Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 12.09.2013

In den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche gibt es diesmal Informationen:
- aus der Tätigkeit der Handelskammern und der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs,
- über die rumänische Wirtschaft im europäischen Kontext
- sowie zu Wirtschaftsindikatoren, Finanzwesen und Währungspolitik.
Lesen Sie hier mehr dazu und/oder hören Sie mit!




Aus der Tätigkeit der Handelskammern sowie der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs:

Die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer in Bukarest organisiert als offizielle Repräsentanz des Freistaates Bayerns in Rumänien auch in diesem Jahr Bayerische Stammtische. Diese bieten den Unternehmen und Geschäftsleuten aus Bayern in Rumänien eine Plattform zum näheren Kennenlernen und zum Gedankenaustausch. Der erste Bayernstammtisch dieses Jahres fand am 13. Juni in Klausenburg statt. Darauf folgte am gestrigen 11. September der Stammtisch in Arad. Mit dabei war die Oberregierungsrätin für Außenwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Ursula Heinzel. Es folgt der Stammtisch in Bukarest am 17. Oktober, der während der Internationalen Industriemesse Bukarest (TIB) stattfindet. Die Teilnahme an den Bayernstammtischen ist kostenlos, voraus gesetzt wird eine Anmeldung eine Woche vor dem jeweiligen Termin.

Zum Septembertreffen lädt am heutigen Donnerstag Abend der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat seine Mitglieder nach Temeswar ein. Das Treffen findet ab 19Uhr30 im Restaurant Casa Del Sole in der Romulus-Straße Nr. 12 statt. Als Ehrengäste werden erwartet Iuliana Rusu seitens der deutschen Außenhandelskammer Rumäniens sowie Ursula Heinzel vom Bayerischen Wirtschaftsministerium. Außerdem stellt sich Andreea Kremm von der Firma Netex Consulting als neuestes Clubmitglied vor. Für Speisen und Getränke wird ein Kostenbeitrag von 75 Lei/Persso enthoben. Die Mitglieder des deutsch-rumänischen Wirtschaftsvereins Arad kommen nächste Woche am Donnerstag zum Septembertreffen zusammen.

Die internationale Messe für Landwirtschaft, Lebensmittel und Verpackungen Agromalim findet heute bis Sonntag in Arad statt. Austragungsort ist das Internationale Expozentrum in der West-Industriezone der Stadt an der Ausfahrt Richtung Nadlak. 250 Unternehmen aus dem In- und Ausland beteiligen sich an der diesjährigen 24. Auflage der Messe. Zeitgleich wird die Nationale Ausstellung von Haustieren organisiert. Gezeigt werden die schönsten Exemplare von Rindern, Schweinen, Pferden, Geflügeln und Hobbytieren. Die schönste Kuh wird am Sonntag mit dem Miss-Titel der Ausstellung belohnt.

Die größte Internationale Fachmesse Europas für Immobilien und Investitionen, EXPO REAL München, findet vom 7. bis zum 9. Oktober statt. Das Event bietet den Unternehmen die Möglichkeit, mit potentiellen Geschäftspartnern direkten Kontakt aufzunehmen. Die deutsche Außenhandelskammer Rumäniens in Bukarest organisiert zum zweiten Mal einen rumänischen Gemeinschaftsstand auf der Messe. Informationen bezüglich der Teilnahme als individueller Aussteller oder als Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand Rumäniens erhalten Sie an der AHK in Bukarest. Weitere Infos zur Messe gibt es online unter exporeal.net.

Ebenfalls im Monat Oktober findet in Stuttgart die Messe für das Bäcker- und Konditorenhandwerk Südback statt. Das ist die Drehscheibe für den Austausch von Ideen, Meinungen und Informationen sowie für die Präsentation von Trends, Entwicklungen und technischen Innovationen in diesem Bereich. Das Bäcker-Forum, das Konditoren-Forum und der Südback-Trend-Award sind wichtige Bestandteile der Messe. Die Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer des Verwaltungskreises Temesch organisiert aus diesem Anlass im Zeitraum 18. bis 21. Oktober eine Wirtschaftsmission nach Stuttgart. Einzelheiten erhalten Sie an der IHK in Temeswar. Mehr über die Messe erfahren Sie online unter: messe-stuttgart.de/suedback.

Die rumänische Wirtschaft im europäischen Kontext:

Die ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien sind im ersten Halbjahr weiter zurückgegangen, meldet die deutsche Außenhandelskammer in Bukarest. Obwohl das BruttiInlandsProdukt in dieser Zeitspanne um rund 2% gestiegen ist, sind die ausländischen Investitionen um 20% auf 6 Millionen EUR gesunken im Vergleich zur Vorjahreszeitspanne. Das Maximum an ausländischen Direktinvestitionen wurde im Jahr 2008 erreicht. In den darauf folgenden vier Jahren sind die Investitionen konstant zurückgegangen.

Die Automobilproduktion Rumäniens hat in den ersten 7 Monaten dieses Jahres einen Höhepunkt erreicht dank der Produktion im Monat Juli von mehr als 45.000 Einheiten. Die beiden Hersteller, Dacia und Ford, könnten bis Ende des Jahres eine Produktion von über 420.000 Einheiten erreichen, um 30% mehr als 2012. Der Wert dieser Automobile würde sich auf über 6 Milliarden EUR belaufen. 90% der Produktion werden in ausländischen Märkten exportiert. Somit würde sich Rumänien auf Platz 9 in der Automobilproduktion in Europa befinden, noch vor Italien. In der Automobilsindustrie Rumäniens (Autohersteller und Zulieferer) arbeiten über 140.000 Personen. Der Umsatz belief sich im Vorjahr auf 12 Mrd. EUR, d.h. fast 3% des BIP und 10% der Gesamtexporte. 

Die größten ausländischen Lebensmittelhändler in Rumänien beabsichtigen, in den verbliebenen 4 Monaten dieses Jahre zusammen mehr als 100 Märkte zu eröffnen. Der größte Investor in dieser Branche ist Kaufland, der 4 bis 5 Neueröffnungen und Investitionen von 20 bis 25 Millionen EUR plant, so die Einschätzungen der Finanzzeitung Ziarul Financiar. Die belgische Kette Mega Image plant weitere 36 Läden, Profi und Carrefour sollen je 21 Märkte eröffnen, Penny Market 11, Lidl 10, Billa 7 und Cora 1. Ein Hypermarket schafft 200-300 Arbeitsplätze, ein Supermarket oder Discounter mehrere Tausend.

Eineinhalb mehr Ernte als im vergangenen Jahr erwarten heuer die rumänischen Winzer. Das aufgrund der günstigen Wetterlage. Das heißt, es wird mehr Wein hergestellt, rund 5,5 Millionen Hektoliter. Bei einem durchschnittlichen Herstellerpreis von 1 EUR/Liter, wird die Produktion auf etwa einer Halben Milliarde EUR geschätzt. Somit wird Rumänien den 11. Platz unter den größten Weinproduzenten weltweit beibehalten. Der Rekord wurde im Jahr 2009 verzeichnet als 6,7 Millionen Hektoliter Wein hergestellt wurden. Rumänien ist in acht Weinregionen eingeteilt, auf denen insgesamt 37 Weingüter stehen. Größter Weinproduzent weltweit bleibt Frankreich gefolgt von Italien, Spanien und China. Deutschland befindet sich in dieser Rangliste auf Platz 9.

Rumänien liegt über dem EU-Durchschnitt, was die Eigentumswohnungen betrifft: 96,6% der Bevölkerung leben in Eigentumswohnungen. Das liegt auch daran, dass zur Zeit des kommunistischen Regimes die Bürger Eigentumswohnungen vom Staat erhielten. Gefolgt wird Rumänien in dieser Rangliste von Litauen und Kroatien. In Deutschland lebt etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Eigentumswohnungen. Ähnlich ist die Lage auch in Österreich. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 70,9%. Die niedrigste Eigentumsquote ist in der Schweiz und sie liegt bei 43,8%.

Wirtschaftsindikatoren, Finanzwesen und Währungspolitik:

Das Defizit im Außenhandel Rumäniens belief sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf etwas mehr als 3 Milliarden Euro und war damit um mehr als 2 Milliarden Euro niedriger als in derselben Zeitspanne des vergangenen Jahres. In der Landeswährung berechnet, verringerte sich der Fehlbetrag um fast 10 Milliarden auf knappe 14 Milliarden Lei, teilte das Nationale Institut für Statistik mit. Im Zeitraum Januar bis Juli stiegen die Exporte um 7,7 Prozent auf rund 28 Milliarden Euro. Die Importe hingegen sanken im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres um 0,7 Prozent auf rund 31 Milliarden Euro. Knapp drei Viertel seines Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab.

Die Industrieproduktion Rumäniens ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres saison- und arbeitstagbereinigt um 6,1 Prozent im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres gestiegen. Das teilte das Nationale Institut für Statistik in Bukarest mit. Im Zeitraum Januar bis Juli legte die Produktion vor allem in der verarbeitenden Industrie zu. Im Plusbereich lag auch die Förderindustrie, während der Energiebereich weniger produzierte. Gegenüber Juli 2012 war die rumänische Industrieproduktion saison- und arbeitstagbereinigt um 6,3 Prozent höher. Im vergangenen Gesamtjahr war die Industrieproduktion Rumäniens um 0,3 Prozent gewachsen, 2011 waren es plus 6,1 Prozent gewesen.

Der durchschnittliche Nettolohn ist in Rumänien im Monat Juli im Vergleich zum Vormonat um 29 Lei auf 1.635 Lei gestiegen. Das teilte das Nationale Institut für Statistik in Bukarest mit. Zum durchschnittlichen offiziellen Wechselkurs sind es umgerechnet rund 369 Euro.  Der durchschnittliche nominelle Bruttolohn erhöhte sich im Juli auf 2.259 Lei. Binnen zwölf Monaten wuchs der Reallohn in Rumänien um 0,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Inflation war der nominelle Nettolohn im Juli um 5,1 Prozent höher als ein Jahr davor. Der höchste Durchschnittslohn wurde im Juli im Bereich Öl- und Gasförderung verzeichnet: 4.017 Lei netto, der niedrigste im Hotel- und Gaststättenwesen: 881 Lei.

Die rumänische Landeswährung bleibt allgemein konstant im Wert mit kleinen Tagesschwankungen im Vergleich zu ihren Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen 11. September folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei46 quotiert – 2 Bani mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei36 – 1 Ban weniger als vergangene Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag gestern bei 1Lei49 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei89. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 147 Lei und 85 Bani geschätzt – das sind fast 5 Lei weniger als vergangene Woche.

Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 12.09.2013
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