Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 20.08.2009


Rumänien bekommt vom Internationalen Währungsfonds in den Monaten August und September Sonderziehungsrechte im Gesamtwert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Überweisung geschieht im Rahmen eines vom IWF beschlossenen Programms zur Erhöhung der Liquiditäten und der Devisen-reserven seiner Mitglieds-staaten. Dies verzeichent die online-Ausgabe der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Am 28. August will der IWF an seine Mitglieder Sonderziehungsrechte im Gesamtwert von 250 bis 282 Milliarden US-Dollar überweisen. Die Operation wurde vom IWF-Board bereits Mitte Juli genehmigt. Am 9. September sollen in einer Sonderaktion dann weitere rund 33 Milliarden US-Dollar an die Mitglieder aufgeteilt werden. Rumänien stehen dabei knappe 1,2 Milliarden US-Dollar im August und weitere rund 200 Millionen US-Dollar im September zu. Diese 1,4 Milliarden US-Dollar für Rumänien haben nichts mit dem im Frühjahr beschlossenen Nothilfepaket zu tun. Der IWF und die Europäische Kommission hatten im Frühjahr eine Krisenhilfe in Höhe von fast 20 Milliarden Euro für Rumänien beschlossen. Davon stellt der IWF fast 13 Milliarden Euro in einem zweijährigen Stand-by-Kredit zur Verfügung. Davon wurden bereits im Monat Mai 5 Milliarden Euro überwiesen.

Die Zahl der Verbrechen im Bereich der elektronischen Zahlungsmethoden ist auch in Rumänien gestiegen. Die meist gebrauchte Methode ist die des Skimmings: die Täter installieren einen Leseapparat an den Bankautomaten oder elektronischen Zahlungseinheiten in den Geschäften und koppieren damit die Daten aus den magnetischen Streifen der Kards. Danach stellen sie neue Kards aus und leeren die Konten die Eigentümer. Eine weitere Methode ist die des Fishings: die Täter erstellen Webseiten, die ähnlich mit denen der Banken sind. Dann fordern sie die Kunden auf, ihre Daten aus irgend einem Grund neu einzutragen. Die meisten elektronischen Raubfälle wurden in Bukarest, Alexandria, Râmnicu Vâlcea, Craiova, Temeswar und Jassy verzeichnet.

Mehr als 50 Baustellen sind an den Schulen des Kreises Temesch gestartet worden. Die meisten Arbeiten werden aber bis zum 15. September aus Geldmangel nicht beendet, erklärten Vertreter des Schulinspektorats. In den meisten Fällen werden die Baustellen bis zur nächsten Haushaltsumschichtung konserviert, so der stellvertretende Generalinspektor Marin Popescu. Im Kreis Temesch funktionieren rund 700 Schuleinheiten.

Die Land-straßen im Kreis Karasch-Severin werden aus EU-Geldern modernisiert. In den kommenden Jahren soll der Kreis rund 80 Millionen Euro über das Operationelle Regionalprogramm erhalten, schätzt Kreisratsvorsitzender Sorin Frunzaverde. In Arbeit sind zur Zeit die Umgehungsstraßen bei Mehadia und Domaschnea. Sie sollen bis Jahresende fertig gebaut werden. Desweiteren werden Arbeiten an der Landstraße 6 Karansebesch-Lugosch durchgeführt. Diese sollen bis 2010 beendet werden.

Die Arader Stadt-verwaltung nimmt das Programm zur Mülltrennung in den einzelnen Stadtteilen wieder auf. Heuer sollen 50 neue Plattformen für die ökologische Mülltrennung in den Gegenden Aurel Vlaicu, Bahnhof und Kleinsanktnikolaus eingerichtet werden, sowie 13 Stellen in den Häuserstadtteilen. Insgesammt sollen 260 Plattformen in den kommenden 3 Jahren in Arad aufgestellt werden.

Der Arader Kreisrat erklärt sich bereit, die Flughäfen aus Arad und Temeswar zu vereinen. Eine solche Maßnahme werde eine bessere wirtschaftliche Effizienz in West-Rumänien sichern, so der Kreisratsvorsitzende Nicolae Iotzcu. Der Vorschlag, die beiden Flughäfen zusamenzuschließen, kam von Verkehrs-minister Radu Berceanu. Mitte 2011 soll auch die Autobahn die Flughäfen über eine 40-Kilometer-lange-Strecke verbinden.

Der Grenzübergang bei Tschanad im Kreis Temesch wird zum rumänisch-ungarischen Kontaktpunkt umgebaut für Informationsaustausch zu Grenzverbrechen. Den Beschluß trafen die Grenzschutzpolizeibehörden beider Länder innerhalb eines bilateralen Treffens. Dabei ging es um den Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum. Desweiteren beschlossen die beiden Seiten, mehrere rumänische Beamte an die Grenzen Ungarns zu Slowenien und Österreich zu entsenden, um ihnen so einen Einblick in die Grenzkontrolle innerhalb des Schengen-Raums zu emöglichen.

Die Wirtschaft Ungarns verzeichnet, Experten zufolge, auch im Jahr 2010 einen Rückgang. Dieser wird jedoch von 6,5% in diesem Jahr auf 0,5% reduziert. Die Angaben kommen vom ungarischen Rat für Staatshaushalt, der vor kurzem ins Leben gerufen wurde, um die Staatsausgaben zu überprüfen. Die Fachleute erwarten desweiteren eine Stagnierung des Realeinkommens im privaten Sektor, einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl sowie einen angemessenen Rückgang des Verbrauchs. Die Rezession werde aber in den Jahren 2011 und 2012 von einem Wirtschaftsaufschwung gefolgt, so die Experten weiter.

Die griechische Piraeus Bank beendete diese Woche ein Emissionsprogramm von Finanzinstrumenten im Wert von 3,5 Milliarden Euro. Die griechische Bank verkaufte am Montag Finanzinstrumente im Wert von 2,35 Milliarden Euro, nachdem sie am Freitag zwei ähnliche Emissionen im Wert von je rund 550 Millionen Euro herausgegeben hatte. Piraeus Bank ist auch in Rumänien vertreten. Die von ihr hinzugezogenen Gelder vom internationalen Finanzmarkt erheben sich somit in diesem Jahr auf 5,1 Milliarden Euro.

Die tschechische Gruppe CEZ unterzeichnete Anfang dieser Woche ein Abkommen mit der Eurpoäischen Bank für Investitionen. Damit finanziert der Anbieter von elektrischer Energie sein Netzwerk in Tschechien. CEZ ist in Rumänien seit 2005 vertreten, als die Gruppe den Energiezulieferer Electrica Oltenia vom Staat erworben hat.

Eine neue Donaufähre zwischen Rumänien und Bulgarien soll im Oktober den Betrieb aufnehmen. Die Fähre soll die Ortschaften Turnu auf dem rumänischen Ufer und Nikopol auf dem Bulgarischen verbinden. Sie wird zwölf Mal täglich fahren und jeweils sechs Schwerlaster und 30 leichte Verkehrsmittel befördern können. Das Projekt hat einen Gesamtwert von 5 Millionen Euro. Donaufähren zwischen den beiden Ländern funktionieren derzeit bei Calafat – Widin, Cãlãrasi – Silistra und Bechet – Oriachowo. Bei Giurgiu – Ruse führt die einzige rumänisch-bulgarische Brücke über die Donau, eine zweite wird bei Calafat – Widin gebaut und soll 2010 fertig sein.

Zum Schluss werfen wir einen Blick auf die Quotierungen der rumänischen National-bank von gesternnachmittag:
ein Euro wurde auf 4 Lei 22 bewertet und ein US-Dollar auf 2 Lei 99. 100 ungarische Forint waren heute-vormittag 1 Leu 55 wert und 100 serbische Dinar 4 Lei 53. Ein Gramm Gold kostet 90 Lei.

Meine Damen und Herren, mit weiteren Wirtschaftsthemen melden wir uns in 2 Wochen zurück. Nächsten Donnerstag laden Sie die Redakteure des Funkforums zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem Funkmagazin ein. Dann erfahren Sie, was sich in diesem Europateil im Monat August Wichtiges getan hat. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Woche!

 Adrian Ardelean, Temeswar, 20.08.2009
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