Die Rumänen sind große Brotkonsumenten. Europaweit belegt Rumänien in diesem Bereich den absolut ersten Platz mit einem durchschnittlichen Verbrauch von fast 100 Kilogramm Brot pro Kopf im Jahr. Das ist ein Drittel mehr als der durchschnittliche Europaverbrauch. Da kann der Markt auch viel aufnehmen – dachte sich ein rumäniendeutscher Unternehmer. Zur Einweihung seiner neuen Backstube lud er Ende September in die westrumänische Kleinstadt Sanktanna im Verwaltungskreis Arad ein. Adrian Ardelean war dabei und berichtet.
Johann Henger ist ein sogenannter Rückkehrer. Als Banater Schwabe wanderte er nach Deutschland aus, wo er unter anderem im Bankwesen tätig war. Als Rentner kehrte er aber zurück in seine Heimatstadt und erbaute sich einen Bauernhof mit einem Obstbaumgarten und einer kleinen Pansion, wo er seine Landsleute unterbringt, wenn sie auf Besuch in die alte Heimat kommen. Nun ist der Geschäftsmann einen Schritt weiter gegangen und eröffnete in seinem Haus eine Backstube, die er einfach „Brutaria Deutschland“ nannte. Aus Anlass der Einweihung seiner neuen Produktionslinie lud er Bekannte und Freunde zu einer Brotverkostung ein. Als erstes fragte ich Johann Henger dabei, warum er sich eben für diesen Bereich der Lebensmittelindustrie entschlossen hat.
Johann Henger mit seiner Mutter bei der Einweihung der Backstube in Sanktanna