The Art of Age!ng - Europäisches Theater- und Wissenschaftsfestival in Temeswar
Die erste Auflage eines europäischen Theater- und Wissenschaftsfestivals zum Thema „Die Kunst zu Altern“ wurde vergangene Woche in Temeswar ausgetragen. Veranstalter war die Europäische Theaterkonvention, das älteste und größte Theaternetzwerk Europas, das 40 Theaterhäuser aus 25 Ländern vereint. Das Nationaltheater Temeswar ist Mitglied seit 2010. Das Festival „The Art of Ageing“ fand innerhalb des diesjährigen Festivals der Europäischen Performance und der Rumänischen Dramatik FEST-FDR in Temeswar statt. Adi Ardelean berichtet über das Festival im allgemeinen sowie über das wissenschafltiche Begleitsymposium. Über die Koproduktionen, die innerhalb des Festivals vorgeführt wurden, berichtet Hannelore Neurohr am Mittwoch bei Radio Temeswar innerhalb des Kultuspiegels.
Foto: Zoltan Pazmany
Mehr als ein Hundert Künstler aus vier Ländern kamen nach Temeswar, acht Theaterhäuser aus Deutschland, Rumänien, Koratien und der Slowakei arbeiteten zusammen unter dem Dach der Europäischen Theaterkonvention - kurz ETC, vier Koproduktionen sind dabei entstanden, die von der kontinuierlichen Überalterung der Bevölkerung handeln. Die Idee des Projekts wurde bereits 2011 geboren, erzählt die Intendantin des Rumänischen Nationaltheaters Temeswar, Ada Hausvater.
Das rumänische Nationaltheater Temeswar arbeitete mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe zusammen und die beiden Ensembles brachten das Stück „Die Uhr tickt. 60 Minuten älter“ über die Bühne. Ein zweites Theaterensemble aus Rumänien, das Nationaltheater Craiova, erstellte gemeinsam mit dem Staatstheater Braunschweig die Koproduktion „Erdbeerwaisen“. „Fen Fires“ ist das Stück, an dem das Deutsche Theater Berlin und das Slowakische Nationaltheater Bratislawa zusammen gearbeitetet haben und „Ich befürchte, jetzt kennen wir uns“ heißt das vierte Stück, das vom kroatischen Gavella Theater Zagreb und dem Theater und Orchester Heidelberg produziert und paralell auf Kroatisch und auf Deutsch gespielt wurde. Hinzu gab es ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „älter werden“. Einzelheiten darüber gibt die Sekretärin der Europäischen Theaterkonvention, Heidi Wiley.
Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der Europäischen Kommission, mitgetragen wurde es als Teil des Festivals der Europäischen Performance und der Rumänischen Dramaturgie durch das rumänische Kulturministerium sowie die Temeswarer Stadtverwaltung und als Partner agierte das bundesdeutsche Auswärtige Amt durch das Goethe-Institut. Beate Köhler leitet das Goethe-Institut in Bukarest.
Innerhalb des wissenschaftlichen Teils des Festivals wurden verschiedene Themen angesprochen, die zu weiteren Diskussionen angeregt haben. Zu den eingeladenen Fachleuten zählte Birgit Dahlke, Literaturwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität in Berlin. Sie beobachtete eine Veränderung des Umgangs mit Alter in der Literatur im 19. sowie im 20. Jahrhundert und sprach die Tendenzen zur Wiederspriegelung des „älter werdens“ im 21. Jahrhundert an.
Das europäische Theater- und Wissenschaftsfestival „Die Kunst zu Altern“ / „The Art of Ageing“ kann man bereits als erfolgreich einschätzen. Es war ein konkreter Ansatz, wodurch man die Idee des vielfältigen aber doch vereinten Europas hautnah erleben konnte.