Radio Temeswar

Ad limina Besuch beim Papst

Visitatio liminum Apostolorum auch visitatio ad limina Apostolorum, wörtlich übersetzt “Besuch der Schwelle” (gemeint der Gräber) der Apostelfürsten Petrus und Paulus in Rom. Das ist der Pflichtbesuch der katholischen Bischöfe in bestimmten zeitlichen Abständen, in der Regel alle fünf Jahre, um der römischen Kurie den Situationsbericht über ihre Diözese vorzulegen sowie Audienz beim Papst. In diesem Jahr waren auch die rumänischen Bischöfe wieder an der Reihe seinen Bericht über das Glaubensleben in der Diözese abzugeben. So begab sich Mitte Februar Bischof Martin Roos nach Rom, zusammen mit den römisch- und griechisch-katholischen Bischöfen aus Rumänien und der Moldau. Dort zelebrierte die Bischofskonferenz heilige Messen bei den Gräbern der beiden Apostelfürsten in der Petersbasilika und in der „Pauluskirche außerhalb der Mauern“. Mehr über seinen diesjährigen Ad limina Besuch beim Papst erfuhr von Bischof Martin Roos meine Kollegin Astrid Weisz:

In der Woche 8ter bis 12ter Februar war Bischof Martin Roos in Rom. Dort unternahm er gemeinsam mit den insgesamt 16 rumänischen Diözesanoberhäuptern den ad limina Apostolorum Besuch. Beim gemeinsamen Treffen mit Papst Benedikt den XVI wurden Seiner Heiligkeit auch die Probleme der katholischen Kirche in Rumänien unterbreitet: so zum Beispiel der Gesetzesentwurf der „ein Statut für die Kirchen“ aufstellen will, wie es nur die Kommunisten noch 1948 gemacht haben – lautet der Bericht des Großwardeiner griechisch-kathloischen Bischofs Virgil Bercea. Oder das Problem der Rückerstattung von griechisch-katholischen Kirchen. Auch die römisch-katholische Sankt Josef-Kathedrale aus Bukarest wurde angesprochen, die nun als Kulturerbe gefährdet ist, da direkt neben ihr ein viel höheres Bürogebäude errichtet wird. Über die Temeswarer Diözese mit ihren 73 Pfarreien und das Glaubensleben im Banat war aber nur Erfreuliches zu berichten, so Bischof Martin Roos:

Aus Anlass des Ad limina Apostolorum Besuchs der rumänischen Bischofskonferenz richtete Papst Benedikt der XVI auch eine Botschaft an die Kirchenoberhäupter der rumänsichen Diözesen. Besonders wichtig sei dem Papst die Förderung der Berufungen zum Priester- und Ordensleben, von denen die moralische und religiöse Gesundheit der christlichen Famiien abhänge so Papst Benedikt. Er wies auf den zur Normalität des Alltags werdenden Missbrauch von Alkohol und Drogen hin und betonte dass Korruption, Abtreibungen und Schwangerschaftsverhütung die der menschlichen Würde wiedersprächen weiterhin Fuß unter den christichen Völkern fasse. Als Gegenmittel empfehlte der Papst eine engere Beziehung zu den Familien und eine Intensivere Vorbereietung der jungen Paare auf das Ehe- und Familienleben. Das fredliche Zusammenleben mit der orthodoxen Kirche soll ebenfalls gefördert werden. Wie es um die Ökumene in Europa und  in der Temeswarer Diözese steht erklärt Bischof Martin Roos:

Seitens Kardinal Kaspar sollte Bischof Martin Roos auch den Mitropoliten des Banates seine Exzellenz Nicolae Corneanu. Wann wäre aber ein Gegenbesuch, also ein Besuch des Papstes Benedikt der XVI in Rumänien zu erwarten.


03.09. Interview Bischof Roos  


 Astrid Weisz, Temeswar, 09.03.2010
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