Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 03.10.2013

Die Wirtschaftmeldungen dieser Woche beinhalten:
- Umfragen, Maßnahmen und Statistiken,
- Informationen über Finanzen und Banken.
- das Veranstaltungskalender der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Rumäniens. 
Lesen Sie hier mehr dazu und/oder hören Sie mit!



Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche:

Umfragen, Maßnahmen und Statistiken:

Von moderatem Wachstum über relative Stabilität bis hin zu moderatem Rückgang. So schätzen Unternehmensmanager verschiedener Branche ihrer Aktivitäten im Zeitraum September bis November. Das ergab  die monatliche Konjunkturumfrage des Nationalen Instituts für Statistik in Bukarest. Die Manager aus der verarbeitenden Industrie gehen als einzige von einem moderaten Wachstum ihres Produktionsvolumens aus. Die Manager der Pharmaindustrie und Automobilindustrie sehen sich mit einem Konjunktursaldo allerdings deutlich im Plus. Das Konjunktursaldo stellt das Verhältnis zwischen Optimisten und Pessimisten unter den befragten Managern dar. Auch die Zahl der Beschäftigten dürfte in der verarbeitenden Industrie relativ stabil bleiben, die Preise der Industrieerzeugnisse ebenfalls, so die Umfrage weiter. In der Bauwirtschaft bremst der Optimismus der Manager deutlich ab, das Produktionsvolumen soll stark abbremsen, Auftragsbestand und Neuaufträge liegen auch im Minus-Bereich. Die Preise hingegen dürften weiter moderat steigen, die Beschäftigtenzahl aber dürfte drastisch sinken. Genauere Zahlen dazu finden Sie in der online-Ausgabe der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen einem Entwurf für einen Regierungsbeschluss zufolge künftig weniger Beihilfen vom Staat erhalten. Über die sogenannten „minimis“-Beihilfen können diese Unternehmen Unterstützung von bis zu 200.000 Euro und mit dieser 100 Prozent der als förderfähig eingestuften Ausgaben decken. Diese Obergrenze soll nun auf 100.000 Euro zurückgefahren werden und es sollen nur noch 90 Prozent der Ausgaben gedeckt werden können. Weiter werde die Förderung nur noch über den Zeitraum von zwei statt drei Jahren gewährt und, laut Aussagen der Ministerin für KMU Maria Grapini von vergangener Woche, werden in Zukunft die Beihilfen über ein Punktesystem gewährleistet, anstelle der jetzigen Methode nach der die ersten eingegangenen Anträge auch als erste bedient werden. Ende August wurde eine Onlineausschreibung für „minimis“-Beihilfen annulliert, nachdem innerhalb von fünf Minuten die zur Verfügung stehende Summe von 500 Millionen Lei aufgebraucht war und die Webseite des Finanzministeriums aufgrund von über 20.000 Aufrufen abgestürtzt ist. 

Das konsolidierte Haushaltsdefizit Rumäniens ist im August um knapp 2 Milliarden Lei auf 7,9 Milliarden gestiegen. Das entspricht rund 1,3 Prozent des für dieses Jahr veranschlagten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Juli lag der Fehlbetrag noch bei 0,9 BIP-Prozent, im Juni bei 1,0 BIP-Prozent, teilte das Finanzministerium mit. Das mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbarte Defizitziel für dieses Jahr beträgt 2,1 BIP-Prozent. Im vergangenen Gesamtjahr lag das Budgetdefizit Rumäniens bei 2,52 BIP-Prozent und damit leicht über den mit dem IWF vereinbarten 2,4 BIP-Prozent.

Finanzen und Banken:

Die rumänische Nationalbank senkte in der Sitzung vom 30. September den Leitzins um 0,25 Prozentpunkt auf 4,25 Prozent. Dies ist bereits die dritte Leitzinssenkung in diesem Jahr und laut Finanzanalysten könnte dieser bis Ende des Jahres auf 4 Prozent sinken. Weitere Leitzinssenkungen hängen davon ab, ob sich die Inflation in das Ziel der Notenbank von 2,5 plus/minus ein Prozentpunkt einschreibt. Bei diesen Werten sieht die Nationalbank die Preisstabilität gewährleistet. Notenbankchef Mugur Isãrescu erklärte nach der Sitzung, dass die Geschäftsbanken nun – auch aus Eigeninteresse – nicht daran vorbeikommen werden, die Kosten für Lei-Kredite deutlich zu senken.

Das Volumen der an Firmen und Bevölkerung gewährten Bankkredite ist im August gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen und zwar um 0,2 Prozent auf rund 222 Milliarden Lei. Das teilte die Nationalbank in Bukarest mit. Die Lei-Kredite fielen dabei um 0,3 Prozent höher aus. Auch die Devisen-Kredite legten im Vormonatsvergleich um 0,2 Prozent zu. Binnen zwölf Monaten sank das Volumen der Privatkredite um 2,6 Prozent. Dabei stiegen die Lei-Kredite um 0,6 Prozent und kamen auf ein Volumen von rund 84 Milliarden Lei. Die Devisen-Darlehen sanken nominell um 4,6 Prozent auf rund 138 Milliarden Lei. Die Regierungskredite sind im August gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent auf rund 73 Milliarden Lei gestiegen. Im Vergleich zu August 2012 waren die Regierungskredite nominell um 4,1 Prozent niedriger.

Die rumänische Landeswährung blieb im Monat September allgemein konstant im Wert mit kleinen Tages- und Wochenschwankungen im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen 2. Oktober folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei45 quotiert – 1 Ban mehr als an den ersten September-Tagen – und ein US-Dollar mit 3Lei28 – 9 Bani weniger als Anfang September. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag gestern bei 1Lei49 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei89. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 136 Lei und 79 Bani geschätzt – das sind fast 15 Lei weniger als Anfang September.

Zum Schluss noch eine Information aus der Tätigkeit der rumäniendeutschen Wirtschaftsclubs:

Der Deutschsprachige Wirtschaftsclub Siebenbürgens lädt die Mitglieder seiner Partnerclubs am Sonntag zum Weinfest nach Hermannstatd ein. Zum ersten Mal wird aus diesem Anlass auch der Unternehmenspreis der deutschen und deutschsprachigen Wirtschaftsclubs in Rumänien verliehen. Auf dem Programm stehen desweiteren Blasmusik und sächsische Tänze, die Wahl und Ehrung der 4. Hermannstädter Weinkönigin, deutsche Schlager live gesungen von Adrian Orlea, ein Bauernmarkt mit landestypischen Spezialitäten, ein Kinderprogramm, Winzerstände aus dem ganzen Land sowie Spezialitäten vom Grill. Das Weinfest 2013 findet am Sonntag ab 12 Uhr im Hermannstädter Hilton-Hotel statt.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier: dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis aber auch mit einem Beitrag über eine deutsche Backstube in der Arader Kleinstadt Sanktanna. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 03.10.2013
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