Blumen aus Sigmundhausen - pünktlich zum Frühlingsbeginn
Pünktlich zum kalendaristischen Frühlingsbeginn erhielten alle Frauen des Deutschen Regionalforums Banat und dessen Einrichtungen Blumen. Je eine duftende Hyazinte im Blumentopf erhielten am Montag-Vormittag die angestellten Frauen des Banater und Temeswarer Forums, der Adam-Müller-Guttenbrunn- und der Stefan-Jäger-Stiftung, des Banatia-Vereins für Internationale Kooperation und des Vereins der ehemaligen Russlanddeportierten, der Banater Zeitung sowie der deutschen Redaktionen von Radio Temeswar und vom Temeswarer Fernsehn. Diese Freude bereitet ihnen jedes Jahr der Blumenzüchter Alois Weil aus Neuarad. Die Blumen durfte in diesem Jahr den Frauen in Temeswar Adi Ardelean vereitlen und erstellte dabei folgenden Beitrag.
Alois Weil ist ein Begriff, wenn wir über die traditionelle Blumenzucht im Banat sprechen. Als er als junger Banater Schwabe dabei war, den Beruf zu erlernen, und seine Reise als Lehrling duch das österreichische Kaiserreich unternahm, brach der erste Weltkrieg aus. Nach dem Frieden von Trianon kehrte er nach Hause ins Banat zurück, das inzwischen an Rumänien gekommen war. In Sigmundhausen, einer kleinen Ortschaft an der Marosch, die nun zum Stadtviertel Neuarag gehört, legte er die Grundlagen für sein Blumengeschäft. In seinen guten Zeiten hatte er sogar einen Blumenladen im Stadtzentrum von Arad gegenüber vom Rathaus im großen Palast des jüdischen Kaufmanns Franz Neuman. Seinen Sohn ließ er nach seinem Namen taufen. Alois Weil der Zweite wurde als 16-jähriger gegen Ende des zweiten Weltkriegs vor genau 70 Jahren nach Russland verschleppt. Nach seiner Rückkehr 5 Jahre später übernahm er das Blumengeschäft seines Vaters und baute es langsam auf, so wie es ihm die damalige kommunistische Verwaltung erlaubte. Nach der Wende durfte er die Kontakte seines Vaters zu den Niederlanden wieder aufnehmen. Besorgt werden von dort die Zwiebeln für Tulpen und Hyazinten. Die Neuarader Gärtnerei konnte auch eine Darlehenshilfe vom Banatia-Verein für Internationale Kooperation aus Temeswar nutznießen. Der mittlerweile 86-jährige Alois Weil hat sein Geschäft auf Frühlingsblumen konzentriert. Ein ganzes Jahr arbeitet er mit seinen Hilfskräften, um den Frauen zum 8. März eine Freude zu bereiten. Der internationale Frauentag bildet das Zentrum seiner geschäftlichen Interessen. Der kalendaristische Frühlingsbeginn am 1. März hat aber für den Neuarader Blumenhändler eine besondere Bedeutung. Alois Weil schenkt daher jedes Jahr zu Beginn des Frühlings am 1. März den Frauen des Deutschen Forums und dessen Einrichtungen bunt gefärbte und duftende Hyazinten. Die Frauen freuen sich auch dieses Jahr über die schöne Überraschung. Zum Frühlingsbeginn richtet Alois Weil mit seinen Blumen auch einen Gruß an die Frauen, denen er diese Freude bereitet hat.
Und so sieht die Blumenpracht bei Alois Weil in Sigmundhausen aus: