Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 23.04.2009


Die Arbeiten an der Autobahn Arad - Temeswar beginnen diese Woche. Als erstes werden die Landeigentümer entschädigt, auf deren Boden die Straße gebaut werden soll. Gleichzeitig beginnen die Arbeiten an der Strecke, die die Stadt Arad umgehen und die Verbindung zur ungarischen Landesgrenze sichern soll. Die Bauunternehmen, die mit diesen Arbeiten beauftragt wurden, sind die Spanier von FCC Constructione und die Italiener von Astaldi. Die Autobahn Arad - Temeswar gehört zum 4. paneuropäischen Verkehrskorridor und wird 32 km messen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 150 Millionen Euro. Die Finanzierung sichert die Europische Investitionsbank. Auf der neuen Autobahn sollen die Autos in 2 Jahren fahren können.

Die südliche Umgehungsstraße der Stadt Temeswar erhält auch Finanzierung. Einen entsprechenden Finanzierungsvertrag unterschrieb die Behörde für Autobahnen und Nationalstraßen vergangene Woche. Das Projekt für die Ringstraße südlich der Stadt kostet rund 190 Millionen Lei. Die Gelder stammen aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung und aus dem Staatshaushalt. Laut dem Verkehrsministerium werden die Arbeiten bis Ende des Jahres 2012 dauern.

Die Temeswarer sind Ranglistenführer, was das Programm zur thermischen Rehabilitierung der alten Wohnblocks anbelangt. Dies erklärte Vizebürgermeister Sorin Grindeanu. Bisher hat die Stadtverwaltung 75 Wohnblocks eingeschrieben. Zum Vergleich sind es bisher: 38 Blocks in Großwardein, 37 in Konstantza, 34 in Jassy, 15 in Klausenburg und 5 in Kronstadt, wobei sich in Arad noch gar kein Wohnblock gemeldet hat, so Grindeanu weiter. Das Geld kommt vom Entwicklungs- und Wohnungsministerium.

Eine deutschrumänische Partnerbörse wird kommenden Donnersgat in Temeswar organisiert. 10 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz suchen Partnerfirmen im Banat. Gefragt sind die Bereiche: Chemie und Petrochemie, mechanische Verarbeitung, Logistikdienste, Personen- und Warentransport, technische Instalationen, Baumaterialien sowie Lebensmittelindustrie. Die Partnerbörse findet am 30. April im Temeswarer NH-Hotel auf der Pestalozzi-Straße ab 9 Uhr statt. Veranstalter sind die Temeswarer Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer, das Rheinland-Pfälzische Wirtschaftsbüro in Temeswar, die Pfälzische Industrie- und Handelskammer, das Rheinland-Pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau sowie die Gewerbskammer Koblenz.

Die rumänische Landeswährung verliert weiterhin an Wert im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Nach dem wegen der Osterfeiertage verländerten Wochenende verzeichnete der Leu am Dienstagnachmittag hohe Verluste: um fast 3 Bani im Vergleich zum Euro, um rund 5 Bani im Vergleich zum US-Dollar und um knappe 3 Lei im Vergleich zum Goldgramm. Die Nationalbank legte für heute folgende Kurse fest: ein Euro ist 4Lei24 und ein US-Dollar 3Lei27. Der Goldpreis lag gesternnachmittag bei 93 Lei und 30 Bani per Gramm.

Rumänien verzeichnete im Monat März, wie bereits im Februar, die dritthöchste Inflation unter den 27 Staaten der Europäischen Union. Die Konsumpreise stiegen um 6,7 Prozent im Vorjahresvergleich – meldet die online-Ausgabe der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. In den EU-Ländern wurde im März eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,3 Prozent ermittelt, so das europäische Statistikbüro Eurostat. Höhere Inflationsraten als Rumänien hatten nur Lettland  mit 7,9 Prozent und Litauen  mit 7,4 Prozent. Am wenigsten stiegen die Preise in Portugal und Luxemburg um jeweils 0,6 Prozent.

Rumänien und Bulgarien sollen im Jahr 2015 der Euro-Zone beitreten. Dies kündigt die Finanzbewertungsagentur Fitch Ratings an. Andererseits sollen Estland, Litauen und Polen der Euro-Zone 2013 beitreten sowie Tschechien und Ungarn 2014. Der Hauptvorteil des Beitritts zur Euro-Zone soll für Rumänien die Risikosnkung einer Währungskrise sein. Darüber hinaus soll das Rating des Landes automatisch erhöht werden. In der EU gibt es Befürworten für die Einführung des Euro noch vor dem offiziellen Beitritt zum einheitlichen Währungssystem.

Das Europäische Parlament bestätigte die Ernennung der Rumänin Madlen ªerban zur Vorsitzenden der Europäischen Stiftung für Berufsbildung – meldet die online-Seite von Radio Rumänien International. Die Stiftung mit Sitz in Turin unterstützt und fördert die Weiterentwicklung der Berufsbildungssysteme in den Partnerländern der EU. Zweieinhalb Jahre nach dem EU-Beitritt belegen die Rumänen vier Direktor- und drei Leiterposten in den Abteilungen der EU-Kommission und den Europäischen Agenturen. In den Institutionen der EU arbeiten zurzeit mehr als 500 rumänische Staatsbürger.

Das Methangas für Privatpersonen wird ab Mai um drei Prozent billiger – verzeichnet der Rumänien-Online-Kourier. Drei Gründe nannte die zuständige Behörde für Preispolitik der Energielieferanten für diesen Schritt: Die Preisentwicklung auf dem internationalen Markt sei günstig, die Zulieferer seien geneigt, ihre Verluste mittelfristig decken zu wollen und nicht zuletzt sei es ein Entgegenkommen der Bevölkerung gegenüber. Im vergangenen Jahr wurden in Rumänien etwa 17,7 Milliarden Kubikmeter Methangas verbraucht, ein Drittel des Erdgases wurde importiert.

Die rumänische Post erhöht die Tarife für einen Teil ihrer Dienstleistungen ab Mai. Beeinträchtigt werden dabei nicht die Preise, die über internationale Konventionen festgelegt werden. Das Monatsabbonament für ein Postfach für natürliche Personen steigt von 4 Lei auf 4Lei25 und für jouristische Personen von 9 Lei auf 9Lei60. Die Empfangsbestätigungen steigen auch für inländische Postdienste von 1Lei50 auf 1Lei60 und für ausländische Dienste von 6 Lei auf 6Lei40.

Soweit die Wirtschaftsmeldungen der Woche.
Meine Damen und Herren, mit weiteren Wirtschaftsthemen melden wir uns in 2 Wochen zurück. Nächsten Donnerstag laden Sie die Redakteure des Funkforums zur neue Auflage des Funkmagazins ein. Dann erfahren Sie, was sich in diesem Europateil im Monat April getan hat. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Woche!

 Adrian Ardelean, Temeswar, 23.04.2009
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