpft, nach plus 0,9 Prozent im Jahr 2008.
Die rumänische Währung wird bis Ende nächsten Jahres wahrscheinlich 2,3 Prozent auf den Euro einbüßen und der Wechselkurs bei 4,4 Lei für einen Euro liegen. Dies schätzen die Analysten der Deutschen Bank, zitiert von der Nachrichtenagentur Mediafax. In den nächsten drei Monaten werde der Euro-Kurs von derzeit 4,30 Lei auf 4,33 Lei steigen, hieß es weiter. Der Leu werde leicht an Wert einbüßen, weil die rumänischen Exporte wegen der geringen Nachfrage einen Wettbewerbs-anreiz bräuchten. Die Nationalbank habe „geringes Interesse an einer Erstarkung des Leu“, weil das für 2011 prognostizierte Wirtschaftwachstum sehr niedrig sei, nach einer tiefen Rezession in den letzten beiden Jahren. Das Wirtschaftswachstum werde in der kommenden Zeitspanne niedrig bleiben und Rumänien brauche mehrere Jahre, um den Produktionsverlust wettzumachen, hieß es weiter. Die Prognosen der Deutschen Bank stimmen mit jenen des Internationalen Währungsfonds (IWF) überein, verzeichnet die ADZ desweiteren: 2010 schrumpft die Wirtschaft Rumäniens um 1,9 Prozent, um dann im Jahr 2011 um 1,5 Prozent zu wachsen. Die Inflation soll zum Jahresende 2010 auf 7,6 Prozent abbremsen, nachdem sie im Oktober bei 7,9 Prozent lag. 2011 soll sie dann bis auf 4,4 Prozent sinken.
Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern mit 4Lei28 quotiert und ein US-Dollar mit 3Lei22. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei55 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei08. Ein Gramm Gold wurde auf 143 Lei und 87 Bani gewertet.
Nun auch kurz zu den Saisonveranstaltungen der Handelskammern West-Rumäniens:
Eine Messe für Weihnachtsdekorationen ist diese Woche beim Regionalen Handelszentrum in Temeswar offen. Mehr als 80 Unternehmen aus dem In- und Ausland stellen Christbäume, Dekorationen, Spielzeug, Bücher und Süßigkeiten aus. Der Weihnachtsmann ist auch dabei und prämiert den schönsten Brief an ihn. Die Weihnachtsausstellung ist bis Sonntag, täglich zwischen 11 und 20 den Besuchern zugänglich. Der Eintritt kostet 2 Lei.
Auch die Arader haben ihre Wintermesse. Sie trägt den Namen Weihnachtsgeschenke und findet auf dem Gelände von Expo Arad International statt. Rund 80 Unternehmen bieten im ersten Ausstellungsraum Weihnachtsdekorationen, Kleidungsstücke, Schuhe, Kosmetika, Spielzeug, Schmuck und Süßigkeiten. Im 2.ten Raum wurde ein Vergnügungspark und eine Bastelstelle für Groß und Klein aufgestellt. Weihnachtslieder, Puppentheater und Sportveranstaltungen ergänzen das Programm. Zudem wird der Wettbewerb Weihnachtsfräulein für Mädchen zwischen 4 und 6 Jahren organisiert und die am schönsten geschmückten Christbäume ausgezeichnet.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie am ersten Donnerstag im neuen Jahr wieder. Am nächsten und am darauf folgenden Donnerstag haben wir zwei Sonderausgaben des grenzüberschreitenden FunkMagazins eingeplant – ein Weihnachtsspezial und einen Jahresrückblick. Haben Sie noch eine besinnliche Adventszeit, frohe Feiertage und ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2011!
Adrian Ardelean, Temeswar, 16.12.2010 |