Einheimische und Ausgewanderte feierten in Sanktanna Kerweih
Die Geschichte Sanktannas ist eine Geschichte der Ein-, Aus- und Zuwanderung. So wie viele Gemeinden des Banats und Kreischlandes, war sie einst vorwiegend deutsch. Heute ist die Kleinstadt eines der letzten Bastionen des Banater Deutschtums, wo noch immer eine starke Gemeinschaft, die Traditionen und Bräuche der einst aus Deutschland ausgewanderten Bauern aufrecht erhält. Ein deutschsprachiges Gymnasium sichert den Erhalt der deutschen Sprache und trägt dazu bei, dass das Brauchtum der Deutschen weitergetragen wird, indem dieses an andere Ethnien gereicht wird.
In Sanktanna fallen Worte wie „Aussterben“ und „Untergang“ seltener. Die Menschen wirken optimistischer und zuversichtlicher. Das fängt schon bei den zurück gebliebenen Deutschen an, wie etwa der Familie Reinholz, einem Standbein der deutschen Minderheit aus der Region und hallt auch wider in den Reihen der Ausgewanderten. Der Vorsitzende der Heimatsortsgemeinschaft (HOG) Sanktanna redet lieber von den Dingen die bleiben, statt von den Verlusten. Und was im Banat von den Deutschen bleibt, sind nicht nur Fluss und Ortsnamen, nicht nur Traditionen und Erinnerungen, sondern auch die alten katholischen Kirchen, einst die wichtigsten Institutionen in den Schwabendörfern. Kirchliche Festlichkeiten waren die sozialen Ereignisse. „Der Maitanz und die Kirchweih waren das Schönste, was es gab“, schwärmt Theresia Reiter, die neue stellvertretende Vorsitzende der HOG Sanktanna.
Darum unternehmen auch heute noch viele ausgewanderte Deutsche lange Reisen zurück in die alte Heimat, um der Kirchweih beizuwohnen. In diesem Jahr kamen rund 350 Personen aus Deutschland, Kanada sowie weiteren Teilen der Welt zurück nach Hause in die Arader Ebene.
Tragen die Tradition fort: Feste wie die Kerweih können nur überleben, wenn die Jugend mitmacht. Diese kann nur mitmachen, wenn die Elterngeneration den Bräuchen treu bleibt.
Foto: Zoltán Pázmány
Lesen Sie mehr darüber auf Seite 2 der Banater Zeitung vom 07.08.2013.