Da kommt an einem Abend ein Stück der österreichischen Autorin Elfirede Jellinek auf die Bühne - und zwar auf polnisch, und das auf einer Bühne im Westen Rumäniens. Und am nächsten Abend steht dann der Franzose Ionesco auf dem Programm - gespielt von rumänischen Schauspielern in deutscher Sprache. Schließlich in der gleichen Woche noch ein Auftritt des Jüdischen Staatstheaters Bukarest - auf Jiddisch: Mehr Multikulti auf der Bühne kann eigentlich kaum sein - und das war ja in den vergangenen Tagen das Ziel beim europäischen Theaterfestival "Eurothalia" im rumänischen Temeswar. Dort besteht seit rund sechs Jahrzehnten ein eigenständiges Deutsches Staatstheater, das einst für rumäniendeutsche Minderheit gegründet wurde, sich heute aber ein Stück weit auch die multiethnische Verständigung zum Ziel gesetzt hat - eben mit dem "Eurothalia"-Festival, das am Sonntag zuende ging. Der bundesdeutsche Journalist Thomas Wagner hat zugeschaut.
Thomas Wagner, Temeswar, 21.11.2010 |