Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen von den deutschsprachigen Wirtschaftsvereinen, aus der regionalen und lokalen Wirtschaft sowie über Wirtschaftsindikatoren, Arbeitsmärkte und Wechselkurse. Lesen und/oder hören Sie mit!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:
Eine Information aus der Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine in West-Rumänien:
Die deutsch-rumänische Industrie- und Handelskammer Bukarest veranstaltet morgen in einer Woche in Temeswar eine Informationstagung zu aktuellen Rechts- und Steuerthemen. Diese findet am 28. November ab 18 Uhr im Konferenzsaal des Iosefin-Residence-Apart-Hotels am Küttelplatz statt. Angesprochen werden das Schiedsgericht in der neuen Zivilprozessordnung, die Zeit und Geld sparende Alternative zu ordentlichen rumänischen Gerichten sowie aktuelle Steueraspekte in der Praxis. Die Veranstaltungssprache ist Rumänisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche. Im Anschluss ist ein Cocktail mit Networking im Restaurant des Hotels angesetzt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist aber erwünscht und das kann man bis einschließlich morgen machen bei der AHK Bukarest oder bei den deutschsprachigen Wirtschaftsclubs in Temeswar und in Arad.
Wirtschaftsindikatoren, Arbeitsmärkte und Wechselkurse:
Die rumänische Wirtschaft legte im dritten Quartal dieses Jahres überraschend stark zu. Das geht aus den ersten Schätzungen des nationalen Statistikamtes hervor, zitiert von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Im Vergleich zum zweiten Quartal liegt ein Wachstum um 1,6 Prozent vor – das höchste Wachstum unter den europäischen Ländern, die bisher Daten fürs dritte Quartal veröffentlicht haben. Gegenüber dem Zeitraum Juli bis September 2012 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,1 Prozent zu und über die ersten neun Monate dieses Jahres schnitt die rumänische Wirtschaft im Vorjahresvergleich um 2,7 Prozent besser ab. Analysten führen in der rumänischen Wirtschaftspresse das Wachstum hauptsächlich auf ein gutes Abschneiden der Landwirtschaft und der exportorientierten Industrie zurück. Eine zweite Schätzung und umfassendere Daten zur BIP-Entwicklung im dritten Quartal dieses Jahres legt das Statistikamt am 4. Dezember vor.
Die Arbeitslosenquote stieg im Monat Oktober gegenüber dem Vormonat September um 0,6 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Das gab die Nationale Beschäftigungsagentur ANOFM bekannt, die von der online-Ausgabe der ADZ zitiert wird. Im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres ist das ein Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten. Die Beschäftigungsagentur berücksichtigt nur die bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen. Berechnungsgrundlage bildet die vom Statistikamt mitgeteilte aktive zivile Bevölkerung zum Jahresbeginn, also 9 Millionen 63 Tausend Personen. Ohne Arbeit waren Ende Oktober in Rumänien fast 500.000 Menschen, um rund 60.000 mehr als Ende September. Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde im Kreis Ilfov mit 1,7 Prozent verzeichnet. In der Rangliste folgen Kreis Temesch, die Großregion Bukarest und Kreis Arad. Am anderen Ende der Rangliste sind die Kreise Teleorman und Mehedinþi mit einer Arbeitslosenquote höher als 10 Prozent.
Die rumänische Landeswährung gewann während der letzten 7 Tage leicht an Wert im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Der Trend änderte sich aber am heutigen Donnerstag. Die Nationalbank Rumäniens legte am heutigen 21. November folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei44 quotiert – 1 Ban weniger als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei31 – genauso wie vor einer Woche aber drei Bani mehr als gestern. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag heute mittag bei 1Lei49 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei90. Ein Gramm Gold wurde heute auf 132 Lei und 94 Bani geschätzt – das sind fast 2 Lei weniger als gestern und rund 4 Lei weniger als vergangene Woche.
Meldungen aus der landesweitern und regionalen Wirtschaft:
Der rumänische Markt für Ackerland wird ab dem 1. Januar 2014 liberalisiert. Die Regierung erarbeitete gestern den Entwurf für ein neues Gesetz zum Verkauf der Agragflächen durch natürliche Personen. Mit dem Beginn des neuen Jahres können auch Ausländer Gelände in Rumänien erwerben. Bisher war das nur dann möglich, wenn der ausländische Käufer sich als juristische Person in Rumänien eintragen ließ, bzw. wenn er eine Firma vor Ort gründete. Der neue Entwurf sieht nicht mehr eine Erfahrung im landwirtschaftslichen Bereich vor, begrenzt aber die Fläche, die eine ausländische natürliche Person in Rumänien besitzen darf auf ein Hundert Hektar. Außerdem wird der Markt hauprtsächlich für EU-Bürger zugänglich und beim Erwerb eines Grundstücks haben die rumänischen Staatsbürger oder die Pächter des Ackerlandes Vorrecht. Der Gesetzesentwurf wurde dem Parlament vorgelegt, das darüber bis zum Jahresende entscheiden muss.
Die Eltern, die ins Ausland gehen, um zu arbeiten, werden nun verpflichtet, die Behörden darüber zu informieren, in wessen Obhut sie ihre Kinder lassen. Die neuen Gesetzesvorschriften sehen hierfür eine Frist von 40 Tagen vor der Abreise vor. Die als zuständig ernannte Person muss ein Familienmitglied sein, älter als 18 und sie muss beweisen können, dass sie imstande ist, Minderjährige zu betreuen. Das neue Gesetz zum Kinderschutz sieht desweiteren eine Beratung für die Kinder vor, die ohne ihre Eltern aus dem Ausland nach Hause kehren. Gemäß den Statistiken der Kinderschutzbehörde gibt es zur Zeit landesweit 80 Tausend Kinder, bei denen ein Elternteil oder sogar beide Eltern im Ausland arbeiten.
Mehr als 400 Jobs stehen diese Tage im Angebot innerhalb der Karrierenmesse in Temeswar . 22 Unternehmen suchen Arbeitskräfte in den verschiedensten Branchen. An einem Stand stellt die Beschäftigungsagentur des Kreises Temesch ihre Arbeitsangebote dieser Woche vor. Die Temeswarer Karrierenmesse ist einschließlich heute im Einkaufszentrum Iulius Mall offen.
Die Nationale Gesellschaft für Landstraßen und Autobahnen zahlt 1,14 Milliarden Lei ohne Mehrwertsteuer für den Bau der Abschnitte 2 und 3 der Autobahn Lugosch-Diemrich. Die Summe ist fast um die Hälfte niedriger als die beiden Projekte ursprünglich bewertet wurden. Die Planungsarbeiten sollen 6 Monate anhalten, die Bauarbeiten weitere 2 Jahre.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in zwei Wochen wieder. Nächsten Donnerstag laden Sie die Radioredaktionen des deutschsprachigen Medienvereins FunkForum zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem FunkMagazin, ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!