Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen von der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest sowie die aktuellen Wechselkurse. Lesen und hörne Sie hier mehr!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
Die Wirtschaft Rumäniens aus Sicht der deutschen Außenhandelskammer
Die ausländischen Direktinvestitionen nehmen zu. Sie beliefen sich in den ersten fünf Monaten des Jahres auf 1,3 Mrd. EUR, um 18% mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach einer besseren Wirtschaftsleistung und der höheren Nachfrage auf dem Binnenmarkt erwarten die Experten für dieses Jahr eine Steigerung der ausländischen Direktinvestitionen. In den ersten fünf Monaten stieg der Konsum um 5% an, der Bausektor verzeichnete ein Plus von 10% und die Industrieproduktion wuchs um 2,2%. Im ersten Quartal betrug das Wirtschaftswachstum 4,3%, für das Gesamtjahr wird ein Wachstum von 4% erwartet. Von den 1,3 Mrd. EUR an ausländischen Investitonen im Zeitraum Januar bis Mai dieses Jahres waren 650 Mio. EUR Kapitalbeteiligungen, der Rest Darlehen innerhalb der Unternehmensgruppen. Ihr Maximum erreichten die ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2008, als sie auf 9,5 Mrd. EUR kamen. Ihren kleinsten Wert erreichten sie im Jahr 2011 mit 1,8 Mrd. EUR.
Deutsche Unternehmen gewinnen wieder Vertrauen in den Standort Rumänien. Die Wirtschaftslage des Landes, die Geschäftslage des eigenen Unternehmens und die Situation der eigenen Branche werden von den Unternehmen besser als letztes Jahr bewertet. Das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage 2015 der deutschen Außenhandelskammer in Rumänien. Es bleiben aber weiterhin Schwachstellen, besonders in Bezug auf Korruption, Vergabepraxis bei öffentlichen Ausschreibungen, Berechenbarkeit der Fiskalpolitik, Rechtssicherheit und Infrastruktur. Zu erheblicher Verunsicherung führen auch die Gesetzesvorschläge betreffend das Arbeitsrecht. 15% der befragten deutschen Unternehmen in Rumänien schätzen die wirtschaftliche Lage des Landes als gut ein, mehr als die Hälfte sind der Meinung, dass sich die Wirtschaft besser als im Vorjahr entwickeln wird. Hinsichtlich der eigenen Geschäftslage für das laufende Jahr sind die Erwartungen ebenfalls positiv. Bei der Beurteilung der Standortfaktoren wurden Fortschritte in mehreren Bereichen registriert. Vor allem im Bereich Rechts- und Justizwesen hat Rumänien im vergangenen Jahr wichtige Fortschritte verzeichnet. Zwar sind immer noch 43% der Unternehmen unzufrieden, wenn es um Korruption in Rumänien geht, doch ist die Zahl der Zufriedenen von 3% auf 20% gestiegen. Ein wichtiges Standortkriterium für Investoren bleiben die Bedingungen am Arbeitsmarkt. Mit den Arbeitskosten sind die Unternehmen in Rumänien auch dieses Jahr zufrieden oder sehr zufrieden. Was die Verfügbarkeit von Fachkräften angeht, sind allerdings nur 24% der befragten Unternehmen zufrieden, 40% hingegen eher unzufrieden. Insgesamt werden Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht in Rumänien positiv beurteilt. Den kompletten Konjunkturbericht 2015 finden Sie auf der Internet-Seite der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest.
Rumänien belegt Platz 79 weltweit in einer Rangliste der Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Die Studie erstellte das Beratungsunternehmen KPMG. Es wurden 127 Länder evaluiert in Bezug auf Vorbereitungsfähigkeiten und Reaktionen auf Faktoren wie Naturkatastrophen, wirtschaftliche und politische Veränderungen, demografische Entwicklung und neue Technologien. Evaluiert wurden drei wichtige Säulen: Geschäftsumfeld, Regierungstätigkeit sowie Menschen und Zivilgesellschaft. Gegenüber der vorjährigen Studie hat Rumänien seinen Index verbessert. Das Land erhielt die meisten Punkte im Bereich der Anpassungsfähigkeiten der Menschen und der Zivilgesellschaft. Deutschland befindet sich auf Platz 12 dieser Rangliste.
Hier auch die aktuellen Wechselkurse:
Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 6. August folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei41 quotiert – genauso wie gestern aber 1 Ban mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 4Lei04 – 2 Bani weniger als gestern bzw. 3 Bani mehr als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute Mittag bei 1Leu42 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei67. Ein Gramm Gold wurde heute auf 141 Lei und 27 Bani geschätzt – 62 Bani weniger als gestern bzw. rund 1 Leu mehr als vergangene Woche.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in sieben Tagen wieder hier. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!