Radio Temeswar

90 Jahre Polytechnische Universität in Temeswar

Die Polytechnische Universität in Temeswar (UPT) ist 90. Am 11. November 1920 unterzeichnete König Ferdinand das Dekret zur Gründung der akademischen Institution in der Banater Hauptstadt. Zu den Feierlichkeiten am Donnerstag, dem 11. November 2010, wurden Bildungsminister Daniel Funeriu, Prinz Radu von Hohenzollern, Rektoren aus ganz Europa und die Ehrendoktoren der UPT eingeladen. Das Festprogramm umfasste Festlichkeiten im Foyer des Rektorats, Ausstellungen und Workshops mit Erinnerungen und Reflexionen über 90 Jahre Herausforderungen und Errungenschaften der Polytechnische Universität in Temeswar. Danach fand ein Galanachmittag mit Ansprachen und Ehrungen in der Nationaloper statt. Mit dabei war Astrid Weisz.

In Rumänien gibt es etwa 50 staatliche und 20 private Ausbildungsstätten auf Hochschulniveau mit etwa 110‘000 Absolventen pro Jahr. Knapp 30 % der Absolventen studieren in Bukarest, der Rest verteilt sich über das ganze Land und es gibt keine einigermassen bedeutende Stadt ohne Hochschule. Die Qualität der Ausbildung ist im Allgemeinen gut – je nach  Studienrichtung manchmal etwas theoretisch. Seit ein paar Jahren werden auch viele Austauschprogramme mit westlichen Hochschulen angeboten, die sehr intensiv genutzt werden. Dies gilt übrigens auch für die zahlreichen Zusatzkurse in Sprache, Kommunikation, Soft Skills, etc.
Temeswar ragt als Universitätsstadt zumindest aus historuischer Sicht nicht besonders heraus, was vor allem auf die wechselreiche Herrschaft über die Region Banat und die mehr als 700 jahre alte Stadt zurück zu führen sei, erklärte bei seiner Festansprache der Rektor der Polytechnischen Universität in Temeswar, Prof. Dr Ingineur Ioan Robu. In dieser rede sprach er sowohl die geschichte als auch die Wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Bedeutung der Stadt an der Bega an, erinnerte an bedeutende akademische und politische Persönlichkeiten, die das Wesen der heutigen UPT in der Vergangenheit und bis heute noch prägen und unterstrich auch, wie durch europäische und weltweite Austauschprogramme von Studenten und Professoren, die internationale Zusammenarbeit ein bedeutenden Bestandteil der akademischen Ausbildung an derm Polytechnikum darstellt. Bei der feierlichen Gala, die sich am Nachmittag des 11ten November im Saal der Nationaloper in Temeswar abspielte, waren die Sitzplätze sowohl von bedeutenden Persönlichkeiten der regionalen und lokalen Verwaltungen anwesend, als auch der Wirtschaft und des akademischen Bereiches aus Rumänien und der ganzen Welt. Die Forschungen an dem Polytechnikum haben nämlich nicht nur einen theoretisch akademischen Charakter sondern bringen sich durch Projekte wie Ecorail, das sich für die Erstellung eines ökologisch vertretbaren Ausbau des Zugverkehrs in europäischen Regionen, inklusive dem Banat einsetzt. Andererseits hat das Bürgermeisteramt der Stadt Temeswar mit Unterstützung des Polytechnikums sowie des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts bereits ein breit angelegtes Infrastruktur-Projekt namens „Vision Temeswar 2030“ erarbeitet. Dieses sieht vor , den Flughafen mit dem regionalen Bahnnetz zu verbinden. Das Projekt zielt darauf ab, den Güterverkehr möglichst aus der nahegelegenen Stadt wegzuleiten.
Das Stuttgarter Fraunhofer-Instituts ist seit vielen Jahren Partnerinstitution der UPT, was diese zu ihrem 90ten Jubiläum auch durch Auszeichnungen würdigte. So wurden am vergangenen Donnerstag der Institutleiter Univ-Prof Dr Ingineur Alexander Verl mit dem Ehrendoktor der UPT ausgezeichnet und der Prof von der Bremer Universität Dr. Ing Axel Gräser zum Ehrenprofessor ernannt. Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehörten eine Ausstellung des Politechnika Verlags und des Karukaturenmales Stefan Popa im Politechnika Restaurant, eine kurze Operngala und das Festessen in der Kantine des Instituts.


11.18. 90 Jahre UPT  


 Astrid Weisz, Temeswar, 18.11.2010
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