Die Securitate webte ein dichtes Netz aus Spitzeln und Bespitzelten. Oft war das eine kaum vom anderen zu unterscheiden. Die Frage nach Schuld ist da zu kurz gegriffen. So auch im Leben von Oskar Pastior. Ein Stück über das Leben des rumäniendeutschen Autors feierte am 7. November Premiere auf der Bühne des Radu-Stanca-Nationaltheaters in Hermannstadt. Peter Knobloch von Radio Neumarkt war dabei.
"Wer wagt es den ersten Stein aufzuheben und zu werfen?", fragt der siebenbürgische Autor und Filmemacher Frieder Schuller. Nach zwei Jahren war es so weit. Sein Epos "Ossi's Stein" über das Leben von Oskar Pastior kam auf die Bühne in Hermannstadt.
So feierte das Stück seine Premiere in der Heimatstadt des Dichters, wo Oskar 1926 zur Welt kam. Schuller war ein Weggefährte Pastiors. Der Reporter traf ihn nach der Premiere und fragte den gebürtigen Katzendorfer, was ihn dazu bewegte, das Stück zu schreiben.
"Das habe ich vor zwei Jahren angefangen, als diese Wogen um Oskar Pastior so hoch schlugen: Securitate-Enttarnung und so weiter. Ich kannte Oskar Pastior sehr gut, als er in dieser Zeit in Rumänien lebte. Da dachte ich, ich kann ja berichten, ein bisschen."
Außerdem sprach der Reporter mit Natalie Sigg (Das Flitchen Poesie), Wolfgang Kandler (Ossi), Daniel Plier (Regie und Genosse Dan) und Daniel Bucher (Handlanger Paul).