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Aus der rumänischen Landeswirtschaft:
Das rumänische Abwrackprogramm “Rabla” / “Die Karre” ist kurz vor dem Start. Die Gutscheine für ausrangierte Altfahrzeuge werden ab dem 15. Mai verteilt und müssen bis zum 20. November eingelöst werden. Die Abwrackprämien werden abhängig von der Anzahl registrierter Altfahrzeuge auf die Landeskreise verteilt. Nach der Landeshauptstadt Bukarest belegt Kreis Temesch den 2. Platz landesweit mit den meisten registrierten Autos, die älter als 10 Jahre sind. Dem Umweltministerium zufolge werden in diesem Jahr insgesamt 20.000 Abwrackprämien im Wert von je 6.500 Lei vergeben. Das sind rund 1.500 Euro. 17.000 davon stehen für Privatpersonen sowie für Unternehmen bereit und 3.000 für öffentliche Einrichtungen. Beim Kauf eines elektrischen Fahrzeugs wird die Abwrackprämie 2.500 Euro betragen und beim Erwerb eines Neufahrzeugs der Umweltklasse Euro 6 mit Hybridantrieb oder mit einem CO2-Ausstoß unter 100 g/km gibt es einen Eco-Bonus von 500 Lei zur normalen Abwrackprämie. Die Coupons werden wie in den vergangenen Jahren übertragbar sein, allerdings kann nun beim Neuwagenkauf jeweils nur noch ein Abwrackschein eingelöst werden – in den vergangenen Jahren konnte man bis zu drei verwenden. Ein Gutschein muss außerdem innerhalb von 45 Tagen nach dem Erhalt bei einem Autohändler eingelöst werden. Der Behörde für Führerscheine und Fahrzeugregistrierung zufolge sind in Rumänien knapp 2,4 Millionen Fahrzeuge gemeldet, die älter als 10 Jahre sind.
Der deutsche Premiumhersteller Daimler steht offenbar kurz vor der Eröffnung eines Werks in Rumänien. Darüber berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. Nachdem die Presse über eine Großinvestition des Stuttgarter Autobauers spekuliert hatte, erklärten Regierungsquellen auf Anfrage der ADZ am Dienstag, dass man die Medienberichte „nicht dementiere“. Premier Ponta hatte jüngst in einem Fernsehgespräch durchblicken lassen, dass „ein renommierter deutscher Konzern“ hierzulande eine Investition plane. Bereits im letzten Jahr hatte die „Automobilwoche“ berichtet, die Daimler AG prüfe die Verlagerung des Fünf-Gang-Automatikgetriebes NAG1 ins siebenbürgische Cugir, wo Daimler seit 2001 ein Getriebekomponenten-Joint Venture mit der „Star Transmission STC“ unterhält.
Die rumänische Regierung übernahm gestern die Verantwortung vor dem Parlament für das Restitutionsgesetz der während des Kommunismus beschlagnamten Eigentümer. Das Gesetz sieht vor, dass die Rückgabeanträge bis spätestens 2017 geklärt werden. Vorrechtlich soll die Restitution in natura erfolgen und in den Fällen, in welchen dies nicht möglich ist, sollen Entschädigungen ausgezahlt werden. Die Abgeordneten der deutschen und der jüdischen Minderheit im Parlament Rumäniens, Ovidiu Ganþ und Aurel Vainer, zeichnen für die Ergänzungs- und Änderungsvorschläge, die im Namen der Fraktion der Minderheiten zum Gesetzesentwurf eingereicht wurden. Zu den Ergänzungsanträgen gehörte unter anderem der Zusatz, dass das Gesetz expressis verbis auch in spezifischen Situationen von Immobilien angewendet wird, welche den nationalen Minderheiten angehört haben. Desweiteren forderte die Minderheitenfraktion, dass ein Vertreter des Minderheitenrates und der Glaubensgemeinschaften der nationalen Kommission angehören sollen, die über das Umsetzen des Gesetzes wacht. Beantragt wurde ferner, dass die Fristen verlängert werden, in denen man Urkunden zum Antrag nachreichen kann, und diese Dauer für die ursprünglichen Besitzer oder deren Nachkommen mit Wohnsitz im Ausland noch länger sein soll.
Statistiken, Finanzen und Bankenwesen:
Rumänien zählt zu den Ländern mit den niedrigsten Spritpreisen innerhalb der Europäischen Union. Das kommt aus einer Statistik der Europäischen Kommission hervor. Der Durchnittspreis für ein Liter 95-er Benzin beträgt dernach hierzulande 1Euro30 und somit ist er der geringste. Was den Diesel betrifft, beträgt hier der Durchschnittspreis pro Liter 1Euro33 und damit belegt Rumänien den 3. Platz in der Rangliste der EU-Staaten mit dem billigsten Sprit nach Luxemburg und Lettland.
Die Leistungsbilanz Rumäniens verzeichnete in den ersten beiden Monaten dieses Jahres einen Überschuss von mehr als 300 Millionen Euro. Vor einem Jahr gab es zu diesem Zeitpunkt ein Defizit von mehr als 650 Millionen Euro. Das kommt aus einem Bericht der Rumänischen Nationalbank hervor. Im vergangenen Gesamtjahr hatte die Leistungsbilanz ein Defizit von rund 5 Milliarden Euro verzeichnet, 2011 waren es rund 6 Milliarden Euro gewesen. Als Grund für den Überschuss im Januar und Februar dieses Jahres führte die Notenbank unter anderem die Verringerung des Handelsdefizits und den höheren Überschuss in der Dienstleistungsbilanz an. Der Übertragungsüberschuss betrug Ende Februar rund 560 Millionen Euro und war damit um fast 200 Millionen höher als ein Jahr davor.
Die ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien verzeichneten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres ein geschätztes Volumen von 163 Millionen Euro. Damit waren sie niedriger als vor einem Jahr. Auch das teilte die Nationalbank mit. Die Darlehen der ausländischen Muttergesellschaften an die rumänischen Tochtergesellschaften oder Zweigstellen beliefen sich Ende Februar auf 94 Millionen Euro. Die verlustbereinigten Kapitalbeteiligungen kamen auf geschätzte 64 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr haben die ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien einen neuen Negativ-Rekord von 1,6 Milliarden Euro aufgestellt, nachdem sie im Vorjahr auf 1,8 Milliarden kamen. Ähnlich niedrig waren die Direktinvestitionen zuletzt 2003, dann lagen sie bei 1,9 Milliarden Euro.
Die Außenverschuldung Rumäniens betrug Ende Februar rund 100 Milliarden Euro und war damit um knapp 1,5 Milliarden Euro höher als Ende Dezember vergangenen Jahres. Das teilte die Nationalbank in Bukarest mit. Die mittel- und langfristige Außenverschuldung Rumäniens kam dabei auf rund 80 Milliarden Euro. Damit wuchs sie gegenüber Ende Dezember um 2,6 Prozent. Die kurzfristige Außenverschuldung verringerte sich. Sie betrug Ende Februar rund 20 Milliarden Euro und war damit um 3,1 Prozent niedriger als im Dezember. Die Außenverschuldungsrate Rumäniens lag Ende Februar bei 34,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 2012 waren es 33,5 BIP-Prozent.
Hier auch die aktuellen Quotierungen der rumänischen Landeswährung: Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei36 quotiert – 2 Bani weniger als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei31 – 4 Bani weniger wie vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei48 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei91. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 146 Lei und 87 Bani geschätzt – das sind fast 25 Lei weniger als vor einer Woche.
Der rumänische Arbeitsmarkt:
Mehr als 8.500 freie Arbeitsplätze waren landesweit Anfang dieser Woche über die Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitsplätze gemeldet. Hunderte davon waren in den Kreisen West-Rumäniens verfügbar: Die meisten Angebote gab es am Montag im Kreis Arad: 400. Im Kreis Hunedoara waren 332 Jobs belegbar und im Kreis Temesch 229. Kreis Karasch-Severin bot auch diesmal wenig in diesem Bereich an: wie vergangene Wochen waren hier am Montag ebenfalls nur 25 freie Arbeitsstellen verfügbar. Die meisten Arbeitsangebote landesweit waren nachwievor für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung und für unqualifizierte Arbeitskräfte.
Die Arbeitslosen Rumäniens können sich morgen einen Job finden. Dann veranstalten die Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitsplätze landesweit Jobbörsen. Im Kreis Temesch werden diese sowohl in Temeswar als auch in Lugosch und Großsanktnikolaus organisiert. Die Austragungsorte sind in Temeswar das Jugendkulturhaus, in Lugosch das Stadttheater und in Großsanktnikolaus der Sitz der Arbeitsvermittlungsagentur. In Arad ist die Jobbörse im Bucegi-Restaurant am Bahnhofsplatz anberaumt, in Reschitza ist sie im Kulturhaus der Gewerkschaften. Alle Events landesweit starten um 9 Uhr. Die Unternehmen auf Arbeitersuche konnten sich bisher bei den Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitsplätze anmelden. Ihre Teilnahme an den Jobbörsen ist kostenlos.
Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:
Temeswar könnte ein künftiger Standort für ein Frauenhofer-Zentrum für angewandte Forschung werden. Dies teilte das Fraunhofer IPA-Institut in Stuttgart mit. Die Eröffnung eines solchen Zentrums wurde innerhalb des Besuchs einer Delegation aus Rumänien beim Sitz des Instituts in Stuttgart besprochen. In die baden-württembergische Landeshauptstadt begaben sich der delegierte Minister für Hochschulwesen, Forschung und Technologie Mihnea Costoiu aber auch Staatssekretäre, Vertreter der Technischen Universität Politehnica in Bukarest und des Verbands für Elektroindustrie. Die Einladung aus Deutschland erfolgte aufgrund der effizienten Zusammenarbeit aus dem vergangenen Jahr. Dann führte das Fraunhofer-Institut über eine öffentlich-private Partnerschaft durch Innovation einen Technologietransfer in die rumänische Industrie durch. Nach zehn Treffen in verschiedenen Regionen Rumäniens wurden 70 Projekte erarbeitet, die nach einer Prioritätenliste umgesetzt werden sollen.
Der Beginn der Arbeiten an der 2. Strecke der Autobahn Temeswar-Lugosch wird wieder verzögert. Die Strecke ist 25,6 km lang und folgt der bereits dem Verkehr freigestellten Umfahrungsstrecke bei Temeswar bis Izvin. Die Ausschreibung der Arbeiten soll nun erneut durchgeführt werden. Das beschloss der Bukarester Berufungsgericht infolge der Lösung von Beanstandungen. Die erste Ausschreibung fand August vergangenen Jahres statt. Im Januar wurde dann zum Gewinner dasselbe Unternehmen ernannt, das die erste Strecke bereits gebaut hatte.
Die Privatisierung der Arader Sanevit-Fabrik soll diese Woche in die Wege geleitet werden. Wirtschaftsminister Varijan Vosganian erklärte, die neue Privatisierungswelle starte mit dem Heilpflanzenverarbeiter Plafar und der Arader Fabrik. Sanevit ist der erste rumänische Hersteller von sanitären Einwegspritzen und Einmalkanülen. Die Angestellten haben in den letzten 15 Monaten minimale Löhne von 200 bis 500 Lei erhalten. Die Fabrik produziert derzeit sanitäre Kits im Auftrag eines belgischen Unternehmens.
Rund 500 Weinsorten werden am Wochenende in Temeswar innerhalb der 10. Auflage des internationalen Weinsalons VinVest vorgestellt. Das Event findet am Freitag und am Samstag im Regionalen Geschäftszentrum der Temescher Handelskammer statt. Mit dabei sind 18 Weinproduzenten, 5 Vertriebssunternehmen und 19 Dienstleister aus diesem Bereich. Neu in diesem Jahr ist die Gala der Premium-Weine, wobei die teilnehmenden Weinkeller ihren jeweiligen Oskar-Wein präsentieren.
Eine Spendeaktion veranstaltet kommende Woche der Rotary Club aus Busiasch in Zusammenarbeit mit der Banater Philharmonie. Die beiden Einrichtungen laden zu einem besonderen Konzert am Dienstag Abend in den Temeswarer Capitol-Saal ein. Eine Einladung kostet 20 Lei. Es gibt auch Sponsoringpakete im Wert von 500 Lei. Das dabei eingesammelte Geld kommt dem Kinderhaus “Hänsel und Gretel” in Busiasch zugute, die von der Heiner-Buttenberg-Stiftung geleitet wird. Die 21 Kinder, die in diesem Haus wohnen, sind im Alter zwischen 6 und 19 Jahren und sie leben in unzureichenden Verhältnissen mit zu wenig Platz zur Verfügung.
Die Touristen, die das rumänische Dorfleben und die verschiedenen örtlichen Traditionen erkunden möchten, haben bis Mitte Juni das Programm “Ferien auf dem Lande” zur Verfügung. Unterkunftseinrichtungen und Pansionen aus 11 Landeskreisen machen innerhalb des touristischen Förderprogramms mit. Der Preis für 5 Übernachtungen liegt zwischen 150 und 250 Lei pro Person, abhängig von den angebotenen Dienstleistungen. Ebenfalls bis Mitte Juni läuft auch das ähnliche Förderprogramm “Eine Woche im Gebirge”. Am diesjährigen Programm machen mehrere Hotels und Pansionen aus den Bergkurorten mit: darunter aus Herkuslesbad, Muntele Mic, Sinaia, Predeal oder Dorna-Vatra. Für einen Aufenthalt mit 5 Übernachtungen ohne Verpflegung zahlt man zwischen 160 und 260 Lei pro Person. Die Angebote innerhalb beider Programme sind nicht anlässlich der rumänischen Osterfeiertage im Zeitraum 29. April – 7. Mai gültig, melden die Verbände der Dienstleister im Tourismusbereich.
Die deutschen- und deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Rumäniens bringen auch in diesem Jahr das Businessclub Magazin heraus. Erscheinen wird es im Winter in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Rumänien in mehr als 20.000 Exemplaren. Alle Mitglieder der Wirtschaftvereine haben die Gelegenheit, sich darin zu präsentieren. In diesem Jahr stellt das Magazin Spitzenlokale und ausgezeichnete Hotels in den Wirtschaftsregionen der Clubstandorte vor, aber auch Besonderheiten und erwähnenswerte Standortvorteile der verschiedenen Regionen Rumäniens.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie hier erst in zwei Wochen. Am kommenden Donnerstag laden Sie die deutschsprachigen Radioredaktionen des FunkForums zu ihrer Gemeinschaftssendung, dem FunkMagazin, ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!