Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erfahren Sie Aktuelles zur Wirtschaftslage im Land und zu den neuesten Investitionen in West-Rumänien. Hinzu kommt der Veranstaltungskalender der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs aus West-Rumänien. Bleiben Sie dran!
Die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins in Arad kommen wieder am 20.sten Mai innerhalb des Monatstreffens zusammen. Gastgeber ist die Pansion Apfelhaus in Neupanat/Horia.
Die Mitglieder des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat treffen sich in diesem Monat bereits am kommenden Mittwoch um 19Uhr30, in Temeswar. Als spezielle Gäste werden erwartet die Clubkollegen von „F&F IT Services” und der Bürgermeister von Reschitza, Mihai Stepanescu.
Nach der globalen Wirtschaftskrise folgt nun die Krise der einzelnen Staaten. Die Wirtschaft Griechenlands liegt am Boden, dem Land könnten Portugal, Spanien, Irland und Italien folgen, verzeichnet die Wirtschaftszeitschrift Financiarul. Die interationalen Ratingagenturen erteilten schwache Noten den Wirtschaften aus den 4 EU-Staaten, was sogar zur Schwächung der Gemeinschaftswährung führte. Der Euro behalte seinen fallenden Trend bei, die Entwicklung sei aber nicht dramatisch, so die Finanzexperten.
Die Rumänische Nationalbank BNR senkte am Dienstag den Leitzins um ein weiteres ein Viertel Prozent. Somit erreicht der Leitzins seinen historischen Tiefpunkt von 6,25%. Der Verwaltungsrat der Nationalbank beschloss zudem, die minimalen obligatorischen Reservetranchen für Darlehen in Lokalwährung bei 15% und für Darlehen in Auslandswährung bei 25% beizubehalten.
Hier auch die Referenzkurse der rumänischen Notenbank: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei14 quotiert und ein US-Dollar mit 3Lei19. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei50 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei18. Ein Gramm Gold wurde auf 120 Lei und 39 Bani gewertet.
Der durschnittliche Nettolohn wuchs im Monat März um fast 7% im Vergleich zum Vormonat Februar. Dies gab das Nationale Institut für Statistik gestern bekannt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass im März mehrere Angestellte über eine Vorosterprämie verfügt haben. Nominell wuchs das Monatseinkommen um 98 Lei und betrug im März 1.509 Lei.
Die Delegation des Internationalen Währungsfonds IWF beendet morgen ihre Mission in Rumänien. Die Fachleute überprüfen, ob Rumänien die Bedingungen aus dem Stand-by-Abkommen mit dem IWF eingehalten hat und suchen gemeinsam mit den rumänischen Behörden nach weiteren Lösungen. Die IWF-Finanzisten trafen sich mehrmals mit Finanzminister Sebastian Vladescu und erörterten die Möglichkeit der Steuererhöhungen. Die Regierung wolle die Mehrwertsteuer auf ihrem jetzigen Stand beibehalten, erklärte Vladescu. Die Haushaltsbillanz zeige nach dem ersten Trimester die nominelle Beibehaltung des mit dem IWF verhandelten Deffizitziels, die Einnahmen fielen allerdings niedriger aus als erwartet, so Minister Vladescu weiter. Angaben aus dem Finanzministerium deuten eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 22% und die Verdoppelung der Immobiliensteuer an. Die Ergebnisse der Finanzexpertise kommen im Juni vor den IWF-Vorstand, der über die Freigabe einer neuer Darlehenstranche im Wert von 850 Millionen Euro entscheidet. Rumänien handelte im vergangenen Jahr ein Hilfspaket gegen die Wirkungen der Wirtschaftskrise im Wert von rund 20 Milliarden Euro aus mit dem IWF, der Europäischen Union und der Weltbank.
Die Angestellten aus dem Staatssektor könnten wieder in unbezahlten Urlaub geschickt werden – erklären die Gewerkschaften. Das soll die Regierung als Sofortmaßnahme auf die Forderungen des IWF treffen, der ausdrücklich verlangt, dass die Ausgaben aus dem Staatssektor reduziert werden sollen. Die Gewerkschaften schlugen den IWF-Experten vor, differenziert die Mehrwertsteuer für Grundprodukte und Luxuswaaren anzuwenden. Desweiteren wurden Maßnahmen zur Reduzierung der Steuerhinterziehung vorgeschlagen.
Der Staat soll ab dem nächsten Jahr keine Gnade mehr gegenüber den natürlichen Personen zeigen, die Sondereinnahmen neben den Monatslöhnen verzeichnen. Die Steuerinspektoren sollen alle Ausgaben und Aquisitionen überprüfen und Zugang zu allen Banküberweisungsdaten haben. Die Summen, die nicht erklärt werden können, sollen besteuert werden. Besonders ins Visier genommen seien Künstler, Sportler, Immobilienbauer und -händler, Altwagenhändler sowie Hausmeister, die kleine Reparaturarbeiten vornehmen. Die Steuerhinterziehung erhob sich im vergangenen Jahr auf rund 42 Milliarden Euro, meldet das Nationale Steueramt.
Das Verkehrsministerium soll 680 bis 780 Millionen Lei für den Bau der Autobahn Temeswar-Lugosch ausgeben. Die Strecke mißt 25 Kilometer. Dafür schloss das Ministerium einen Finanzierungs-vertrag über das europäische operationelle sektorielle Programm für Transportwesen ab. Bis zum Jahresende sollen die Baufirmen festgelegt werden, die mit den Bauarbeiten der Strecken Temeswar-Lugosch, Arad-Nadlak, und Broos-Hermannstadt beauftragt werden. Die Strecke Temeswar-Arad soll im kommenden Jahr dem Verkehr freigegeben werden, so Angaben aus dem Verkehrsministerium.
Die Regierung erteilte eine weitere substanzielle Geldsumme für Investitionen in der Stadt Arad. 500.000 Lei werden für Arbeiten am Neptun-Strand investiert, nachdem mehrere Millionen Lei bereits überwiesen wurden. Eingerichtet werden sollen zwei Kinderschwimmbecken sowie eine große Wasserrutsche. Vom Verkehrsministerium kam eine weitere Geldsumme für den Bau einer neuen Fußgängerbrücke über die Marosch, sowie für die Gewinnung von Termalwasser.
Die Löhne der Angestellten der Astra-Fabrik für Personenvaggons steigen ab dem nächsten Monat um 10%. Dies gab die Unternehmensleitung bekannt aus Anlass des 10.ten Jahrestags seit der Privatisierung. Astra-Vaggons unterzeichnete vor kurzem einen neuen Vertrag mit Siemens für den Bau der Straßenbahnwagons „Imperio”. Die Arader Fabrik wurde 1891 gegründet als Zweigstelle der österreichischen Johann Waizer Fabrik aus Gratz.
Die Gesellschaft für Finanzinvestitionen Banat-Kreischland will in diesem Jahre neue Investitionsprojekte erarbeiten. Die Institution analysiert zur Zeit die Möglichkeit, auch die internationalen Märkte anzusprechen. Dies erklärte der Vorsitzende des Verwaltungsrates von SIF Banat-Crisana, Ioan Cuzman.
Der internationale Flughafen Temeswar verzeichnete im ersten Trimester dieses Jahres ein Gewinn von rund einer Million Euro. In den erstren Monaten des Jahres wuchsen sowohl die Kundenzahl, als auch die Zahl der Flugziele und der opperierenden Fluggesellschaften. Folglich wurde zumindest bisher der Temeswarer Flughafen von der Wirtschaftskrise noch nicht getroffen – erklärte Generalmanager Cornel Samartinean.
Der Temescher Kreisrat erhielt die Finanzierung eines Projekts im Wert von 8,5 Millionen Euro. Das Geld kommt vom europäischen operationellen Regionalprogramm und ist für Rennovierungsarbeiten am Banater Museum vorgesehen. Die Arbeiten könnten schon in diesem Sommer starten. Infolge der Investitionen werde die Besucherzahl signifiant ansteigen, erklärte der Museumsdirektor Dan Leopold Ciobotaru. Im vergangenen Jahr besuchten rund 20.000 Touristen das Banater Museum.
Die größte Industriemühle Rumäniens wurde am Dienstag in der Temescher Ortschaft Mercydorf/Carani eingeweiht. Hier wurden 11 Millionen Euro investiert. Die Mühle ist die einzige Einrichtung ihrer Art landesweit, die alle Operationen durchführen kann, von Getreideanbau, über die Ernte, das Lagern und das eigentliche Mahlen bis hin zur Verpackung und Lieferung. Das Mehl aus Mercydorf wird in den Mittleren Osten und nach West-Europa exportiert.
Zwei Ausstellungen wurden in den Timco-Hallen Temeswar eröffnet. Maiblumen ist die Messe für Blumenhändler und Floristen, Hunt & Fishexpo richtet sich an Jäger und Fischer aus Rumänien und Ungarn. Beide Messen sind bis Sonntag täglich zwischen 9 und 20 Uhr offen. Gleichzeitig wurde die Messe West-Fashion auf dem Parkplatz an der Circumvalatiunii-Straße Kreuzung mit der Gheorghe-Lazar-Straße eröffnet. Kleidung, Schuhe, Kosmetika und sonstiges für Mann, Frau und Kind gibt es zu kaufen bis Sonntag zwischen 10 und 20 Uhr.
Die Hotels Roman und Afrodita in Herkulesbad werden von morgen in einer Woche, am 14. Mai, zur Versteigerung ausgeschrieben. Das Unternehmen, das diese Immobilien besitzt, hat hohe Schulden und ist bankrott. Das Steueramt des Kreises Karasch-Severin will nun das Geld durch diese Ausschreibung zurück gewinnen.
Die rumänischen Touristen geben nicht mehr so viel für ihren Urlaub aus wie früher. Das mittlere Urlaubsbudget beträgt nun rund 400 Euro. Früher waren die Rumänen als große Ausgeber bekannt. Sie bevorzugten die all-inclusive-Angebote und brachten viele Souvenirs mit nach Hause. Ungefähr 10 Mal so viel gaben die Rumänen während ihres Urlaubs aus als die Deutschen. Nun stehen die billigen Reiseziele als Favoriten da. In der Rangliste der beliebtesten Urlaubsziele der Rumänen führen Bulgarien und Griechenland gefolgt von der Türkei und Spanien.
Hiermit endet, meine Damen und Herren, auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit weiteren aktuellen Wirtschaftsthemen erwarte ich Sie in 7 Tagen wieder. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!