Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 20.11.2014

In den Wirtschaftsmeldungen der Woche gibt es heute:
- Meldungen von der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest
- Informationen aus der Landeswirtschaft Rumäniens zitiert von der ADZ
- Aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Westrumäniens und die aktuellen Wechselkurse.
Lesen und hören sie mit!



Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Meldungen von der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest:

AHK Rumänien bewertet die Neuerungen und Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich Berufsbildung grundlegend positiv. Diese Ergänzung der bisherigen Bildungspolitik kann dabei helfen, das generelle Ausbildungsniveau zu verbessern und gleichzeitig die rumänischen Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen. 2012 kamen mehr als 11.000 Ausbildungsplätze zustande, wobei sich diese Anzahl im Jahr darauf auf mehr als 12.500 erhöhte. In diesem Jahr versprechen sich bereits 35.000 Jugendliche von ihrer Einschreibung an einer der über 650 Berufsschulen eine angemessene und anerkannte Ausbildung. Dabei sind dieses Jahr insgesamt mehr als 2.500 Unternehmen an dem Berufsbildungsprozess beteiligt. Besonders wichtig ist hierbei, dass hinter jedem Ausbildungsplatz ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen für die praktische Ausbildung im Betrieb steht sowie ein Stipendium von 400 Lei im Monat während des 3-jährigen Studiums.

Ein Drittel der Unternehmen in Rumänien haben ausländisches Kapital und generieren 50% des Umsatzes hierzulande. Die meisten ausländischen Unternehmen haben ihren Sitz in Bukarest und Raum Ilfov, wo 49% der ausländischen Unternehmen sitzen, rund 93.000 Unternehmen. An der westlichen Grenze Rumäniens, in den Landkreisen Temesch, Arad und Bihar, haben sich mehr als 26.000 ausländische Unternehmen niedergelassen. Es folgen die Kreise Klausenburg mit rund 8.000 und Kronstadt sowie Constantza mit je rund 6.000 ausländischen Unternehmen. Es gibt andererseits Kreise, wo kaum ausländisches Kapital fließt. Die Rangliste ausländischer Investoren wird von den Niederlanden angeführt, gefolgt von Österreich, Deutschland und Frankreich.

Die Europäische Kommission hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Rumänien in diesem Jahr auf 2,0% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reduziert. Hauptgrund dafür war das stark verlangsamte Wachstum im zweiten Quartal. In der Frühjahrsprognose lag die Vorhersage für das Wirtschaftswachstum in Rumänien noch bei 2,5%, im Juni dann sogar bei 2,8%. Der Wachstumsrhythmus ist von 3,5% im Vorjahr auf 2,4% in der ersten Jahreshälfte gesunken, hauptsächlich wegen dem Rückgang im 2. Quartal. Zum Wachstum haben der private Konsum und die Exporte beigetragen, während die Investitionen das Wachstum negativ beeinflusst haben. Die Prognosen der Europäischen Kommission sind pessimistischer als jene des Internationalen Währungsfonds (mit 2,4%) und der Weltbank (mit 2,7%). Auch die Wachstumsprognose für das kommende Jahr 2015 wurde von 2,6% auf 2,4% herabgesetzt. 

Aus der Landeswirtschaft Rumäniens zitiert von der Wirtschaftsseite der ADZ:

Das Nationale Statistikamt legte am vergangenen Freitag die Wachstumszahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres vor. Daraus geht hervor, dass Rumäniens Wirtschaftsleistung in den ersten neun Monaten dieses Jahres verglichen zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent zugelegt hat. Das Wachstum im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal lag bei 1,9 Prozent. Das Statistikamt berichtigte zudem die Wachstumsdaten für die ersten beiden Quartale des Jahres: Im Zuge der Anpassung an das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen sei für das erste Quartal nunmehr ein Wachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal ausgewiesen worden und für das zweite Quartal ein Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem ersten.

Die Leistungsbilanz Rumäniens verzeichnete in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Defizit von rund 550 Millionen Euro. Vor einem Jahr lag das Defizit zu diesem Zeitpunkt bei rund 400 Millionen Euro. Als Grund dafür führte die Nationalbank Rumäniens unter anderem die Vergrößerung des Fehlbetrags bei den primären Einnahmen und der Verringerung der sekundären Einnahmen. Das Handelsbilanzdefizit lag mit 3,9 Milliarden Euro ähnlich hoch wie vor einem Jahr. Die ausländischen Direktinvestitionen haben nach neun Monaten des Jahres ein geschätztes Volumen von 1,5 Milliarden Euro verzeichnet. Damit waren sie um 1,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Im September lagen die ausländischen Direktinvestitionen bei nur 90 Millionen Euro. Die Darlehen der ausländischen Muttergesellschaften an die rumänischen Tochtergesellschaften oder Zweigstellen beliefen sich Ende September auf rund 170 Millionen Euro. Die verlustbereinigten Kapitalbeteiligungen kamen auf geschätzte 1,3 Milliarden Euro, so die Nationalbank weiter.

Die Außenverschuldung Rumäniens lag Ende September insgesamt  bei knapp 96 Milliarden Euro und war damit um etwa 3 Milliarden Euro niedriger als Ende Dezember vergangenen Jahres. Die mittel- und langfristige Außenverschuldung kam dabei auf rund 77 Milliarden Euro, rund 80 Prozent der gesamten Außenverschuldung. Damit sank sie gegenüber Ende vergangenen Jahres um fast 2 Prozent, teilte die Nationalbank in Bukarest mit. Verringert hat sich auch die kurzfristige Außenverschuldung. Sie betrug Ende September rund 18 Milliarden Euro und war damit um fast 4 Prozent niedriger als Ende 2013. 

Informationen aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Westrumäniens:

Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat verleiht auch in diesem Jahr den Juventus Förderpreis für junge Künstler. Die Preisverleihung findet am Sonntag um 11 Uhr im Temeswarer City Business Center, Gebäude C, Erdgeschoss statt. An der diesjährigen 11. Auflage beteiligten sich junge Künstler aus dem ganzen Land mit Werken zum Thema „Kraft verführt die Seele“.

Der Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften ist in vielen Unternehmen ein alltägliches Problem und eine ebenso große Herausforderung für die Zukunft. Der deutsch-rumänische Wirtshaftsverein Arad bietet Unterstützung deutscher und deutschsprachiger Unternemen aus dem Kreis im Bereich der Ausbildung von Fachkräften. Der Vorstand des Wirtschaftsclubs erforscht nun den Bedarf an Berufen und an ausgebildeten Arbeitskräften für die kommenden Jahre. Dafür wurde ein Fragebogen erarbeitet, der den Mitgliedsunternehmern bereits zugeschickt wurde. Beantragen kann man noch den Fragebogen unter der E-Mail-Adresse: info@drw.ro. Ebendort werden auch die Antworten bis zum 25. November erwartet. Eine Rückmeldung über die Umfrageergebnisse verspricht der Arader Wirtschaftsclub demnächst.

Hier auch die aktuellen Wechselkurse:

Die rumänische Landeswährung bleibt allgemein konstant an Wert im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 20. November folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei44 quotiert, genauso wie gestern bzw. ein Ban mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei54 – genauso wie gestern bzw. 1 Ban weniger als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute Mittag bei 1Leu45 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei71. Etwas nach oben ging in den letzten 7 Tagen der Goldpreis: Ein Gramm Gold wurde heute auf 136 Lei und 18 Bani geschätzt - das sind rund 4 Lei mehr als vergangene Woche, aber rund 50 Bani weniger als gestern.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in zwei Wochen wieder hier. Nächsten Donnerstag laden die Radioredaktionen des FunkForums zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem Funkmagazin, ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 20.11.2014
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