Mehrere Kirchen im Banat feierten am vergangenen Wochenende das Fest ihrer Weihe. Eine der ältesten darunter ist die römisch-katholische Kirche in der Arader Kleinstadt Pankota. Diese wurde vor 203 Jahren dem Feiertag Maria Himmelfahrt geweiht. Adi Ardelean war bei der disjährigen Kirchweih in Pankota dabei und berichtet.
Das Kirchweihfest begann traditionsgemäß am Samstag Nachmittag. Dann ging die Kirchweihjugend von Haus zu Haus und lud die Ortsbewohner zum Fest ein. Am Sonntag Vormittag trafen sich die Trachtenpaare beim ersten Geldherr und marschierten von dort zur Kirche, wo der Festgottesdienst stattfand. Pfarrer Ioan Ciurariu zelebrierte die Heilige Messe viersprachig für alle katholischen Gläubigen aus Pankota: auf Rumänisch, Ungarisch, Slowakisch und Deutsch.
Nach dem Festgottesdienst marschierten die Trachtenpaare zum Pfarrhaus, wo die drei Ehrentänge getanzt wurden. Für Musik sorgte, wie in den letzten 17 Jahren, die Blaskapelle aus Großpereg.
Vom Pfarrhaus zogen dann die Jugendlichen mit Blasmusik durch die Straßen von Pankota zum Haus der ersten Geldfrau. Hier erhielten die Jugendlichen Erfrischungsgetränke und tantzten weitere drei Ehrentänze für die Familie der Gastgeberin.
Zum Mittag gingen die Kirchweihbuben, die Familien ihrer Kirchweihmädchen näher kennenlernen. Ich versuchte in der zwischenzeit, näheres zum Kirchweihfest in Pankota zu erfahren und sprach darüber mit dem Bürgermeister der Stadt, Josef Retter, einem der hiergebliebenen Deutschen.
Das Nachmittagsprogramm ging um 16 Uhr weiter. Dann sammelten sich die Trachtenpaare wieder beim ersten Geldherr und marschierten von dort zum Zentralpark hinter dem Rathaus, wo der Kirchweihbaum aufgestellt war. Hier begrüßten die Buben der ersten beiden Paare die Gäste in Pankotaer Mundart.
Vorsitzender des Deutschen Ortforums in Pankota ist Franz Mackert. Er machte als Kirchweihbub bei der Wiederaufnahme des Festes nach dem zweiten Weltkrieg im Jahr 1969 mit. 1975 übernahm er den organisatorischen Teil und versucht seitdem, das traditionelle Fest jährlich vorzubereiten. Das klappte bisher auch gut mit ein paar Ausnahmen nach der Wende 1989, als die deutsche Bevölkerung aus Pankota massiv auswanderte. Inwzischen aber kehren immer wieder ehemalige deutsche Ortsbewohner zum Kirchweihfest in die alte Heimat zurück, wie ich von Franz Mackert erfuhr.
Adrian Ardelean, Arad, 15.08.2010 |