Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 01.05.2013

In den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche gibt es Informationen aus der rumänischen Wirtschaft.
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Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Die Daimler AG investiert für die Produktion von Automatikgetrieben mehr als 300 Millionen Euro in das Gemeinschaftsunternehmen Star Transmission in Mühlbach im Verwaltungskreis Alba. Das gab der deutsche Autobauer vergangene Woche per Pressemitteilung bekannt, und wurde dabei von der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien zitiert. Die rumänischen Angestellten werden mehrere Monate lang ein spezielles Qualifizierungsprogramm im Stammwerk Untertürkheim durchlaufen. Ab Mitte dieses Jahres soll in Mühlbach die Produktion des 5-Gang-Automatikgetriebes aufgenommen werden und ab 2014 wird die aktuelle Generation von Front-Doppelkupplungsgetrieben montiert. Ab 2016 plant Daimler „vorbehaltlich der Unterstützung der rumänischen Regierung“ eine neue Generation von Pkw-Automatikgetrieben in Mühlbach zu montieren. Star Transmission produziert bereits seit 2001 im Kreis Alba Getriebeteile für Neuwagen und das Ersatzteilgeschäft von Mercedes-Benz. Zurzeit arbeiten für das Unternehmen 800 Angestellte in der Ortschaft Cugir.

Anton Kathrein Jr. ist neuer Chef der deutschen Kathrein-Werke mit Sitz in Rosenheim. Vor Kurzem nahm er eine Konferenz zum Thema Rundfunkantennen als Anlass, um im westrumänischen Temeswar vorstellig zu werden. Darüber berichtet der Rumänien-Online-Kourier. Anton Klaus Kathrein übernahm die Firmenleitung nach dem Tod seines Vaters. In Bezug auf Temeswar wird die bisherige Firmenpolitik des Antennenbauers bestehen bleiben, sagte er. Im Klartext heißt das: Kontinuität in der Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Politehnica bzw. Ausbau der Produktionskapazitäten. Im Temeswarer Kathrein-Werk erfolgt derzeit etwa ein Drittel der Produktion des Unternehmens, wozu 1.200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Weitere 200-300 sollen nach der Standorterweiterung hinzukommen. 

Mehr als die Hälfte der Lohnarbeitenden in Rumänen verdienen weniger als 1.500 Lei im Monat – das sind umgerechnet rund 345 Euro. Das verlautet aus einer Studie des Rumänischen Statistikinstituts, die vergangene Woche veröffentlicht wurde und sich auf Oktober 2012 bezieht. Weitere 5 Prozent der Vollzeitbeschäftigten erhielten sogar weniger als den gesetzlich verankerten Mindestlohn von 700 Lei – das sind rund 160 Euro. Im Gegensatz dazu erhielten 5 Prozent der Arbeitnehmer mehr als 5.000 Lei im Monat – das sind rund 1.150 Euro.  Das durchschnittliche Bruttoeinkommen im Oktober lag dementsprechend bei 1.828 Lei – das sind 420 Euro – mit Zuschlägen stieg es auf 2.052 Lei – das sind 471 Euro. 

Insgesamt 4.472 Firmen meldeten im ersten Quartal dieses Jahres in Rumänien Insolvenz an. Das teilte das Nationale Handelsregisteramt in Bukarest mit. Die meisten insolventen Firmen im Zeitraum Januar bis März stammten hauptsächlich aus dem Einzelhandel, Baugewerbe und der verarbeitenden Industrie. Vorübergehend eingestellt haben in diesem Zeitraum fast 7.000 Firmen ihre Aktivitäten. Insgesamt waren Ende März mehr als eine Million aktive Gesellschaften beim Handelsregister eingetragen. Angemeldet wurden im ersten Quartal rund 30.000 Firmen. Seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise Anfang 2008 sind mehr als 90.000  Firmen Bankrott gegangen. Allein im vergangenen Jahr waren es mehr als 16.000. 

Die Bankeinlagen von Bevölkerung und Firmen in Devisen und der Landeswährung sind im Monat März dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat gestiegen, nachdem sie in den ersten beiden Monaten des Jahres leicht rückläufig waren. Das teilte die Nationalbank in Bukarest vergangene Woche mit. Die Ersparnisse kamen auf rund 200 Milliarden Lei. Im Vormonatsvergleich war das um 2,7 Prozent mehr, im Vorjahresvergleich insgesamt um 5,7 Prozent mehr.

Die rumänische Landeswährung, der LEU, erreichte an den letzten April-Tagen seinen höchsten Wert der letzten 16 Monate im Vergleich zu seinen Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am 30. April folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei32 quotiert – 2 Bani weniger als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei30 – 4 Bani weniger wie vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei44 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei90. Ein Gramm Gold wurde am letzten Transaktionstag auf 156 Lei und 54 Bani geschätzt – das sind fast 4 Lei mehr als vor einer Woche. Der Gouverneur der Notenbank, Mugur Isarescu, erklärte, Rumänien verfüge derzeit über eine der höchsten Goldmengen pro Einwohner weltweit. Wenn vor dem ersten Weltkrieg der rumänische Leu als stark quotiert war, weil 33% seines Wertes in Gold gedeckt war, sei zur Zeit die Deckung doppelt so hoch, erklärte Isarescu weiter.

Die Kurzferien zum 1. Mai und zu den rumänischen Ostern haben gestern begonnen und halten bis kommenden Dienstag an. Die Hotelbetreiber vom Schwarzen Meer und in den Karpaten haben hierfür Sonderangebote aufgestellt. Eine Übernachtung kostet pro Person ab 45 Lei in zwei-Sterne-Hotels und bis zu 300 Lei in 5-Sterne Hotels. Am 6. Mai startet dann das Programm „Meeresurlaub für alle“. Bis zum 15. Juni kostet ein Tourismuspaket mit 6 Übernachtungen pro Person zwischen 159 und 985 Lei, abhängig von der Einstufung des Hotels. Als Bonus gibt es für die Erwerber solcher Pakete Gutscheine für den kostenlosen Besuch der Sehenswürdigkeiten im Verwalrungskreis Konstantza. Die Touristen, die das rumänische Dorfleben und die verschiedenen örtlichen Traditionen erkunden möchten, haben bis Mitte Juni das Programm “Ferien auf dem Lande” zur Verfügung. Die Preise schanken hier zwischen 150 und 250 Lei pro Person pro Woche, abhängig von den angebotenen Dienstleistungen. Ebenfalls bis Mitte Juni läuft auch das ähnliche Förderprogramm “Eine Woche im Gebirge”. Für einen Aufenthalt zahlt man hier zwischen 160 und 260 Lei pro Person. 

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier. Dann sprechen wir unter anderem über das duale Berufsausbildungssysthem in Rumänien sowie über die die europäische Mobilität der Arbeitskräfte versus Neuinvestitionen in Rumänien. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 01.05.2013
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