Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche - 13.02.2014

Die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
- Statistiken aus der rumänischen Wirtschaft,
- Wirtschaftspolitik,
- Finanzen und Bankwesen.
Lesen und hören Sie hier mehr dazu!


Foto: Adrian Ardelean

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Statistiken aus der rumänischen Wirtschaft:

Die Exporte Rumäniens stiegen im vergangenen Jahr um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sie errichten knappe 50 Milliarden Euro, bzw. fast 220 Milliarden Lei. Das gab das Nationale Statistikamt in Bukarest Anfang dieser Woche bekannt. Entsprechend derselben Angaben legten die Importe gleichzeitig zu und erreichten 55 Milliarden Euro bzw.  fast 245 Milliarden Lei. Hiermit ging auch das Handelsdefizit auf etwas mehr als 5 Milliarden Euro bzw. rund 25 Milliarden Lei zurückging. Den wichtigsten Anteil beim Außenhandel machten die Kategorien Transportmaschinen und -ausrüstung sowie andere Fertigerzeugnisse aus. Knapp drei Viertel des Außenhandels wurde mit anderen Ländern der Europäischen Union abgewickelt: rund 70 Prozent der Exporte gingen in die EU und etwas mehr als 75 Prozent der importierten Waren stammten aus EU-Ländern. In einer Rangliste der Hauptausfuhrgebiete Rumäniens belegt Bukarest die Führungsposition, gefolgt von den Kreisen Argesch und Temesch. Zu den wichtigsten Exporteuren zählen die Autowerke Dacia- und Ford sowie die Erdölunternehmen Rompetrol und ÖMV-Petrom. Auf Platz sieben, acht und neun sind im Kreis Temesch ansäßige Tochtergesellschaften internationaler Konzerne: Flextronics und zwei Werke von Continental Automotive. Temesch exportierte 2013 mehr als er importierte, zeigen die Statistiken.

Der durchschnittliche Nettolohn in Rumänien ist im Monat Dezember vergangenen Jahres im Vergleich zum Vormonat um 110 Lei und damit nominell um 6,7 Prozent gestiegen. Er kam auf 1.760 Lei – das sind umgerechnet rund 395 Euro. Die Angaben stammen ebenfalls vom Nationalen Statistikamt in Bukarest. Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn stieg im Dezember um 6,7 Prozent auf 2.430 Lei. Im Vorjahresvergleich wuchs der Reallohn in Rumänien um 2,1 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Inflation war der nominelle Nettolohn im Dezember  um 3,7 Prozent höher als ein Jahr davor. Der höchste Durchschnittslohn wurde im Dezember im Bereich Finanzvermittlungen verzeichnet (4.515 Lei netto), der niedrigste im Hotel- und Gaststättenwesen (940 Lei).

Die Arbeitslosenquote in Rumänien ist im Dezember vergangenen Jahres saisonbeglichen und im Vormonatsvergleich um 0,2 auf 7,1 Prozent gesunken. Im Vorjahresvergleich hingegen war die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte höher. Auch das teilte das Nationale Statistikamt in Bukarest mit. Ende vergangenen Jahres gab es in Rumänien rund 720.000 Arbeitslose so die Schätzungen des Statistikamtes weiter. Allerdings werden in den Statistiken nur die Nutznießer von Arbeitslosengeld erfasst. Unberücksichtigt bleiben dabei die Arbeitslosen, die aus dem Sozialsysthem nach einer bestimmten Zeit aussteigen.

Wirtschaftspolitik:

Staatspräsident Traian Basescu erklärte am Dienstag Abend innerhalb eines TV-Interviews, er werde den Absichtsbrief Rumäniens an den Internationalen Währungsfonds IWF nicht unterzeuchnen. Die Verhandlungen der Regierung mit dem IWF sehen die Einführung einer höheren Akzisse für Treibstoff ab dem 1. April vor. Falls es doch dazu kommen würde, sagte Basescu, er werde die Bevölkerung zu Protesten aufrufen. Zeitgleich stufte er die Zustimmung des IWF für die Kredithilfen für überschuldete Geringverdiener als einen Fehler ein. Die Verlängerung der Zahlungsfristen würde den Banken mehr Zinsen bringen anstelle den Betroffenen zu helfen. Basescu übte erstmals auch Kritik an den Gouverneur der Nationalbank Mugur Isarescu. Premierminsiter Victor Ponta reagierte gestern darauf und erklärte, die Nationalbank sei eine der wenigen Insitutionen Rumäniens, die seinen Respekt für ihr Engagement und für die geleistete Arbeit gewinnen konnte. Zu den Verhandlungen mit dem IWF erklärte er, dass der Staatspräsident bisher noch nicht über alle Einzelheiten das Abkommens informiert wurde.

Bereits vergangene Woche erklärte der Notenbankchef Mugur Isãrescu in einer Pressekonferenz, dass die von der Regierung geplante Kredithilfe für Personen mit einem Einkommen unter 1.600 Lei im Monat ein Schritt in die Richtung einer differenzierten Besteuerung sein könnte. Darüber informiert die online-Ausgabe der ADZ. Der beigeordnete Minister für den Staatshaushalt, Liviu Voinea, erklärte zuvor in einer Fernsehsendung genauer, wie die Kredithilfe ablaufen soll. Sofern die Bank damit einverstanden ist, kann für einen Zeitraum von zwei Jahren die Kreditrate verringert werden. Der Zeitraum für die Rückzahlung des Kredits wird verlängert, wobei der Steuerzahler nach den zwei Jahren, in denen er der Bank weniger zahlt, von der Einkommenssteuer befreit werden kann, um die anschließend höheren Kreditraten begleichen zu können. Voinea erklärte auch, dass es dabei nicht in erster Linie darum geht, Kredite umzuschulden, sondern Konsum und interne Nachfrage zu fördern.

Ihre Strategie 2014-2016 im Steuerbereich gab gestern die Regierung bekannt. Beabsichtigt wird die Einführung einer progressiven Besteuerung in drei Stufen: um 8, 12 und 16% abhängig vom Einkommen. Desweiteren wird die Reduzierung des Beitrags zur Krankenkasse um 5% angestrebt, sowie die Erhöhung der Kommunalsteuern ab 2016 um die Inflationsrate der Jahre 2013 bis 2015. Bis 2016 soll desweietren der Mindestlohn um 12,5% steigen, die Renten um 3,75% und das garantierte Mindesteinkommen um 4,5% erhöht werden. Der Mindestlohn wuchs seit dem 1. Januar dieses Jahres von 800 auf 850 Lei Brutto im Monat und ab dem 1. Juli soll er auf 900 Lei im Monat kommen. Nutznießer dieser Maßnahme sind rund eine Million Geringverdiener Rumäniens.

Finanzen und Bankwesen:

Das Finanzministerium lieh am Montag 800 Millionen Lei für drei Jahre am Markt. Die jährliche Rendite für die Staatsanleihen beträgt 4,06 Prozent. Die Angebote der Banken lagen bei über einer Milliarde Lei. Darüber berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien und bezieht sich dabei auf Angaben der Nachrichtenagentur Mediafax. Das Ministerium lehnte vergangene Woche zwei Mal alle Angebote für Staatsbonds mit Laufzeiten von einem bzw. sieben Jahren ab, weil die geforderte Rendite als zu hoch eingestuft wurde. In diesem Monat will das Finanzministerium rund 4 Milliarden Lei und 200 Millionen Euro leihen, wobei Rückzahlzungen von einer Milliarde Lei fällig werden. Im Januar wurden rund 4,8 Milliarden Lei, rund 275 Millionen Euro und 2 Milliarden US-Dollar geliehen.

Die rumänische Landeswährung blieb in der vergangenen Woche allgemein konstant im Vergleich zu ihren Bezügswährungen mit kleinen Tageschwankungen nach oben und nach unten. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 13. Februar folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei48 quotiert, 2 Bani mehr als vergangene Woche und ein Ban mehr als gestern – und ein US-Dollar mit 3Lei28, 2 Bani weniger als vergangene Woche, und gleich hoch wie gestern. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute mittag bei 1Lei44 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei87. Ein Gramm Gold wurde heute auf 136 Lei und 30 Bani geschätzt – das sind fast 3 Lei mehr als vergangene Woche bzw. fast ein Leu mehr als gestern.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier: dann allerdings nur am Abend auf der FM-Frequenz, da am kommenden Donnerstag der AM-Sender technisch überholt wird alle Sendungen zwischen 10 und 18 Uhr ausfallen. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 13.02.2014
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