Deutsche Lehrerdelegation aus Marburg auf Besuch in Temeswar
Eine 10-köpfige Lehrerdelegation aus Deutschland unternahm Anfang des Monats eine Dokumentationsreise nach Rumänien. Die Lehrer unterrichten an kaufmännischen Schulen in Marburg. Mit der Wirtschaftsschule aus Hermannstadt führen ihre Lehreinrichtungen seit sechs Jahren einen regen Schüleraustausch. Die Partnersachaft zu Rumänien soll nun ausgebaut werden und die Lehrer entschlossen sich für die Stadt Temeswar. Auf ihrem West-Rumänien-Besuch begleitete die Delegation Adi Ardelean.
Der Besuch in Temeswar begann mit einem Treffen am frühen Morgen im Stadtzentrum am Opernplatz. Die Lehrer aus Deutschland erhielten erste Informationen über die Stadt und deren Geschichte – wie zum Beispiel, dass an diesem Platz 1989 die rumänische Revolution ausbrach, die zum Sturz des kommunistischen Regimes und der anschließenden Wende führte. Der erster Besuchstermin war beim Deutschen Staatstheater Temeswar. Intendant Lucian Varsandan empfing die Delegation und führte sie durch die Räumlichkeiten des einzigen Theaterhauses Europas, das Ensembles beherbergt, die Vorführungen in drei verschiedenen Sprachen bieten: auf Rumänisch, Ungarisch und Deutsch.
Nächster Halt: das Wirtschaftskolleg Francesco Severio Nitti. Das ist die ehemalige Wirtschaftsschule Temeswars. Ähnlich wie mit dem Wirtschaftskolleg aus Hermanntsadt wollen die Schulen aus Marburg nun auch mit dem Temeswarer Kolleg eine Partnershaft eingehen. Den Schüleraustausch leitete vor sechs Jahren ein Bildugsträger aus Marburg ein. Projektmanager ist Anja Volz.
Die deutsche Delegation wohnte als erstes einer kurzen Schulpräsentation bei, die von einem Schüler des Temeswarer Wirtschaftskollegs vorgestellt wurde. Die Lehrkräfte aus Deutschland tauschten sich mit Lehrern und Schülern der Temeswarer Unterrichtseinrichtung aus sowie mit Vertretern der Unternehmen, wo die Schüler ihr Praktikum durchführen. Mit dabei war auch die stellvertretende Generalschulinspektorin des Kreises Temesch. Eine Schülergruppe präsentierte ihre Übungsfirma, ein Projekt, das landesweit den ersten Preis erhielt und nun in einem internationalen Wettbewerb das Temeswarer Kolleg vertreten wird. Die Gäste besuchten im Anschluss daran die Räumlichkeiten und die Labors der Temeswarer Schule, darunter auch den Raum, in dem die deutsche TV-Sendung Akzente des rumänischen öffentlich-rechltichen Fernsehns das monatliche banatschwäbische Rezept „Aus Omas Küche“ mit den Schülern des Kollegs dreht. Die Gäste konnten dannach in der Schulkantine die Kochkünste der Schüler ausprobieren.
Die deutsche Lehrerdelegation zeigte sich beeindruckt vom Vorgefundenen. Für das Temeswarer Wirtschaftskolleg bedeutet die Partnerschaft mit Marburg sehr viel. Die Schule pflegt bereits seit mehreren Jahren ähnliche Austausche mit Bildungseinrichtungen aus Italien, Frankreich und Spanien, aber bisher noch keinen mit Deutschland, sagt Schulleiterin Mariana Spalatelu.