- UND aus der regionalen sowie der lokalen Wirtschaft.
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Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Informationen aus der landesweiten Wirtschaft:
Das Regierungsprogramm Rabla zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks soll in diesem Jahr am 15. April neu aufgenommen werden. Bei der Verschrottung eines Altwagens soll der Besitzer nun einen Gutschein im Wert von 1.500 Euro für den Erwerb eines Neuwagens erhalten, so Umweltministerin Rovana Plumb. Nutznießer seien heuer nur Autoeigentümer, die ihren Wagen seit mehr als einem Jahr besitzen, so die Ministerin weiter. Ungewiss ist derzeit noch die Anzahl der Altwagen, die durch dieses Programm verschrottet werden können.
Die kleinen und mittelständischen Unternehmen können ab heute Kredite mit Null Zinsen beantragen. Das ermöglicht das Förderprogramm „Mihail Kogalniceanu“, erklärte die delegierte Ministerin für KMU, Maria Grapini. Den Unternehmen stehen Geldsummen von bis zu 400.000 Lei zinsfrei zur Verfügung und somit können sie ihren Anteil an EU-Förderungen decken – so die Ministerin. Ebenfalls heute beginnt auch das Programm „Start“, das Jungunternehmern zu Gute kommt. Der Staat soll dabei jungen Unternehmern bei der Verwirklichung von innovativen Geschäftsideen unter die Arme greifen, sagte Ministerin Grapini weiter.
Die Nationale Stromtransportgesellschaft „Transelectrica SA“ und die Nationale Gastransportgesellschaft „Transgaz SA“ sind seit vergangener Woche dem Finanzministerium unterstellt. Bislang vertrat das Wirtschaftsministerium den Staat als Aktionär der beiden Gesellschaften. Die Regierung erließ hierfür einen Dringlichkeitsbeschluss, berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. Dies sei erforderlich gewesen, um eine europäische Direktive zu erfüllen. Dergemäß müssen Produktion, Transport, Vertrieb und Versorgung im Energiesektor voneinander getrennt sein. Der Staat hält mehr als die Hälfte der Anteile an Transelectrica und fast 3 Viertel der Anteile an Transgaz. Mit dem Internationalen Währungsfonds war vereinbart worden, bis Ende vergangenen Jahres jeweils 15 Prozentanteile der beiden Gesellschaften über die Börse zu veräußern. Bei der Nationalen Stromtransportgesellschaft ist das bereits März 2012 geschehen, bei Transgaz gab es Verzögerungen. Die Transgaz-Anteile sollen nun Mitte April an der Börse angeboten werden.
Die Frist für die Privatisierungsangebote für die Rumänische Post ist – mit dem Einverständnis des Internationalen Währungsfonds – bis zum 28. Mai verlängert worden. Ursprünglich sollten Interessenten ihre Angebote bis zum 11. April hinterlegen. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Mediafax zitiert von der online-Ausgabe der ADZ. Interesse an der Rumänischen Post haben zahlreiche europäische Postgesellschaften wie auch Investmentfonds bekundet. Das Aufgabenheft für die Ausschreibung kostet 50.000 Euro. Interessenten müssen zudem den Beweis erbringen, dass sie über mindestens 150 Millionen Euro aus eigenen Mitteln oder eine Kreditlinie für einen Kapitalbeitrag verfügen. Die Rumänische Post hat ein landesweites Netz von mehr als 7.000 Postämtern und rund 32.000 Beschäftigte, aber auch Schulden von über eine halbe Miliarde Lei.
Die Devisenreserven Rumäniens haben sich im vergangenen Monat kaum verändert. Gegenüber dem Vormonat legten sie um rund 40 Millionen Euro zu. Sie erreichen etwas mehr als 32 Milliarden Euro. Das teilte die Nationalbank in Bukarest Anfang dieser Woche mit. Die Goldreserven Rumäniens blieben mengenmäßig unverändert bei 103,7 Tonnen. Bei leicht steigenden Goldpreisen auf den internationalen Märkten stieg ihr Wert um 132 Millionen Euro auf etwas mehr als 4 Milliarden Euro. Damit betrugen die internationalen Reserven Rumäniens Ende März etwas mehr als 36 Milliarden Euro und waren damit um rund 170 Millionen höher als Ende Februar. Rumänien muss in diesem Monat knapp 190 Millionen Euro seiner öffentlichen und öffentlich garantierten Außenverschuldung tilgen.
Hier auch die aktuellen Quotierungen der rumänischen Landeswährung: Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei42 quotiert – 1 Ban mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei44 – unverändert wie vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei47 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei96. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 173 Lei und 87 Bani geschätzt – das sind rund 4 Lei weniger als vor einer Woche.
Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:
Die erste Innovationsmesse in Westrumänien öffnete gestern ihre Tore auf dem Gelände von Expo Arad International. Das Event heißt Innomatch und wird in Zusammenarbeit mit der rumänischen Entwicklungsagentur West, der ungarischen Innovationsagentur in Segedin und dem Fraunhoferinstitut IPA veranstaltet. Bis einschließlich heute Abend können hier neu entwickelte Produkte und Maschinen besichtigt werden. Diese stammen aus den Bereichen Automotive, Land- und Lebensmittelwirtschaft, Bautechnik, IT, Energie, Bio- und Geotermalenergie aus Westrumänien und Südostungarn. Das Rahmenprogramm gestern und heute umfasste Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zu den Themen Regionalentwicklung, technologischer Ausbau, Finanzierung von Innovationen oder Erfindungspatentierungen.
Die deutsche Kommanditgesellschaft Hella richtete vergangene Woche in der Nähe von Temeswar einen neuen Standort ein. Darüber berichtet der Rumänien Online Kurier. Der neue Standort ist für Finanzen, Controlling, Ankauf und Vertrieb, IT- und Personalmanagement, sowie Qualitätskontrolle und Logistik zuständig. Er übernimmt konzernweite Dienstleistungen. Dies ist das sechste Corporate-Center von Hella. Im neuen Gebäude werden Verwaltungsaufgaben der Hella-Rumänien-Niederlassungen aus Temeswar, Arad, Lugosch und Craiova erledigt. Das Grundstück, auf dem sich das neue Gebäude befindet, liegt wenige Kilometer von Temeswar Richtung Lipova entfernt, ist 3 ein Halb Hektar groß und bietet Baugrund, um bei Nachfrage weitere Bürogebäude zu errichten: sowohl zu Verwaltungszwecken als auch im Bereich der Forschung und Entwicklung. Hella ist ein Hersteller für Lichtsysteme und Elektronik für die Automobilindustrie und seit 2006 mit Niederlassungen in Rumänien präsent.
Die Sanierungsarbeiten am deutschen Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Temeswar starteten vergangene Woche. Zunächst wird die Fassade des historischen Gebäudes saniert, aber auch der Dachstuhl renoviert und den Innenhöfen ein neues Gesicht verliehen. Die Arbeiten wurden auf 700.000 Euro geschätzt und sie sollen in 8 Monaten zu Ende geführt werden. Ein Umzug der Schüler ist in dieser Zeitspanne nicht vorgesehen. Das Geld stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau aus Frankfurt am Main als Darlehen der Stadt Temeswar zur Verfügung. Die Sanierung der Lenau-Schule ist Teil eines umfangreichen Projekts zur Erneuerung der historischen Altbauten in Temeswar, wofür die deutsche Kreditanstalt Gelder in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro bereit stellt. Auch die Fassaden der Gebäude, in denen das Loga- und das Calderon-Lyzeum untergebracht sind, werden künftig aus diesen Mitteln restauriert.
Die Arbeiten an der Unterführung auf der Michelangelo-Brücke und dem gleichnamigen Boulevard in Temeswar sowie die Umgestaltung der ganzen Umgebung starten diese Tage. Der Verkehr auf dem Coposu-Boulevard wurde eingeschränkt. Eine Alternativstrecke für die Umleitung des Autoverkehrs ist in Planung. Diese führt von der Kreuzung des Sudului-Boulevards mit dem Iosif-Bulbuca-Boulevard bis zur Podeanu-Straße. Die Baukosten betragen rund 40 Millionen Lei, wobei 98 Prozent der Summe aus EU-Fonds kommen. Die Stadtverwaltung trägt nur zwei Prozent der Kosten. Die Arbeiten sollen in 16 Monaten beendet werden. Nach Fertigstellung wird der Verkehr durch eine unterirdische Passage führen. In der Zwischenzeit wird auch am Michelangelo-Boulevard und an der -Brücke gearbeitet. Der Boulevard wird so ausgebaut, dass in einer Fahrrichtung vier Fahrspuren errichtet werden. Dadurch soll der Temeswarer Verkehr im Stadtzentrum erheblich entlastet werden.
Die Erdölförderung um die Arader Ortschaft Pankota könnte in den kommenden Wochen starten. Die Kleinstadt liegt auf einem Erdölvorkommen im Wert von rund einer Milliarde Euro. Die Bohrungen haben bisher eine Tiefe von 2.500 Metern erreicht. Die Erdölproduktion Rumäniens könnte infolge dieser Förderung um 9% erhöht werden, so die Einschätzung des Vorsitzenden der Fördergesellschaft. Das Unternehmen führt ähnliche Arbeiten in Paulisch und in Busiasch durch. --- Zeitgleich löst die Förderung von Schiefergas in Westrumänien mehrere Proteste aus. Für den heutigen Donnerstag waren zwei Protestaktionen im Kreis Temesch geplant: am Temeswarer Domplatz und im Heilbadkurort Busiasch. Das Schiefergas soll in den Ortschaften Busiasch, Perjamosch, Billed, Partza und Crai Nou gefördert werden. Die Umweltaktivisten organisierten Proteste auch im Kreis Arad, in der Stadt sowie in der Grenzortschaft Curtici. Förderungsarbeiten sollen hier in Adea und in Curtici durchgeführt werden. Der heutige Donnerstag ist Protesttag gegen die Schiefergasförderung auch im Kreis Bihar. Betroffen von den Förderungsarbeiten hier sind die Ortschaften Tulca und Tria.
Proteste fanden vergangene Woche und Anfang dieser Woche auch in der Banater-Bergland-Ortschaft Ferdindandsberg statt. Die insgesamt 416 Angestellten des Hüttenwerks Ductil Steel bleiben hier ab dem 13. Mai arbeitslos. In den Vorkündigungen sei die Einhaltung des kollektiven Arbeitsvertrags vermerkt, erklären die Gewerkschaften. Das heißt, dass die Angestellten drei Monatsgehälter als Kompensationszahlung bei der Entlassung erhalten. Das Geld werde ausgezahlt, falls das Unternehmen über genügend Ressourcen verfügt, erwidert die Geschäftsführung. Sie begründet die Kollektiventlassung mit der Einschränkung der Unternehmenstätigkeit in Rumänien.
Wir blicken nun kurz auf die Arbeitsangebote dieser Woche für West-Rumänien: Die meisten Angebote gab es am Montag im Kreis Arad: 510. Im Kreis Hunedoara waren 356 Jobs belegbar und im Kreis Temesch 345. Kreis Karasch-Severin bot auch diesmal wenig in diesem Bereich an, doch es geht um eine zweistellige Zahl: 38 freie Arbeitsstellen waren hier am Montag verfügbar. Landesweit waren diese Woche rund 9.500 freie Arbeitsplätze gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung und für unqualifizierte Arbeitskräfte.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie am kommenden Donnerstag wieder hier. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!