Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
Aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine West-Rumäniens:
Die Mitglieder des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat treffen sich heute Abend in Lugosch. Das Juni-Treffen findet im Sommergarten des Hotels Royal statt. Eingeladen sind diesmal auch die Kollegen des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad. Es gibt die Gelegenheit einer gemeinsamen Busfahrt ab Temeswar heute um 17Uhr30. In Lugosch wird das Werk Werzalit um 19 Uhr besichtigt und im Anschluss daran das Monatstreffen im naheliegenden Sommergarten abgehalten. Das Arader Unternehmen Auto Schunn bietet dabei die neuesten Fahrzeugmodelle für Probefahrten an.
Meldungen von der deutsch-rumänischen Industrie- und Handelskammer:
Die deutsche Außenhandelskammer in Bukarest bereitet sich auf das Sommerfest 2014 vor. Dieses findet kommenden Donnerstag im Garten des Hotels Crowne Plaza statt. Die Veranstalter versprechen ein interessantes und abwechslungsreiches Programm in einer grenzüberschreitenden Atmosphäre: auf vier Kontinente zu reisen und die verschiedenen Kulturen durch Musik, Tanz und Cocktails zu entdecken. Das Motto des diesjährigen Sommerfestes „The World Meets in Bucharest”.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium bietet in Zusammenarbeit mit Bayern International vom 29. Juni bis zum 2. Juli eine Unternehmerreise nach Rumänien mit Stationen in Bukarest und Kronstadt an. Das Angebot richtet sich vor allem an Geschäftsführer von Unternehmen aus den Bereichen Umwelttechnologie, Energieeffizienz, Maschinen- und Anlagenbau, Automobilzulieferer sowie Luft- und Raumfahrt. Ziel der Reise ist, den rumänischen Markt zu erkunden, von den Erfahrungen vor Ort tätiger Unternehmen zu lernen und durch Gespräche mit Entscheidungsträgern aus Staat, Wirtschaft und Unternehmensverbänden Möglichkeiten für den Aufbau und die Intensivierung bilateraler Wirtschaftsbeziehungen zu eruieren. Rumänien bietet noch viel ungenutztes Potenzial als Investitions- und Forschungsstandort in den Bereichen Automobilzulieferung sowie Luft- und Raumfahrt, heißt es in der Begründung.
Aus der rumänischen Wirtschaft:
Rumänien liegt vor Ungarn in einer Rangliste der attraktivsten Standorte für ausländische Investitionen in Mittel- und Osteuropa und besetzt Platz drei nach Polen und Tschechien. Das zeigt die jährliche Studie „European Attractiveness Survey”. Die ersten zwei platzierten befinden sich auf einem Abwärtstrend, während Rumänien um 2 Prozentpunkte aufgestiegen ist. Wenn sich die Tendenz fortsetzt, könnte Rumänien im nächsten Jahr Tschechien überholen. Westeuropa liegt dieses Jahr zum ersten Mal vor China, der zweitgrößten Wirtschaft weltweit. Am attraktivsten für Projekte ausländischer Investoren bleiben Großbritannien und Deutschland mit rund 800 bzw. 700 Investitionsprojekten.
Rumänien bleibt auch 2014/2015 drittgrößter Weizenexporteur in der Europäischen Union mit Ausfuhren von 4 Millionen Tonnen. Das ist um 17% weniger als im vergangenen Jahr. Auch mit diesem Rückgang liegen die rumänischen Weizenexporte über denen aus Polen, Italien oder Bulgarien, doch weit hinter Deutschland und Frankreich. Der Großteil der Exporte, rund 80%, werden in den Nahen Osten und nach Afrika geliefert. Die Ernte dieses Jahres soll sich auf 7,4 Millionen Tonnen belaufen und liegt somit auf dem gleichen Niveau wie im vergangenen Jahr.
Energie, Automobilproduktion und Lebensmittelhandel sind die wichtigsten Branchen in der Rangliste der 100 größten Unternehmen in Rumänien. Die Charts stellte die Zeitschrift Ziarul Financiar auf zum neunten Mal in Folge. Die ersten 20 Unternehmen in der Rangliste erzielten im vergangenen Jahr alle gemeinsam einen Umsatz von 30 Milliarden EUR. Das ist 12% des Umsatzes aller Unternehmen. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Anführer der Ranglsite verzeichnet: der Automobilhersteller Dacia hat es geschafft, die beiden OMV-Gesellschaften, OMV Petrom und OMV Petrom Marketing, auf die Plätze 2 und 3 zu verdrängen. Dacia hat im Vorjahr seinen Umsatz um beinahe 45% gesteigert. Die größten Unternehmen sind in den Bereichen Erdöl und Erdgas tätig und werden von ausländischen Aktionären geleitet. Unter den ersten 10 befindet sich kein Unternehmen mit rumänischem Kapital – verzeichnet das Monatsblatt der AHK Bukarest.
Währungspolitik:
Rumänien verfehlt zwei der fünf für den Eurobeitritt notwenigen Maastricht-Kriterien. Laut dem Konvergenzbericht der Europäische Kommission für acht Länder, erfüllt nur Litauen alle Kriterien.Das Land wurde von der EU-Kommission für den Eurobeitritt im kommenden Jahr vorgeschlagen. Für die anderen Länder: Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Polen, Schweden, die Tschechische Republik und Ungarn – wird die Situation in zwei Jahren neu ausgewertet. Rumänien erfüllt die Kriterien betreffend die Finanzlage der öffentlichen Hand – eine Staatsverschuldung unter 60 Prozent der Wirtschaftsleistung und ein Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts – sowie die Zinssätze langfristiger Staatsanleihen. Die EU-Kommission sieht die Wechselkursstabilität nicht gewährleistet: die durchschnittliche Inflationsrate in den vergangenen 12 Monaten liegt mit 2,1 Prozent über dem Referenzwert von 1,7 Prozent. Im Konvergenzbericht heißt es desweiteren, dass die Unabhängigkeit der Rumänischen Zentralbank weiter verbessert werden kann. Bemängelt wird besonders ein Gesetz, das es dem Finanzminister erlaubt, bei den Sitzungen der Nationalbank teilzunehmen, selbst wenn dieser kein Stimmrecht hat.
Angaben zu den aktuellen Welchelkursen:
Die rumänische Landeswährung blieb allgemein konstant an Wert in der letzten Woche im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 12. Juni folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei39 quotiert, genauso wie gestern sowie vor einer Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei24 – genauso wie gestern bzw. 2 Bani mehr als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute Mittag bei 1Leu43 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei80. Etwas nach oben ging in den letzten 7 Tagen der Goldpreis: Ein Gramm Gold wurde heute auf 131 Lei und 70 Bani geschätzt - das sind fast 2 Lei mehr als vergangene Woche und ähnlich hoch wie gestern.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in sieben Tagen wieder hier. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!