Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 15.01.2015

Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten die Januarveranstaltungen der deutschen Wirtschaftseinrichtungen Rumäniens, Statistiken aus der Landeswirtschaft sowie Aktuelles aus den verschiedenen Wirtschafsbereichen Rumäniens. Lesen und hören Sie hier mehr!



Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Aus dem Terminkalender der deutschen Wirtschaftseinrichtungen Rumäniens:

Die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad kommen in diesem Monat heute in einer Woche, am 22. Januar, zusammen. Das monatliche Mitgliedertrffen findet im Jelen-Haus um 18Uhr30 statt. Besprochen werden sollen die Teilnahme am Jahresempfang der Außenhandelskammer in Bukarest, der Stand der Einführung zweier Jahrgänge im Bereich duale Berufsausbildung beim Aurel-Vlaicu-Kolleg in Arad sowie die Strategie zur Anziehung von Auszubildenden für die neuen Berufsklassen, die in Arad Anfang des kommenden Studienjahres ihre Tätigkeit aufnehmen werden. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat hat das für den 8. Januar geplante erste Mitgliedertreffen dieses Jahres bis auf weiteres verschoben. Der neue Termin wird noch bekanntgegeben, steht es auf der Internetseite des Clubs.

Die Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer veranstaltet heute in zwei Wochen, am 29. Januar, den traditionellen Neujahrsempfang im Bukarester Parlamentspalast. Leitthema dieser bereits 13. Auflage ist „Innovation”, eine Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg in der modernen Gesellschaft. Innovation als zentraler Wachstumsmotor prägt mittlerweile auch die internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Sie steht für eine sich stets erneuernde Welt und ist in der heutigen Wirtschaft zu einer Grundvoraussetzung geworden, um neuen Herausforderungen im zunehmenden Wettbewerb zu begegnen. Deshalb möchte sich die deutsche Außenhandelskammer 2015 verstärkt auf diesen Leitgedanken ausrichten und diesem auch den Neujahrsempfang widmen. Die Veranstalter hoffen auf eine zahlreiche Teilnahme. Die Geschäftsleute können sich auch online zum Event anmelden auf der Internetseite ahkrumaenien.ro. Der Eintritt einer Person pro Mitgliedsunternehmen ist kostenfrei, für jede weitere Person erhebt die AHK einen Kostenbeitrag in Höhe von 50 EUR. 

Statistikdaten aus der rumänischen Landeswirtschaft:

Das Niveau der Konsumpreise lag im Dezember 0,1 Prozent tiefer als im Vormonat November und ausschlaggebend waren dabei die sinkenden Treibstoffpreise. Darüber berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien und bezieht sich auf Angaben des Nationalen Statistikamtes. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Inflation bei 0,83 Prozent, was einem Rekordminimum entspricht. Die Konsumpreise für Nahrungsmittel lagen Ende vergangenen Jahres um 0,41 Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr. Andere Waren verteuerten sich um bis zu 1,25 Prozent und die Preise für Dienstleistungen stiegen um 2,25 Prozent. Die Treibstoffpreise sanken binnen einem Jahr um 1,85 Prozent.

Der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien stieg im Monat November um 38 Lei im Vormonatsvergleich und damit nominell um 2,2 Prozent auf 1.743 Lei. Bei dem von der Nationalbank veröffentlichten durchschnittlichen November-Wechselkurs entspricht er rund 393 EUR. Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn stieg im November um 2,3 Prozent auf 2.412 Lei. Binnen zwölf Monaten wuchs der Reallohn in Rumänien um 4,3 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Inflation war der nominelle Nettolohn um 5,6 Prozent höher als ein Jahr davor. Mehr Lohn als im Vormonat wurde unter anderem in der Autoindustrie und bei Postdientsleistungen gezahlt, aber auch in der Chemie-, Tabak- und Pharmaindustrie sowie im Bereich der Herstellung von Elektrogeräten. Niedrigere Durchschnittslöhne gab es unter anderem in der Forstwirtschaft sowie in der Erdöl- und Erdgasförderung. Der höchste Durchschnittslohn wurde dennoch im Bereich Erdöl- und Erdgasförderung verzeichnet: 4.166 Lei netto, der niedrigste im Hotel- und Gaststättenwesen: 1.033 Lei.

Das Defizit im Außenhandel Rumäniens belief sich in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres auf geschätzte 5,3 Milliarden Euro und war damit um rund  90 Millionen Euro höher als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. Im Zeitraum Januar bis einschließlich November stiegen die Exporte um 6,5 Prozent auf rund 48,7 Milliarden Euro. Auch die Importe stiegen im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres und zwar um 6 Prozent auf fast 54 Milliarden Euro. Knapp drei Viertel seines Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab. Im Monat November exportierte Rumänien nach Angaben des Statistikamtes Waren im Wert von 4,6 Milliarden Euro und importierte im Wert von 5,1 Milliarden Euro. Das November-Handelsdefizit belief sich auf rund 500 Millionen Euro und war damit um 57 Millionen Euro höher als im November vergangenen Jahres.

Wirtschaftsaktuelles aus Rumänien:

Der Wettbewerbsrat belegte mit hohen Geldstrafen vier Retailer. Diese sollen die Regalpreise oder die Angebote in der Zeitspanne 2005 bis 2009 gegen den allgemeinen Marktregeln infolge von vertraglichen Vorschrften festgelegt haben. Mit 154 Millionen Lei - das sind umgerechnet 35 Millionen Euro - wurden Metro, Real, Selgros und MegaImage bestraft. Bei der Festlegung des Verkaufspreises hätte das Gesetz von Angebot und Nachfrage nicht zur Geltung kommen können, da vorher ein fester oder Minimalpreis abgesprochen wurde. Gleichzeitig wurden 21 Zulieferer bestraft, darunter Hersteller von Milchprodukten und von Erfrischungsgetränken sowie Weinhändler. 

Verkehrsminister Ioan Rus stellte diese Woche die Prioritäten seines Ministeriums betreffend das Straßenverkehrsnetz für dieses und das kommende Jahr vor. Ihm zufolge, sollen in diesem Jahr 50 Kilometer Autobahn in Betrieb genommen und weitere 200 Kilometer im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Bis Ende 2016 könne die Strecke Hermannstadt-Nadlac vollständig auf der Autobahn befahren werden. Ebenso sollen an mehreren Stellen die Nationalstraßen durchs Alt- und Prahovatal um eine Verkehrsspur verbreitert werden, erklärte Minister Rus desweiteren.

Die Rumänische Nationalbank BNR senkte vergangene Woche den Leitzins um weitere 0,25 Prozent. Mit 2,5 Prozent erreicht dieser ein neues historisches Minimum. Die Inflation liege aufgrund der niedrigen Rohölpreise sowie des anhaltenden Gesamtnachfragedefizits unter dem Zielwert der BNR und dies werde zumindest kurzfristig auch weiterhin so bleiben, heißt es in der Mitteilung der Zentralbank. Die Inflationsrate bleibe für so wörtlich „mindestens einige Monate“ noch unter 1,5 Prozent, erklärte seinerseits der Gouverneur der Notenbank Mugur Isarescu. Anders als Zentralbanken, die den Leitzins bereits auf null gesenkt haben, habe die BNR noch ausreichend Spielraum, sagte er. Die Zinsen für Lei-Kredite haben Isarescu zufolge deutlich abgenommen und sind nun vergleichbar zu denen in Euro.

Hier auch die aktuellen Wechselkurse:

Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen 14. Januar folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei49 quotiert – genauso wie vor einer Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei82 – 3 Bani mehr als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag gestern bei 1Leu40 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei67. Der Goldpreis behielt seine steigende Tendenz seit dem Jahresbeginn: Ein Gramm Gold wurde gestern auf 150 Lei und 96 Bani geschätzt – das sind fast 3 Lei mehr als vergangene Woche.

Hiermit endet auch diese erste Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 15.01.2015
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