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Continental Reifen setzt in Temeswar auf bessere Luftqualität

Weniger Industriegeruch in der Nachbarschaft der Temeswarer Continental-Fabrik. Der deutsche Konzern setzt für seine Reifenfabrik in Temeswar eine der weltweit modernsten Technologien für Geruchsreduzierung ein. Der erste Teil der Investition im Wert von 10,5 Millionen Euro wurde gestern eingeweiht. Ioana Sapianu war dabei und sprach mit der Unternehmensleitung, Adi Ardelean fasst zusammen.


Foto: Ioana Sapianu

Continental ist einer der weltweit größten Zulieferer der Automotiveindustrie und einer der weltweit wichtigsten Reifenhersteller. In Temeswar ist der Konzern mit einer Reifenfabrik seit fast 15 Jahren präsent. Auch wenn das Unternehmen seit dem ersten Produktionstag die Emmissionen von Schadstoffen unter den europäischen Grenzwerten hält und die Zulassung der Umweltbehörde für die Reifenproduktion hat, kam es im Laufe der Zeit desöfteren zu Protestaktionen der Bewohner aus der Nachbarschaft der Fabrik, die mit dem ätzenden Industriegeruch unzufrieden waren. Um diesen Unzufriedenheiten entgegenzukommen, erwarb der Reifenproduzent für den Standort Temeswar eine moderne Technologie, die den Industriegeruch in der Nachbarschaft mindern sol, sagt Nikolai Setzer, der Chef der Continental-Reifenabteilung.

Die technische Lösung, die in der Backanlage eingesetzt wird, ist das nicht-thermische Plasmaverfahren, die sogenannte kalte Oxidation mit aktivem Sauerstoff. Mit Hilfe des alternativen Stroms wird ein Plasmafeld erzeugt, das den  Sauerstoff und das Wasser aus der Luft in Sauerstoffradikale zersetzt. Infolge des Kontakts mit der Luft aus dem Produktionsraum entstehen Oxidationsreaktionen, die die Geruchsmoleküle aus dem Vulkanisationsprozess neutralisieren. Für die Mischabteilung wird das Prinzip der regenerativen thermischen Oxidation angewandt, die die in Luft aufgelösten organischen Substanzen neutralisiert. Die Technologie für die Mischungsseite wurde bisher auch an anderen Standorten angewandt, während es die Technologie für die Geruchsreduzierung in der Vulkamisation bei keinem anderen Werk gibt, sagt der Chef der Continental-Reifenabteilung Nikolai Setzer weiter.

In die Temeswarer Continental-Reifenfabrik wurden mehr als 370 Millionen Euro investiert. Die Produktionshalle verließen bisher mehr als 150 Millionen Reifen Richtung Europa und anderen Ländern. Das Werk beschäftigt derzeit mehr als 2.300 Angestellte und ist eine der wichtigsten Standorte des Konzerns.

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 Ioana Sapianu und Adrian Ardelean, Temeswar, 03.06.2015
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