Die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und
Regionalsprachen (MIDAS) hielt ihre jährliche Generalversammlung diesmal
an der deutsch-dänischen Grenze, genauer in Flensburg (Deutschland) und
im Jugendhof Knivsberg bei Apenrade (Dänemark), ab. Die Teilnehmer
waren Gäste des in Dänemark erscheinenden „Der Nordschleswiger“, dessen
Chefredakteur Siegfried Matlok auf die Bedeutung der
Minderheitenzeitungen als Bindemittel zwischen den Angehörigen der
jeweiligen ethnischen Gruppe und als Sprachrohr nach außen hinwies, und
der dänischen Publikation „Flesborg Avis“, geleitet von Bjarne Lonborg,
Mitglied im MIDAS-Verwaltungsrat.
Die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen (MIDAS) hielt ihre jährliche Generalversammlung diesmal an der deutsch-dänischen Grenze, genauer in Flensburg (Deutschland) und im Jugendhof Knivsberg bei Apenrade (Dänemark), ab. Die Teilnehmer waren Gäste des in Dänemark erscheinenden „Der Nordschleswiger“, dessen Chefredakteur Siegfried Matlok auf die Bedeutung der Minderheitenzeitungen als Bindemittel zwischen den Angehörigen der jeweiligen ethnischen Gruppe und als Sprachrohr nach außen hinwies, und der dänischen Publikation „Flesborg Avis“, geleitet von Bjarne Lonborg, Mitglied im MIDAS-Verwaltungsrat.
Begegnungen mit dem dänischen Generalkonsul in Flensburg, Henrik Becker-Christensen, mit der Ministerin für Kultur, Europa und Justiz, Anke Spoorendonk, die als Vertreterin der Partei der dänischen und friesischen Minderheiten Mitglied der Regierung im Bundesland Schleswig-Holstein ist, mit dem Hauptvorsitzenden des Bundes Deutscher Nordschleswiger in Dänemark, Hinrich Jürgens, u. a. gaben einen umfassenden Einblick in das politische, soziale und kulturelle Leben in der Grenzregion.
An der Führungsspitze der MIDAS stand bei dieser Generalversammlung ein Wechsel an. Altpräsident Toni Ebner, Chefredakteur der „Dolomiten“ in Bozen, konnte sich laut Satzungen nicht mehr zur Wahl stellen. Der Initiator der Vereinigung benutzte den Anlass, auf die Jahre seit ihrer Gründung zurückzublicken. Dass MIDAS zu einer gefestigten Einrichtung geworden ist, deren Stimme in Europa wahrgenommen wird, ist maßgeblich seinem energischen Wirken zu verdanken. MIDAS wurde im Jahre 2000 gegründet und umfasst heute 27 Mitgliedszeitungen, die in 12 Ländern in 12 Sprachen erscheinen. Diese werden von drei bis vier Millionen Lesern gelesen, schätzt der „Dolomiten“-Chef. Toni Ebner hob hervor, dass es wichtig ist, dass sich die europäischen Minderheiten untereinander kennen, um gemeinsam Lösungsansätze für ihre Probleme zu finden. Er dankte von seinen Mitarbeitern in der MIDAS-Arbeit vor allem dem Sekretär Günther Rautz, erinnerte aber auch an die grundlegende Unterstützung der Region Tretino-Südtirol und der Europäischen Akademie in Bozen (EURAC), wo MIDAS seinen Sitz hat.
In den letzten Jahren konnte die Vereinigung gute Kontakte zur Europäischen Union aufbauen, es gab viele Begegnungen mit EU-Kommissaren und EU-Parlamentariern in Brüssel. Der scheidende Präsident beschwor den Zusammenhalt der Zeitungen über Grenzen und Sprachen hinweg, um ihren Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen.
An Toni Ebner wurden viele herzliche Dankesworte gerichtet: von Bojan Brezigar, Chefredakteur der in Italien erscheinenden slowenischen „Primorski Dnevnik“ seitens des Verwaltungsrats, und von der neu gewählten Präsidentin Edita Slezáková, Geschäftsführerin der „Új Szó“ in Bratislava, die schon seit Gründung der MIDAS dabei ist. Mit seiner Erfahrung und seinem Engagement wird Toni Ebner weiter als Vorstandsmitglied wirken.
Günther Rautz stellte in seinem Bericht die Lage der Mitgliedszeitungen dar. Die Medienlandschaft im Allgemeinen ist in Bewegung, die neuen Medien sind im Vormarsch begriffen und Zeitungen haben oft mit dem Überleben zu kämpfen. Doch gibt es auch mehrere Neugründungen von Minderheitenzeitungen, Günther Rautz zählte darunter auch die „Hargita Néple“ aus Rumänien auf. Verstärkt wurde im Hinblick auf die kommenden EU-Wahlen 2014 dahingehend gewirkt, dass die EU auch in Minderheitenzeitungen Werbung schaltet, was für die Publikationen in wirtschaftlicher Hinsicht bedeutsam ist. MIDAS ist Medienpartner des EU-Parlaments und hat ein EU-Projekt zur Förderung der Minderheitenpresse ausgearbeitet.
Die Generalversammlung nahm auch eine Resolution zur Unterstützung von zwei türkischen Zeitungen in Griechenland an, bei denen die Gefahr besteht, dass sie schließen müssen. Der türkischen Bevölkerung in Griechenland wäre in diesem Fall jedes gedruckte Sprachrohr genommen.
Der Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEV), Hans Heinrich Hansen, nahm die Gelegenheit wahr, um die Europäische Bürgerinitiative für die Minderheiten Europas vorzustellen. Auf Initiative des Ungarnverbands (UDMR) in Rumänien sowie unterstützt von der „Südtiroler Volkspartei“ (SVP) wurde die Idee einer Europäischen Bürgerinitiative für die Minderheiten in Europa ins Leben gerufen. Sieben Bürger aus der Europäischen Union, aus sieben verschiedenen Mitgliedsstaaten, müssen die Bürgerinitiative bei der Europäischen Kommission einreichen. Dazu müssen sie durch eine Unterschriftensammlung die Unterstützung von mindestens einer Million Unionsbürger aus mindestens sieben Mitgliedstaaten vorweisen können. Die MIDAS-Zeitungen werden über diese Bürgerinitiative berichten.
Zum festlichen Abschluss wurden die von MIDAS vergebenen Preise überreicht. Der Journalistenpreis 2013 wurde Christine Chiriac, Redakteurin der „Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ und der „Karpatenrundschau“ zugesprochen. „Die Jury möchte Frau Chiriac dieses Jahr für ihre vielseitige Arbeit im Minderheitenkulturbereich auszeichnen. Neben der Berichterstattung zu den für Minderheiten überlebensnotwendigen Kulturaktivitäten hat sie auch nie die europäischen und internationalen Kulturentwicklungen aus dem Blick verloren, die für die Weiterentwicklung jeder Minderheit genauso von Bedeutung sind. Schließlich hat sie sich bereits jahrelang bei MIDAS engagiert und viele Artikel aus anderen Minderheitengebieten verfasst“, schrieb MIDAS in der Begründung der Preisverleihung. Die Laudatio auf Christine Chiriac hielt ADZ-Chefredakteurin Rohtraut Wittstock.
Der Preisträger des Otto-von-Habsburg-Journalistenpreises ist Keno Verseck, Mitarbeiter des Wochenmagazins „Der Spiegel“, der aus den mittelosteuropäischen und osteuropäischen Ländern mit Schwerpunkt Rumänien und Ungarn berichtet.