Maria Radna erstrahlt im neuen Glanz - Segnung der Renovierungsarbeiten
"So muss es im Himmel sein... nur mit weniger Reden“. So beschrieb in wenigen Worten der außerordentliche Gesandte des Papstes Franziskus die gestrige Zeremonie zur Segnung der Renovierungsarbeiten an Kirche und Kloster in Maria Radna. Das Fest habe alle himmlischen Voraussetzungen erfüllt, schlussfolgerte Joachim Kardinal Meisner zum Abschluss des Hochamtes zu Portiunkula. Die große Wallfahrtskirche erwies sich erneut als zu klein für die Tausenden Pilger und Hunderten Würdenträger aus dem In- und Ausland, die den Weg zur Banater Basilika am Marosch-Ufer bei Lippa gefunden haben. Mit dabei war auch Adi Ardelean von Radio Temeswar.
Maria Radna erstrahlt im neuen Glanz. Seit 2012 werden am Gebäudekomplex der katholischen Marien-Wallfahrtskirche und des ehemaligen Franziskanerklosters Restaurierungsarbeiten im Wert von mehr als 10 Millionen Euro durchgeführt. Mehr als die Hälfte des Geldes kommt von der Europäischen Union, der Rest von der Regierung Rumäniens und von der katholischen Diözese Temeswar aber auch aus Spenden von Gläubigen. Die Arbeiten sollen am 1. Dezember dieses Jahres beendet werden, doch zum Tag der deutschen Wallfahrt am 2. August beschloss die Diözese, das bisher Geleistete zu segnen. Andreas Reinholz ist Pfarrer in Maria Radna.
Maria Radna gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsorten Südosteuropas. Die Wallfahrt entstand um das Gnadenbild Maria vom Berg Karmel, das 1668 aus Norditalien hierher gebracht wurde und nach einem Brand infolge der Türkenzüge als einziges Stück der alten Kirche unverzährt geblieben ist. Die heutige Wallfahrtskirche wurde zwischen 1756 und 1781 in baroker Art erbaut. Der große Silberrahmen über dem Hochaltar, in dem das Gnadenbild verehrt wird, ist das Werk des Wiener Goldschmiedes Joseph Moser und stammt aus den Jahren 1769-1771. Papst Johannes Paul der Zweite erhob die Wallfahrtskirche 1992 zur Basilika Minor. 2003 zogen sich die Franziskaner Mönche zurück und übergaben das Kirchenkomplex der Temeswarer Diözese. Zum Auftakt des Gottesdienstes begrüßte Bischof Martin Roos die Anwesenden.
Zur Segnung der Renovierungsarbeiten in Maria Radna hat Papst Franziskus den emeritierten Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, als seinen außerordentlichen Gesandten delegiert. Die musikalische Umrahmung des Hochamtes sichterten die Kapelle und der Chor der Temeswarer Katedrale unter der Leitung von Professor Doktor Walter Kindl. Es erklang Mozarts Krönungsmesse. Dazu begleitete an der Orgel der Banater Musikwissenschaftler aus München Dr. Franz Metz bekannte Marienlieder. Über die Bedeutung des Ortes sowie des Tages sprachen auch die Würdenträger, die nach Radna gekommen waren, darunter der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest Werner Hans Lauk und der Beauftragte der deutschen Bundesregierung für nationale Minderheiten, der Abgeordnete im deutschen Bundestag Hartmut Koschyk.
Zum Abschluss des Gottesdienstes erteilte Kardinal Meisner den Segen. Nach dem Hochamt wurden die Kirche von Außen sowie das neu renovierte Klostergebäude geweiht. Das ehemalige Klostergebäude beherbergt nun ein groß angelegtes Museum. Die Segnung der Arbeiten wurde von der Sakntannaer Blasmusik aus Deutschland musikalisch begleitet. Das nächste große Fest in Maria Radna ist am 15. August zu Mariä Himmelfahrt. Dann gibt es für die Gläubigen, die es diesmal nicht geschafft haben, eine neue Gelegenheit, die Mutter in Maria Radna zu besuchen und das Kirchenkomplex in seinem neuen Glanz zu bewundern.