Eröffnung des Kulturjahres wurde heuer im Rahmen der „Heltauer Tage“ gefeiert
Derartige Menschenmengen drängten sich lange nicht mehr in der Heltauer Kirchenburg. Rund 400 Heltauer von nah und fern feierten am Sonntag einen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche. Der Gottesdienst markierte nicht nur den Beginn des diesjährigen Kulturjahres der örtlichen Kirchengemeinde, sondern auch einen Höhepunkt der „Heltauer Tage“.
Derartige Menschenmengen drängten sich lange nicht mehr in der Heltauer Kirchenburg. Rund 400 Heltauer von nah und fern feierten am Sonntag einen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche. Der Gottesdienst markierte nicht nur den Beginn des diesjährigen Kulturjahres der örtlichen Kirchengemeinde, sondern auch einen Höhepunkt der „Heltauer Tage“.
Unter dem Motto „Heltauer Tage“ organisierte die Heimatortsgemeinschaft (HOG) der ausgewanderten Heltauer Sachsen erstmals ein Treffen in der einstigen Weberstadt. In Deutschland komme man alle vier Jahre in Bad Rappenau zusammen, informierte HOG-Vorsitzender Heinz Hermann. Mit dem diesjährigen Treffen in der Heimatstadt folgten die im Ausland lebenden Heltauer einer Einladung von Johann Krech, dem Kirchenkurator und früheren Bürgermeister von Heltau/Cisnãdie. Rund 320 Heltauer hätten sich laut des HOG-Vorsitzenden angemeldet und seien nach Siebenbürgen gereist.
Diese und die hiesigen Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde erlebten einen stimmungsvollen Abendmahlsgottesdienst, in dem Bischof Reinhart Guib predigte, ein gemeinsamer, knapp 50-stimmiger Chor wunderbar harmonisch sang und Organist Remus Henning sowie Gheorghe Brãnici an der Trompete weitere Glanzpunkte setzten. Als schöne Geste bezeichnete Hermann den Abendmahlsgottesdienst. „Ich habe bei vielen unserer Heltauer Tränen in den Augen gesehen, von denen einige vor 30 Jahren oder länger das letzte Mal das Abendmahl in der Kirche erhalten haben.“
László-Zoran Kézdi freute sich, „dass wir die Kirche so füllen konnten“. Vor der fast vollbesetzten Kirche eröffnete der Heltauer Stadtpfarrer das Kulturjahr 2013, das heuer unter dem Motto „Heltauer Schätze, gestern und heute“ steht. Dazu zählt laut Kézdi nicht nur der berühmte Kirchenschatz, über den seit Freitag eine Ausstellung im Südschiff der Kirche informiert, sondern vor allem die Menschen. „Was wir nicht vergessen dürfen ist, dass wir in Menschen investieren müssen, nicht nur in Steine – dafür muss die Kirche Sorge tragen“, mahnte Kézdi. Mit den Kulturtagen zeige die Gemeinde, „dass unsere Kirchenburg weiter offene Türen hat, für alle, die sich mit unserer Kirche verbunden fühlen, ob sie 1500 Kilometer entfernt wohnen, aber auch unsere rumänischen Mitbürger“. Ein Zeichen für die ökumenische Zusammenarbeit bot der orthodoxer Jugendchor von Pfarrer Laurenþiu Broscãþeanu ein kurzes Ständchen.
Die Gemeinde zusammen mit der HOG investierte dieser Tage zunächst kräftig in Kultur. Neben der bereits erwähnten Ausstellung über den Kirchenschatz entwickelte die Gemeinde eine Ausstellung mit großen Bannern im Kirchhof, die Besucher zum Nachdenken über den Lebensgang anregen möchte. Im Wehrgang entlang der Burgmauer vermitteln Dutzende historischer Fotografien einen Eindruck des früheren Heltau. Blasmusik in sächsischer Tracht spielten Pfarrer Dietrich Galter und Andreas Hihn aus Reußen/Ruºi.
Zu einer Reihe von Konzerten lud Gemeindeorganist Henning, zuletzt am gestrigen Montag. Konzerte gaben der Heltauer Kirchenchor und der Jugendchor sowie die „Heltauer Liedertafel“, eine traditionsreiche Chorvereinigung, die heute von in Deutschland lebenden Heltauern am Leben erhalten wird. Auf die Suche nach den Heltauer Wurzeln in der Trierer Gegend lud Dr. Konrad Gündisch bei einem Vortrag ebenfalls am Montag, Dr. Constantin Ittu referierte über Heltauer Wappen und Dr. Adinel Dinca stellte restaurierte Manuskripte aus dem 15. und 16. Jahrhundert vor. Bereits am Freitag feierte man die „Nacht der Burg“.