Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 18.02.2010

Die Folgen der Wirtschaftskrise sind in Rumänien härter spürbar als in anderen EU-Staaten. Mehr darüber erfahren Sie aus den Wirtschaftsmeldungen der Woche.

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Der Internationale Währungsfonds IWF entscheidet diese Woche über die Überweisung der Darlehenstranche von 2,3 Milliarden Euro an Rumänien. Der IWF-Vorstand trifft dafür morgen zusammen. Das Geld könnte 48 Stunden danach überwiesen werden. Eine IWF-Delegation besuchte im vergangenen Monat Rumänien und verhandelte die Bedingungen für die Erteilung der Geldtranchen mit der Regierung. Die Hälfte der Summe soll in den Staatshaushalt fließen und ist für die Bezahlung der Gehälter und Renten vorgesehen.

Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für morgen: ein Euro wurde heutenachmittag auf 4Lei12 quotiert und ein US-Dollar auf 3Lei03. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint liegt bei 1Lei52 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei18. Ein Gramm Gold wurde mit 108 Lei und einem Ban gewertet.

Die rumänische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 7,2% des Brutto-Inlands-Produkts BIP geschrumpft. Das teilte das Nationale Institut für Statistik mit. Damit schnitt Rumänien schlechter als andere Staaten der Europäischen Union ab. In den 27 EU-Ländern schrumpfte die Wirtschaft im Durchschnitt um 2,5% und in den 16 Euro-Ländern um 2,1%. Der Rückgang der rumänischen Wirtschaft im vierten Quartal lag im Vergleich zum dritten Quartal bei 1,5%. Die Nachricht enttäuschte die Finanzanalysten, die für das vierte Quartal ein leichtes Wachstum und damit ein Ende der Rezession erwartet hatten – verziechnet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 2008 schrieb die Wirtschaft Rumäniens ein Wachstum um 7,1% und 2007 um 6%. Für 2010 rechnet die Regierung mit einem Wachstum von 1,3%.

Mehr als 2.000 Unternehmen lösten im ersten Monat dieses Jahres das Insolvenzverfahren aus. Das teilt das Handelsregister mit. Die Zahl ist um 10% größer als im Monat Dezember des vergangenen Jahres. Die meisten Unternehmen, die ihre Schulden nicht mehr zahlen können, stammen aus den Bereichen Handel, Bauwesen, Verarbeitungsindustrie und Immobilien. Die Fachleute erwarten eine Stabilisierung der Lage erst in der 2. Jahreshälfte.

Mehr als 6.300 Angestellte der rumänischen Bahngesellschaft werden ab dem 1. März entlassen. Die Gesellschaft CFR informierte darüber die teritoriellen Arbeits-inspektorate bereits im Januar. Die angewiesenen Angestellten erhielten Kündigungen. Das Programm zur Umstrukturierung der rumänischen Bahngesellschaft sieht die Kürzung von rund 11.000 Arbeitsstellen vor. Seit dem Jahresanfang gingen bereits 4.700 Angestellte in den Ruhestand.

Rund 250 Jobs bietet diese Woche die Agentur für die Beschäftigung der Arbeits-kräfte im Kreis Temesch an. Gesucht werden Metzger, Arbeiter im Bereich der Plastikware und unqualiffizierte Arbeitskräfte, sowie Wächter. Es gibt auch einige Stellen für Hochschulabsolventen: 2 Handelabteilungschefs, ein Geschäftsdirektor, ein Chefinspektor sowie 3 Ingenieure.

1.365 Lei im Monat verdient ein Durchschnittsbürger im Kreis Temesch. Damit befindet sich der West-rumänische Kreis auf Platz 10 unter den Bestverdienern Rumäniens. Der Durchschnittslohn beträgt laut dem Statistikamt 1.477 Lei. Auf Platz 1 der Bestverdiener ist Bukarest mit einem Gehalts-durchschnitt von 2.081 Lei. Platz 3 besetzt, trotz der hohen Arbeitslosenrate, Kreis Gorj mit einem Durchschnittslohn von 1.631 Lei.

Das Programm zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks wird am Samstag wieder aufgenommen. Für jedes verschrottete Auto erhält der Besitzer einen Gutschein im Wert von 3.800 Lei. Heuer darf eine Person gleich mehrere Altwagen verschrotten und die Gutscheine sind nun auch übertragbar. Für den Ankauf eines Neuwagens kann ein Nutznießer höchstens 3 Gutscheine einreichen. Das heißt eine Vorzahlung von umgerechnet rund 2.700 Euro. Das Umweltministerium stellt dafür in diesem Jahr knappe 230 Millionen Lei zur Verfügung. Das Programm hält bis zum 11. Dezember an.

Die sogenannten ANL-Wohnungen, deren Bau aus dem Staatshaushalt finanziert wurde, werden ihren Mietern zum Verkauf angeboten. Eine solche Wohnung soll zwischen 19.000 und 36.000 Euro kosten. Das Entwicklungsministerium erarbeitete einen Gesetzesentwurf für die Änderung der Kriterien in diesem Bereich. Vorgeschlagen wird die Kürzung der Zeitspanne, nach der ein Mieter seine Wohnung kaufen darf, von 3 Jahren auf ein Jahr. Die neuen Besitzer dürften ihre Wohnungen erst 5 Jahre nach dem Erwerb weiter verkaufen. Das Entwicklungs-ministerium strebt den Verkauf von 20.000 Wohnungen an und erhofft sich dabei 500 Millionen Euro zu gewinnen.

Der Haushaltsplan der Stadt Temeswar wird in diesem Monat beendet. Für Investitionen wurden 100 Millionen Lei vorgesehen, erklärte Vizebürgermeister Sorin Grindeanu. In diesem Jahr sollen die Arbeiten am Kinderpark und in der Josefstadt beginnen. Gekürzt werden die Personal- und Betriebskosten. Die Stadtverwaltung hat Schulden aus dem vergangenen Jahr im Wert von 40 Millionen Lei und muss hinzu in diesem Jahr einen Teil der aufgenommenen Kredite zurückzahlen. Der Stadthaushalt wird zur öffentlichen Debatte gestellt und danach im Stadtrat abgestimmt.

Der Kreis Temesch rechnet in diesem Jahr mit einem Haushalt von 115 Millionen Euro – umgerechnet rund 460 Millionen Lei. Die Kreisräte legen diese Tage die Geldsummen fest, die in den verschiedenen Bereichen eingesetzt werden müssen. Die Einkommen des Kreises lagen im vergangen Jahr bei 334 Millionen Lei. Heuer sollen 315 Millionen Lei in die Kreiskasse fließen. Die eingeplanten Ausgaben überschreiten die 400-Millionen-Lei-Schranke. Ein Großteil des Geldes ist für den Sozialbereich vorgesehen. 12% sollen für Kreis- und Kommunalstraßen eingesetzt werden. Gestrichen werden in diesem Jahr die Subventionierungen der Stadt- und Gemeinderäte für den Ankauf von Technologie im Bereich der thermischen und elektrischen Fernheizzentralen.

Das Finanzamt des Kreises Temesch hat seit Montag einen neuen Sitz. Dieser befindet sich auf der Gheorghe-Lazar-Straße neben dem 700-ter Markt. Die Bauarbeiten hielten mehr als 10 Jahre an. Das neue Finanzamt verfügt über 4 Gebäude, das zentrale mit 7 Stockwerken.

Die Reihe der Hochzeitsausstellungen in Temeswar wird fortgeführt: das Regionalen Handelszentrum beherrbergt ab morgen die Messe Expomariage. Ausgestellt werden Brautkleider, Bräutigamsanzüge, Schmuck und Dekorationen. Ihre Angebote im Bereich Flitterwochen stellen mehrere Tourismusunternehmer vor. Zudem bieten die Aussteller Dienstleistungen im Bereich Foto, Video und Audio an. Die Messe ist am Freitag und Samstag zwischen 13 und 20 Uhr offen, sowie am Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Fast 300 Märzchenhändler werden im Temeswarer Stadtzentrum ihre Glücksbringer zum Frühlingsbeginn verkaufen. Heuer wurde eine Rekordzahl von Anträgen für Zulassungen bei der Stadtverwaltung verzeichnet. Die Verkaufsstände stehen am Opernplatz zwischen dem 23. Februar und dem 3. März. Im Anschluss findet am Opernplatz der Ostermarkt in der Zeitspanne 5. März – 11. April statt.

Das waren die Wirtschaftsmeldungen der Woche und hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarte ich Sie in zwei Wochen wieder. Kommenden Donnerstag laden Sie die Radioredaktionen des Medienvereins FunkForum zu ihrer monatlichen Gemeinschaftssendung FunkMagazin ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!


02.18. WM  


 
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