EU-Jugendprojekt zum Abbau von Vorurteilen in Lippa (Arad)
Haben Sie Vorurteile über Rumänien? Das Land hat ein schlechtes Auslandsimage, das vorwiegend auf Vorurteilen beruht – und diese kann man nur duch gemeinsame internationale Projekte abbauen – ist die deutsche Bundestagsabgeordnete Susanne Kastner der Meinung. Auf ihrer Initiative beteiligten sich deutsche und rumänische Jugendliche Anfang September an einem europäischen Austauschprojekt in der Arader Kleinstadt Lippa. Die Teilnehmer halfen, einen Spielplatz für bedürftige Kinder im Dorf Milova bei Conop zu errichten. Der Kinderspielplatz wurde am vergangenen Samstag eingeweiht und dabei stellten auch die Jugendlichen die Ergebnisse ihres Projekts vor. Adrian Ardelean war dabei.
Durch das Errichten des Spielplatzes für bedürftige Kinder vor Ort sollten vor allem die Vorurteile abgebaut werden. Das nahmen sich 9 Jugendliche aus Bayerischen wohlhabrnden Familien vor und sie kamen hierfür nach Rumänien. Ihnen schlossen sich 9 elternlose Jugendliche aus Familienhäusern im west-rumänischen Lippa an. 10 Tage lang kamen die beiden Gruppen näher zueinander und die Jugendlichen lernten sich gegenseitig kennen. Sie nahmen an interaktiven Workshops zum Thema "Abbauen von Vorurteilen" und "Europa als ein gemeinamer Lebensraum" teil und sie besuchten verschiedene öffentliche Institutionen und Kinderheime. Interkulturelle Spiele, Musik, traditionelle Tänze und Wanderungen durch die Gegend ergänzten das Programm. Vera ist eine der deutschen Jugendlichen, die am Projekt mitmachte.
Im Zentrum der Projekttätigkeit stand der Kinderspielplatz im unweit liegenden Dorf Milova. Dort, wo die Pflasterstraße endet, wohnen die Ärmsten des Dorfes, mehrheitlich Roma-Familien mit vielen Kindern, die nie in ihrem Leben einen richtigen Spielplatz hatten. Der Bürgermeister der Gemeinde Conop stellte das Gelände zur Verfügung und die Jugendlichen halfen einem deutschen Unternehmen, den Kinderspielplatz komplett aufzubauen: eine Schaukel, eine Rutsche und eine Wippe sowie zwei Fußballtoore und ein Sandkasten – und gleich sieht die bisher trostlose Ecke wesentlich besser aus. Ihren Beitrag zur Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens ihrer Mitmeschen sollten die Teilnehmer als eine positive Erfahrung erleben. Sarah kommt aus Deutschland, Emi aus Rumänien. Gemeinsam haben sie Hand angelegt und es hat Spaß gemacht.
Das Projekt wurde durch das EU-Programm "Jugend in Aktion" finanziert. Eingeleitet wurde es von Dr. Susanne Kastner. Sie ist Bundestagsabgeordnete, Vorsitzende der deutsch-rumänischen Parlamentariergruppe und Vorsitzende des Vereins Rumänien-Soforthilfe, durch den das Projekt abgewickelt wurde. Susanne Kastner ist Ehrenbürgerin der Stadt Lippa und führt sei fast 20 Jahren vor Ort auch ein Familienkinderhaus.
Das sei der richtige Weg, die Vorurteile über Rumänien in Deutschland abzubauen – ist der Meinung Susanne Kastner. Sie ist eine der engagiertesten Förderinnen der deutsch-rumänischen Zusammenarbeit in der Politik. Daher waren bei der Einweihuing des Kinderspielplatzes in Milova auch Vertreter der Politik dabei. Ein enger Freud von Dr. Susanne Kastner ist der Abgeordnete des Deutschen Forums im Parlament Rumäniens Ovidiu Gant.
Den symbolischen Einweihungsband schnedeten Susanne Kastner und der Ortsbürgermeister. Die Kinder aus der Nachbarschaft erhielten bunte Luftballons. Im Anschluss an das Kinderfest stellten die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Projektwoche vor. Unter anderem gab es einen deutschen und einen rumänischen Tag, an welchen die Teilnehmer die Sprache und die Lieder des jeweilig anderen erlernen und kennenlernen durften. Sarah und Emi erzählen darüber.
Und so hört sich ein Lied an, dessen Text zwei- oder mehrsprachige Strofen hat – bzw. international ist, wie das Projekt selbst.