Die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen:
- über Finanzen und Bankwesen in Rumänien,
- aber auch aus der regionalen und lokalen Wirtschaft.
Hören und lesen Sie hier mehr darüber!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Finanzen und Bankwesen:
Die ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien erreichten nach acht Monaten dieses Jahres ein geschätztes Volumen von rund 940 Millionen Euro. Damit waren sie um mehr als 300 Millionen Euro höher als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. Es wäre das erste Mal seit Ende 2008, dass die ausländischen Direktinvestitionen im Vorjahresvergleich steigen. Im August kamen gegenüber Juli allerdings nur 34 Millionen Euro Investitionen hinzu. Darüber berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien und beruht sich auf Veröffentlichungen der Nationalbank Rumäniens von Montag. Die Darlehen der ausländischen Muttergesellschaften an die rumänischen Tochtergesellschaften oder Zweigstellen beliefen sich nach acht Monaten des Jahres auf rund 800 Millionen Euro, die verlustbereinigten Kapitalbeteiligungen kamen auf 140 Millionen Euro. Die ausländischen Direktinvestitionen deckten den Fehlbetrag in der Leistungsbilanz des Zeitraums Januar bis August zu knappen 30 Prozent.
Die Leistungsbilanz Rumäniens hat in den ersten acht Monaten dieses Jahres ein Defizit von mehr als 3 Milliarden Euro verzeichnet. Das sind 23 Prozent weniger als in derselben Zeitspanne des Vorjahres, aber knappe 700 Millionen Euro mehr im Vormonatsvergleich. Als Grund für diese Entwicklung führte die Nationalbank Rumäniens unter anderem den höheren Übertragungsüberschuss an, desgleichen die Senkung des Einnahmendefizits und den Überschuss bei Dienstleistungen.
Das Defizit im Außenhandel Rumäniens ist in den ersten acht Monaten des Jahres auf 6,3 Milliarden Euro gestiegen und war damit um mehr als 200 Millionen Euro höher als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. In Lei berechnet wuchs der Fehlbetrag um 2,6 Milliarden Lei auf knapp 28 Milliarden Lei. Diese Unterschiede je nach Währung sind auf die Wechselkursentwicklung zurückzuführen. Die Angaben wurden vom Statistikamt in Bukarest am Mittwoch mitgeteilt. Knapp drei Viertel seines Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab. Im August exportierte Rumänien Waren im Wert von fast 3,5 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vormonat Juli einen Zuwachs von mehr als 7 Prozent bedeutet, aber ein Minus gegenüber August 2011 ist. Die August-Importe beliefen sich auf rund 4,5 Milliarden Euro. Das August-Handelsdefizit belief sich auf rund einer Milliarde Euro und war damit um rund 120 Millionen Euro höher im Vorjahresvergleich.
Die Außenverschuldung Rumäniens belief sich Ende August auf knapp 98 Milliarden Euro und war damit um mehr als 700 Millionen Euro niedriger als Ende Dezember vergangenen Jahres. Die mittel- und langfristige Außenverschuldung Rumäniens kam dabei auf rund 77 Milliarden Euro und wuchs damit gegenüber Ende Dezember um 1,7 Prozent. Zurückgegangen ist die kurzfristige Außenverschuldung. Sie betrug Ende August rund 20 Milliarden Euro und war damit um fast 9 Prozent niedriger als Ende vergangenen Jahres. Der Anteil der kurzfristigen Verschuldung an der gesamten Außenverschuldung des Landes lag bei etwas mehr als einem Fünftel. Die Außenverschuldungsrate Rumäniens lag Ende August bei fast 30 Prozent. Die Importdeckungsrate betrug 7,3 Monate und war damit etwas niedriger als Ende Dezember 2011.
Die Jahresinflationsrate ist in Rumänien im September auf 5,33 Prozent geklettert und ist damit auf dem höchsten Stand seit 14 Monaten. Der Hauptgrund dafür soll die Verteuerung der Verbraucherpreise im Schnitt um fast 2 Prozent gegenüber dem Vormonat sein. Im August sind die Preise bereits um einem halben Prozent gestiegen und die Jahresinflationsrate lag bei 3,88 Prozent. Hochgeschnellt und für die Septemberinflation maßgeblich mitverantwortlich waren nach Angaben des Statistikamts vor allem die Nahrungsgüterpreise mit plus 2,3 Prozent gegenüber August. Nicht-Nahrungsgüter waren nur um 0,6 Prozent und Dienstleistungen und 0,4 Prozent teurer. Die Inflationsprognose der Nationalbank für das Gesamtjahr lautet 3,2 Prozent, offizielles Inflationsziel ist 3 Prozent plus/minus ein Prozentpunkt.
Die rumänische Landeswährung behält ihren Wert im Vergleich zu den Bezugswährungen. Die Nationalbank Rumäniens legte am gestrigen Mittwoch-Nachmittag folgende Referenzkurse fest: Ein Euro wurde mit 4Lei57 quotiert – das ist nur ein Ban mehr als vergangene Woche – und ein US-Dollar mit 3Lei48, 7 Bani weniger als vor einer Woche. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1Lei64 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei10. Ein Gramm Gold wurde gestern auf 196 Lei und 16 Bani geschätzt – das sind genau 5 Lei weniger als vor einer Woche.
Aus der regionalen und lokalen Wirtschaft:
Eine Leichtindustrie - Messe ist seit gestern in Temeswar offen. Gastgeber ist das Regionale Geschäftszentrum der Temescher Handelskammer. Bis einschließlich Sonntag stellen hier Produzenten und Händler ihre Herbst-Winter-Angebote vor. Das Besuchsprogramm ist zwischen 11 und 20 Uhr, der Eintritt kostet 2 Lei.
Eine neue Auflage des Hoffnungsballs findet am morgigen Freitag in Temeswar statt. Die Veranstaltung ist für Geschäftsleute gedacht und hat karitative Zwecke. Auf dem Programm stehen eine Modeschau, Versteigerungen von Kunstobjekten, eine Tombola sowie mehrere Überraschungen. Die Karten kosten je 200 Lei und können beim Sitz des Unternehmens Pasmatex erworben werden. Das dabei eingesammelte Geld soll einem Mädchen gespendet werden, das an Gehirnlähmung leidet, sowie für den Bau eines Altenheimes in der Gemeinde Giroc.
Hunderte Jobangebote waren auch diese Woche für die Kreise West-Rumäniens verfügbar. Im Kreis Temesch waren am Montag 561 Arbeitsstellen belegbar, im Kreis Arad 385, im Kreis Hunedoara 315 und im Kreis Karasch-Severin 6. Landesweit waren bei den Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitskräfte mehr als 11.000 Jobs frei gemeldet. 1000 davon waren für Hochschulabsolventen, die anderen 10.000 für Arbeitssuchende mit geringer und mittlerer Ausbildung bzw. für unqualifizierte Arbeitskräfte.
Mehr als 200 Arbeitsplätze werden morgen innerhalb der Jobbörse der Großstadtregion Großwardein vermittelt. 17 Unternehmen haben bis gestern ihre Teilnahme bestätigt. Sie kommen aus den Bereichen Tourismus, Autoindustrie, Handel, Dienste und Textilien. Die Jobbörse findet im Era Shopping Park und die Teilnahme ist kostenlos.
Eine Jobbörse für Engineure startet morgen in einer Woche in Temeswar. Gastgeber der diesjährigen Best-Engineer-Messe ist Hotel Timisoara im Zeitraum 26. – 27. Oktober. Angeboten werden mehr als 500 Arbeitsstellen für Politechnika-Absolventen. Workshops, technische Fachvortrtäge und Berufsberatungen sind weitere Schwerpunkte der Messe kommende Woche am Freitag und Samstag in Temeswar.
Das Hüttenwerk in Ferdinandsberg nimmt am Montag die Produktion wieder auf, doch es sind Entlassungen angesagt. Das Unternehmen Ductil Steel hat im vergangenen Monat seine Tätigkeit eingestellt. Nun soll diese wieder aufgenommen werden. Doch von den derzeit 500 Angestellten sollten ab November 100 entlassen werden.
Der Preis der Fernheizung wird in Arad in diesem Winter teilweise wieder subventioniert. Der Stadtrat nahm diese Entscheidung, nachdem im vergangenen Jahr die Subventionen gestrichen wurden. Die Kommune übernimmt nun 17,4 Lei per Gigakalorie. Somit sinkt der Preis für die Bevölkerung von den derzeitigen 307,4 Lei auf 290 Lei. Die neuen Tarife sind am Montag in Kraft getreten.
Die Erweiterungsarbeiten an der Notstation des Arader Kreiskrankenhauses werden im kommenden Monat gestartet. Vorgesehen sind drei weitere Notaufnahmeplätze unter einer neuen Dachplane. Desweiteren sollen Parkplätze, ein Park und ein Handelszentrum eingerichtet werden. Die Arbeiten wurden auf 2,6 Millionen Lei eingeschätzt. Davon zahlt 2 Millionen Lei das Gesundheitsministerium und den Rest der Kreisrat.
Mehr als 2,4 Millionen Euro aus unrückzahlbaren EU-Geldern wurden für die Erneuerung des Stadtzentrums in Diemrich ausgegeben. Die Behörden beendeten einen Teil der Modernisierungsarbeiten. Das Projekt sah den Bau eines musikalischen Springbrunnens, die Einrichtung von 1.500 Quadratmetern Grünflächen, die Plasterung der Bürgersteige mit Granitsteinen und die Reinigung der Statue von König Decebal vor.
Rund 20 Millionen Euro aus EU-Fonds werden im kommenden Jahr für die Erneuerung und Erweiterung des Kanalisationsnetzes in Karansebesch investiert. Das Projekt sieht die Ersetzung und Erweiterung des Netzes auf einer Strecke von 5 Kilometern vor. Die Stadtverwaltung stellte für diese Arbeiten bereits eine Halbe Millione Euro zur Verfügung.
Zurück nach Temeswar: Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat unterstützt auch in diesem Jahr die Juventus-Ausstellung, die von der Galerie Interart Triade organisiert wird. Das diesjährige Thema der Ausstellung lautet „Der Mensch im Alltag”. Malereien in Öl und Acryll auf Leinwand, die dieses Thema wiedergeben, konnten bis vergangenen Freitag von Kunststudenten und -masteranden eingereicht werden. Die besten Werke werden von den Geschäftsleuten ausgezeichnet. Die Vernissage der Ausstellung mit Preisverleihung finden am Sonntag, dem 28. Oktober, ab 11 Uhr in der Galerie Triade statt, das ist in Temeswar, in der Calea Martirilor Nr.51/45.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie erst in zwei Wochen wieder hier. Am kommenden Donnerstag laden Sie die Redakteure des deutschsprachigen Medienvereins FunkForum zu ihrer Gemeinschaftssendung FunkMagazin ein. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!