Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen zu Regierungsmaßnahmen mit wirtschaftlichem Hintergrund, Wirtschaftsstatistiken sowie die aktuellen Wechselkurse. Hören und lesen Sie hier mehr dazu!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
Regierungsmaßnahmen mit wirtschaftlichem Hintergrund:
Die Regierung Rumäniens beschloss am Dienstag die Senkung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel ab Juni dieses Jahres. Erörtert wurden jedoch zwei Alternativen: eine allgemeine Senkung der Mehrwertsteuer von 24% auf 20% und die Senkung auf 9% der Umsatzsteuer für Lebensmittel. Die Exekutive beschloss die Umsetzung der zweiten Variante. Davor beriet sich Premier Victor Ponta zu diesem Thema auch mit dem Gouverneur der Nationalbank Mugur Isarescu, der ebenfalls die Variante der Senkung der Mehrwertsteuer für Lebensmittel vorgezogen haben soll, so die Angaben der Allgemeinen Deutsche Zeitung für Rumänien. Unter Verweis auf die im ersten Quartal eingefahrenen Mehreinnahmen von etwa 3,5 Milliarden Lei beim Staatshaushalt äußerte sich der Premier optimistisch bezüglich der Tragfähigkeit der Maßnahme. Mit dem 1. Juni wird dementsprechend die Mehrwertsteuer für Lebensmittel sowie für Umsätze im Gastronomiebereich nur mehr 9% betragen. Von der Maßnahme erhofft sich die Regierung einerseits die Bekämpfung der Schattenwirtschaft im Lebensmittel- und Gastronomiebereich aber auch die Ankurbelung des Konsums durch geringere Preise. Angesichts des hohen Anteils der Geldsummen, die ein rumänischer Staatsbürger in einem Monat für Lebensmittel ausgibt, liegt nun der Mittelwert der Umsatzsteuer in Rumänien etwas niedriger als in den Nachbarländern, so die Schätzungen der Wirtschaftsexperten.
Das rumänische Finanzministerium organisiert am kommenden Montag die erste Verlosung der Kassenbons. Teilnehmen können alle Kassenbons, die in der Zeitspanne 1. Februar – 31. März erstellt wurden. Ausgelost werden der Tag, der Monat und eine Geldsumme zwischen 1 und 999 Lei. Die Untereinheiten werden nicht berücksichtigt. Die Kassenbons, die an dem so festgelegten Tag erstellt wurden und die im Wert der gezogenen Summe sind, können von ihren Besitzern beim Finanzamt abgegeben werden. Nachdem die Gültigkeit der Kassenbons überprüft wird, werden die Gerinner bestätigt. Sie teilen sich den Preis in einem Gesamtwert von einer Million Lei. Die Kassenbons, die im Monat April ausgestellt wurden, nehmen an der nächsten Auflage der Verlosung teil. Durch diese Maßnahme motiviert die Regierung die Kosumenten, den Kassenbon bei jedem Einkauf zu beantragen. Dadurch soll die unbesteuerte Schattenwirtschaft bekämpft werden.
Die diesjährige Auflage des Programms zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks startete Anfang dieses Monats. Seit dem 1. April können sich Autoproduzenten und -importeure für das diesjährige Abwrackprogramm „Rabla“ registrieren. Das Umweltministerium stellt dafür 200 Millionen Lei bereit. Dabei sollen 20.000 Prämien für Privatpersonen und 5.000 für Firmen und öffentliche Institutionen zur Verfügung stehen. Der Wert der Gutscheine wird bei 6.500 Lei pro verschrotteten Altwagen belassen und diese werden in elektronischer Form ausgestellt. Beim Erwerb wenig umweltbelastender Neuwagen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Ökozuschüsse – im Wert von 750, 1.500 oder 2.500 Lei je nach Fahrzeugart zu bekommen. Das Programm für Privatpersonen startet, dem Umweltministerium zufolge, sofort nachdem die Registrierungen bestätigt und die Beschwerden erledigt sein werden, verzeichnet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien.
Statistiken aus der rumänischen Wirtschaft:
Der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien sank im Februar im Vergleich zum Vormonat Januar um 9 Lei und damit nominell um 0,5% auf 1.731 Lei. Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn sank ebenfalls um 0,5% auf 2.395 Lei. Im Vergleich zum Februar vergangenen Jahres wuchs der Reallohn in Rumänien um 6,5%. Ohne Berücksichtigung der Inflation war der nominelle Nettolohn um 6,1% höher als ein Jahr davor. Die größte Lohnerhöhung gab es in der Tabakindustrie mit einem plus von knapp 40%. Mehr Lohn als im Vormonat verzeichneten die Bereiche auxiliare Dienstleistungen für Finanzvermittlungen, Rentenfonds, Versicherungen und Rückversicherungen. Niedrigere Durchschnittslöhne gab es unter anderen in der Logistik und Lagerung sowie in der Öl- und Gasförderung aber auch in der Erzförderung und den Finanzvermittlungen. Der höchste Durchschnittslohn wurde im Februar in der Tabakindustrie verzeichnet - 5.151 Lei netto, der niedrigste im Hotel- und Gaststättenwesen - 999 Lei.
Der rumänische Einzelhandel ohne Kraftfahrzeuge verzeichnete im Februar saison- und arbeitstagbereinigt 1,4% weniger Umsatz als im Vormonat Januar. Gegenüber Februar vergangenen Jahres hingegen berechnete man ein Umsatzplus von 3,5%. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres war der Umsatz um 4,9% höher als ein Jahr davor. Gestiegen ist dabei der Umsatz von Nahrungsgütern, Tabak und Getränken aber auch von Nicht-Nahrungsgütern. Im Gesamtjahr 2014 verzeichnete der rumänische Einzelhandel ohne Kraftfahrzeuge brutto 7% mehr Umsatz als ein Jahr davor.
Die Industriepreise in Rumänien stiegen leicht im Februar gegenüber dem Vormonat Januar im Durchschnitt um 0,2%. Die Herstellerpreise in der Industrie waren im Vergleich zum Februar vergangenen Jahres um 1,7% niedriger. Preiserhöhungen wurden gegenüber Februar 2014 bei langlebigen sowie bei kurzlebigen Konsumgütern verzeichnet. Geringere Herstellerpreise hatten die Halbwaren, die Erzeugnisse der Energieindustrie sowie die Kapitalgüter.
Die Angaben stammen vom Nationale Institut für Statistik in Bukarest zitiert von der online-Ausgabe der ADZ.
Hier auch die aktuellen Wechselkurse:
Der rumänische Leu bewert sich leicht im Vergleich zum Euro. Grund dafür ist hauptsächlich der Zuschuss an Auslandswährung auf dem Markt, nachdem die im Ausland lebenden Rumänen für die Osterfeiertage nach Hause gekehrt sind. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 9. April folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei39 quotiert – 2 Bani weniger als vor einer Woche und 1 Ban weniger als gestern – und ein US-Dollar mit 4Lei09 – 2 Bani mehr als vergangene Woche und 4 Bani mehr als gestern. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute Mittag bei 1Leu48 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei66. Ein Gramm Gold wurde heute auf 157 Lei und 37 Bani geschätzt – das sind rund 40 Bani weniger als gestern und genauso wie vergangene Woche.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in sieben Tagen wieder hier. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis, die wir in diesem Monat wegen der Osterfeiertage verschieben mußten. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!