Banater Zeitung

Herzlichsten Dank, Frau Dr. h.c. Susanne Kastner, MdB

Die letzte Bundestagswahl hat manche erfreuliche, aber auch manche unerfreuliche Folgen gehabt. Zur zweiten Kategorie gehört die Tatsache, dass Frau Dr. h.c. Susanne Kastner, MdB, nicht mehr angetreten ist. Diese Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, ist jedem Politiker überlassen, wobei die Gründe nicht zu kommentieren sind, weil sie immer persönlich bleiben müssen. Was aber öffentlich passieren sollte, ist in jedem Fall eine Bilanz, weil vor allem die Abgeordneten im Dienste ihrer Wähler sind. Es gab auch in der Geschichte des Bundestags, wie auch des Rumänischen Parlaments in vielen Fällen bescheidene Ergebnisse, aber auch solche, die als herausragend bezeichnet werden können. Was Frau Kastner betrifft, befinden wir uns in der zweiten Situation - sagt Ovidiu Gant, DFDR-Agbeordneter im Parlament Rumäniens.

Um den deutschen Konsul zu Temeswar, Herrn Rolf Maruhn, zu zitieren, so haben beide Länder – Deutschland wie Rumänien – von ihrer engagierten parlamentarischen Tätigkeit profitiert. Ich möchte dies bezeugen und kann es auch berechtigt tun, zumal ich in den letzten zwölf Jahren eine enge Zusammenarbeit, Partnerschaft und Freundschaft zu Frau Kastner pflegen durfte. Es kam dazu nach dem ersten Besuch von ihr bei der frisch installierten Regierung unter Adrian Nastase im Februar 2001, als sie sich für die deutsche Minderheit einsetzte und fragte, wieso es keinen Vertreter dieser Minderheit auf Regierungsebene gibt. Einige Monate später, nachdem das DFDR mich als Unterstaatssekretär designiert hatte, begann unsere Zusammenarbeit. Zu dem Zeitpunkt gab es vieles zu tun, da Rumänien mit der EU verhandelte, um ihr womöglich 2007 beizutreten. Als Vizepräsidentin des Bundestags, aber vor allem als Vorsitzende der parlamentarischen Freundschaftsgruppe, war Frau Kastner jährlich einige Male in Rumänien, nicht nur in Bukarest, sondern auch in den Regionen unseres Landes. Sozialwesen, Justiz, Rechtsstaatlichkeit, Minderheitenfragen, Wirtschaft waren die Bereiche, in denen sie uns ermutigt, vermittelt, unterstützt, aber auch manchmal zu Recht kritisiert hat.  Sie erwies sich als ehrlicher Freund, sprach immer klar und deutlich die Probleme an, suchte und fand mit uns zusammen die passenden Lösungen, im Gegensatz zu manch anderen, die ohne jegliche Objektivität entweder peinlicher Weise immer gelobt oder immer kritisiert haben.
Ovidiu Gant, MdP


Ihre „zweite Heimat“ nannte Susanne Kastner Rumänien und Temeswar. Im Bild mit Ovidiu Ganþ beim Tag der Deutschen Einheit 2013. 
Foto: Zoltán Pázmány 

Die Fortsetzung lesen Sie auf Seite 4 der Banater Zeitung vom 09.10.2013. 

 Banater Zeitung, Temeswar, 09.10.2013
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