Die Regierung stellte am Dienstag ihr Programm gegen die Krise vor dem Parlament vor UND „Eleganz und Bewegung“ heißt die heutige Veranstaltung innerhalb des Treffens des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad. Das und mehr erfahren Sie aus den Wirtschaftsmeldungen der Woche.
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Die Regierung stellte am Dienstag ihr Programm gegen die Krise vor dem Parlament vor. Zu den Prioritäten zählen wie im vergangenen Jahr die Unterstützung der Wirtschaft und die Schaffung von neuen Abreitsplätzen. Fortgesetzt werden die Programme “Das erste Haus”, “Der Schrottwagen”, “Häuser für Fachleute auf dem Dorf” sowie “Thermische Rehabilitierung der Wohnblocks”. Desweiteren beschloss die Regierung die Kurzarbeit weiterhin zu unterstützen, den wiederinvestierten Gewinn nicht zu besteuern und die Unternehmen von Sozialbeiträgen zu entheben, wenn sie Arbeitslose anstellen. Das Anti-Krisen-Programm der Regierung wurde scharf von der Opposition kritisiert und als ineffizient eingestuft.
Der rumänische Staat hat kein Geld mehr für die Bezahlung der Renten im Betrag, der bislang festgelegt wurde. Unter diesen Bedingungen empfiehlt Wirtschaftsminister Adriean Videanu denjenigen, die höhere Renten anstreben, sich für einen privaten Rentenfonds zu entscheiden. Das Streichen der Privilegien und das Eigenbeitrags-Prinzip sind Lösungen, die das öffentliche Rentensysthem nur zeitweilig aufrecht halten können. Um mehr Einsparungen im Staatshaushalt zu treffen soll ähnlich auch im Bereich der Staats-gehälter vorgegangen werden, erklärte Minister Videanu.
Die Arzneien werden ab dem 1.sten April teurer. Erwartet wird ein Preisanstieg von durchschnittlich 6,5%. Gesundheitsminister Attila Cseke erklärte, die Preiserhöhung sei eine Folge der Angleichung an den Leu-Euro Wechselkurs. In den Preisberechnungen wird nun ein Kurs von 4,25 Lei für einen Euro eingesetzt, anstatt des bisherigen Kurses von 4 Lei. Gemäß der neuen Verordnungen, sind nun die Importeure verpflichet, die Medikamente zum billigsten Preis aus der Europäischen Union nach Rumänien einzuführen.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, besucht nebst anderen IWF-Würdenträgern am 30.sten März Bukarest im Rahmen einer Europa-Tournee. Geplant sind Gespräche mit Staatschef Traian Basescu, Premier Emil Boc, dem Gouverneur der Nationalbank Mugur Isarescu, dem Finanzminister Sebastian Vladescu und den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern, Mircea Geoana und Roberta Anastase.
Rumänien und Bulgarien könnten am ärgsten von der Finanzkrise in Griechenland getroffen werden. Dies geht aus einer Analyse der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Griechenland war gleich nach dem Umsturz des Kommunismus ein bedeutender Investor in Süd-Ost-Europa. Hauptsächlich sind die Auslandstätigkeiten der griechischen Banken in Rumänien und Bulgarien konzentriert. Die öffentlichen Schulden Griechenlands belaufen sich auf 300 Milliarden Euro, während das Brutto-Inlands-Produkt bei 250 Milliarden Euro im Jahr liegt. Um die schwierige Situation zu bewältigen, braucht das Land ein Darlehen im Wert 53 Milliarden Euro.
Der rumänische Geschäftsmann Puiu Popoviciu verkaufte vor kurzem sein IKEA-Unternehmen an die schwedische Muttergruppe. Dafür erhielt er 30 Millionen Euro, verzeichnet das Wirtschaftsblatt Ziarul Financiar. Popoviciu brachte die berühmte Möbelverkaufskette 2007 über Franchising nach Rumänien und investierte hierfür 25 Millionen Euro. Im ersten Jahr erzielte das Unternehmen entgegen aller Prognosen einen Geweinn von fast 5 Millionen Euro. IKEA ist mit einem einzigen Laden der größte lokale Möbelverkäufer in Bukarest. Im vergangenen Jahr lag der Unternehmensumsatz bei mehr als 80 Millionen Euro.
Drei Rumänen befinden sich in der Forbes-Wertung für 2010 unter den Reichsten der Erde, schreibt der Rumänien-Online-Kurier. Dinu Patriciu belegt mit einem Vermögen von 2,2 Milliarden Dollar Platz 437, Ioan Niculae (zum ersten Mal in der Wertung berücksichtigt) ist mit 1,1 Milliarden Dollar 880.ster und Ion Tiriac kommt mit einem Vermögen von einer Milliarde Dollar auf Rang 937. Platz 1 in der Forbes-Wertung belegt der Mexikaner Carlos Slim Helu mit 53,5 Milliarden Dollar. Insgesamt gibt es weltweit 1.011 Milliardäre und sie kommen aus 55 Ländern.
300 Angestellte der Temeswarer Nahverkehrgesellschaft traten am Montag in Kurzarbeit. Das Unternehmen hat Schulden in Höhe von 6 Millionen Lei angehäuft. Hinzu kommen die Zahlungstranchen für die vor kurzem erworbenen Trolleybusse und für die engagierten Bankenkredite. Durch eine 3-monatige Kurzarbeit spare das Unternehmen eine Million Lei, so die Geschäftsführung.
Die 7.te Auflage des Internationalen Weinsalons VINVEST wurde am Dienstag im Regionalen Geschäftszentrum Temeswar eröffnet. Es beteiligten sich Vertreter aus allen Bereichen der Weinbau- und Weinhandelsbranche. Bis heute einschließlich wurden Ausstellungen, Weinverkostungen von rumänischen und ausländischen Weinen, wie auch Treffen der Winzer veranstaltet. Ziel des Weinsalons in Temeswar ist es, den einheimischen Weinbau, Weinhandel und Weinbautourismus zu unterstützen.
Die Temeswarer Industrie, Landwirtschafts- und Handelskammer organisierte heute ein Seminar zum Thema Wirtschaftscluster. Die Cluster sind geographische Ballungen von Institutionen und Unternehmen, die miteinander verbunden sind, gemeinsame Ressourcen verbrauchen und einen effizienten Informations- und Warenaustausch pflegen. Innerhalb des Seminars hielt der ehemalige GTZ-Büroleiter in Bukarest und Belgrad, Wolfgang Limbert, einen Vortrag über Clustererfahrungen in Serbien.
Die Mitglieder des Arader deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins kommen heute ab 18 Uhr innerhalb des monatlichen Clubtreffens zusammen. Gastgeber ist diesmal die Mercedes-vertretung Auto-Schunn auf der Calea Radnei 247. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Bestimmung der Vereinsziele unter dem Motto „Etwas zu bewegen“, Diskussionen über die Satzung, das Organisieren von Neuwahlen für den Vereinsvorstand sowie konkrete Vorschläge für das Jahr 2010. Im Anschluss sind die Geschäftsleute zu einer außergewöhnlichen Modeschau eingeladen. Das Haus Ellis stellt unter dem Motto „Eleganz und Bewegung” Abendkleider zwischen Luxusautos vor.
Das Kanalisationsnetz der Arader Ortschaft Glogowats wird von einem deutschen Unternehmen aus Eigenmitteln gebaut. Die Investition wurde auf 7 Millionen Euro gewertet und ihre Rückflussdauer aus Einnahmen auf 4 Jahre eingeschätzt. Das Unternehmen erhält von der Gemeindeverwaltung ein Gelände von 2 Hektar für den Bau der Kläranlage. Der Vertrag hierfür soll in den kommenden Wochen unterzeichnet werden. Das Kanalisationssysthem wird 50 Kilometer lang sein und rund 2 Tausend Haushalte bedienen.
Ein Frühlingsmarkt wird auch in Arad von Samstag in einer Woche eröffnet. 36 Holzhütten werden auf dem Platz vor dem Rathaus aufgestellt. Zum Verkauf stehen Ostereier, Osterdekorationen, Ikonen, Ostergebäck, Spielzeug, Süßwaren und Antiquitäten. Die Unternehmen können sich hierfür bei der Stadtverwaltung anmelden. Bis am 11.ten April ist dann der Arader Frühlingsmarkt täglich zwischen 11 und 23 Uhr offen.
Die Fluggesellschaft Carpatair stellt ab dem 29.ten März Kleinbusse zwischen Arad und Temeswar für den Transfer der Fluggäste zur Verfügung. Der neue BUS-and-FLY-Dienst führt montags bis samstags jeweils zwei Fahrten durch. Das Angebot richtet sich an Fluggäste aus Arad, die von Temeswar aus andere rumänische Flugziele erreichen wollen bzw. die nach Deutschland, Italien, Griechenland oder in die Ukraine und Republik Moldau fliegen wollen.
Die Zahlungs-frist der Steuern für Gebäude, Gelände und Fahrzeuge für das erste Trimester läuft Ende des Monats ab. Die Steuerzahler, die ihre Abgaben bis zum 31. März für das ganze Jahr leisten, erhalten eine Ermäßigung von 10%. Die Orts-Steuern können an den Schaltern der Rathäuser, an den Post-ämtern sowie online im Internet bezahlt werden.
Die Banken könnten die Konten ihrer Kunden ab dem 1.sten April sperren. Es geht nicht um einen Aprilscherz, sondern um eine Vorschrift der Nationalbank, die vorseht, dass alle Kunden ein Formular ausfüllen und eine Kopie des Personalausweises hinterlegen müssen. Für diejenigen, die diese Vorschrift bis zum 1.sten April nicht befolgen, geht das Geld auf den Konten nicht verloren, nur der Zugang wird bis zur Durchführung der Maßnahme gesperrt.
Hier auch die Referenzkurse der rumänischen Notenbank für heute: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei08 quotiert und ein US-Dollar mit 2Lei95. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei55 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei10. Ein Gramm Gold wurde auf 107 Lei und 71 Bani gewertet.
Das waren die Wirtschaftsmeldungen der Woche und hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarte ich Sie in zwei Wochen wieder. Kommenden Donnerstag laden Sie die Radioredaktionen des Medienvereins FunkForum zu ihrer monatlichen Gemeinschaftssendung FunkMagazin ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!
Adrian Ardelean, Temeswar, 18.03.2010 |