Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie Informationen über:
- Rumänien im internationalen Kontext und Regierungsmaßnahmen aus dem Wirtschaftssektor,
- Statistiken, Bankwesen und Arbeitsmarkt sowie zu regionalen und lokalen Wirtschaftsthemen.
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Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Rumänien im internationalen Kontext
Die Regierung Rumäniens beendete erfolgreich die Beratungen mit den Vertretern des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission und der Weltbank. Dies erklärte am Sonntag Finanzminister Florin Georgescu. Die Fachleute konnten feststellen, dass Rumänien seine bis zum 30. Juni vorgenommenen wirtschaflichen und finanziellen Ziele erreicht hat. Sie nahmen auch den Absichtsbrief mit den Zielen für die nächsten drei Monate an. Darin sind die Summen festgehalten, die für die Angleichung der Löhne aus dem Staatssektor an den Stand von 2010, für die Rückerstattung der ilegal einkassierten Rentensteuer sowie für die Tilgung der Kommunalhaushaltsschulden vorgesehen sind, erklärte desweiteren der Finanzminister. Auch die von der Regierung angestrebten Steuermaßnahmen wurden mit der internationalen Dellegation besprochen, darunter das Einkassieren der Mehrwertsteuer bei der Auszahlung der Rechnung ab dem 1.sten Januar 2013. Entlassungen aus dem Staatssektor seien nicht mehr vereinbart worden. Die Prognosen für das Wirtschaftswachtum wurden auf 0,9% geschätzt bei einer Inflationsrate von 3,5% und einem Staatshaushaltsdeffizit von 2,2%.
Auch im Bereich der Landeswirtschaft wurden mit der IWF-Dellegation Richtlinien vereinbahrt: Die Energieerzeuger Hunedoara und Oltenia sowie der Erdgaslieferer Transgas sollen ab September an der Börse gelistet werden. Desweiteren sollen bis Jahresende Transelectrica und Transgas privates Management erhalten. Das gab Wirtschaftsminister Daniel Chitiu bekannt. Der Energieerzeuger Hidroelectrica soll ebenfalls privates Management erhalten und an der Börse gelistet werden, nachdem das Unternehmen das Insolvenzverfahren überwindet.
Der Erdgaspreis steigt ab dem 1. September für den Haushaltsverbrauch um 5% und für Unternehmen um 10%. Dies erklärte am Dienstag der IWF-Delegationsleiter für Rumänien Erik der Vrijer. Was die Einführung einer verminderten Mehrwertsteuer für Lebensmittel von 9% anbelangt, berät der IWF-Vertreter dagegen. Die Maßnahme könnte eine schlechte Auswirkung auf die Landeswirtschaft haben.
Die Regierung will Ende dieses Monats die erste Haushaltsumschichtung im laufenden Haushaltsjahr vornehmen. Auch darüber berieten die Vertreter des Ponta-Kabinetts mit der IWF-Delegation. Die von der Exekutive in Aussicht gestellte Rückkehr zum alten Lohnstand der Staatsbediensteten soll nun hauptsächlich durch eine Kürzung der Investitionsausgaben im Infrastrukturbereich zustande kommen.
Weitere Regierungsmaßnahmen aus dem Wirtschaftssektor
Die zweite Etappe des Abwrackprogramms „Rabla 2012“ für Privatpersonen ist vergangene Woche angelaufen. Laut Angaben des Umweltministeriums steht eine Summe von 57 Millionen Lei für 15.000 Abwrackprämien zur Verfügung. Wie bisher erhält man für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind, einen Abwrackschein im Wert von 3800 Lei, wobei beim Erwerb eines Neuwagens drei dieser Scheine eingelöst werden können. Im laufenden Jahr wurden im Rahmen des Abwrackprogramms bereits etwa 26.000 Autos verschrottet und rund 8.000 Neuwagen erworben. Etwas weniger als die Hälfte davon waren aus einheimischer Produktion.
Die Erstzulassungsgebühr für Gebrauchtwagen, die ilegal einkassiert wurde, soll rückerstattet werden, ohne dass sich die Geschädigten an ein Gericht wenden müssen. Darüber berichtet die ADZ basierend auf den Ausagen von Premierminister Victor Ponta. Dieser erklärte vergangene Woche der Nachrichtenagentur Mediafax, es sei eindeutig, dass die früher angewandte Erstzulassungsgebühr nicht den europäischen Normen entsprach und es daher keinen Sinn mache, die Gerichte mit Zehntausenden Prozessen zu belasten, in welchen das Ergebnis ohnehin im Voraus feststehe. Anfang des Jahres wurde über ein neues Gesetz die Erstzulassungsgebühr gesenkt und Fahrzeugbesitzern erlaubt, die Differenz zur bereits bezahlten Gebühr als Rückerstattung zu beantragen.
Statistiken, Bankwesen und Arbeitsmarkt
Das Außenhandelsdefizit Rumäniens beträgt nach dem ersten Halbjahr 2012 rund 4,5 Milliarden Euro und ist damit um etwa 30 Millionen Euro niedriger als in derselben Zeitspanne des Vorjahres. Darüber berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. Im Zeitraum Januar bis einschließlich Juni dieses Jahres legten die Exporte um einem Prozent auf rund 22 Milliarden Euro zu. Die Einfuhren wuchsen im Vergleich zur selben Zeitspanne des Vorjahres um 0,7 Prozent auf etwa 27 Milliarden Euro. Knapp drei Viertel des Außenhandels wickelte Rumänien mit den anderen EU-Ländern ab. Das Juni-Handelsdefizit belief sich auf etwa 900 Millionen Euro und war damit um 26 Millionen Euro niedriger als im Juni 2011.
Die rumänische Landeswährung behält ihren Wert im Vergleich zu den Bezugswährungen. Angesichts des gestrigen Feiertags gibt es nur die Quotierungen von Dienstag-Nachmittag. Dann war ein Euro 4 Lei 51 wert und ein US-Dollar 3Lei65. Der Referenzkurs für einhundert ungarische Forint lag bei 1 Lei 61 und für einhundert serbische Dinar bei 3 Lei 86. Ein Gramm Gold wurde auf 189 Lei und 67 Bani geschätzt.
Das Angebot an vakanten Arbeitsplätzen war diese Woche wieder etwas besser als vergangene Woche. Hier die Angaben für West-Rumänien: Im Kreis Temesch waren am Montag 438 Jobs belegbar, im Kreis Hunedoara 267 und im Kreis Arad 210. Kreis Karasch-Severin bot nachwievor wenig in diesem Bereich, 4 freie Arbeitsstellen waren hier Anfang der Woche verfügbar. Die meisten Arbeitsangebote sind nachwievor für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung sowie für unqualifizierte Arbeitskräfte.
Regionale und lokale Wirtschaftsthemen
Der Deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat unterstützt auch heuer junge Kunststudenten im Rahmen der jährlichen Juventus-Ausstellung. Diese wird von der Galerie Interart Triade organisiert, unter Leitung von Sorina Jecza. Das diesjährige Thema der Ausstellung lautet „Der Mensch im Alltag”. Erwartet werden Malereien (Öl und Acryll auf Leinwand), die dieses Thema wiedergeben. Daran können Studenten und Masteranden der Kunsthochschulen teilnehmen. Einschreibungen sind bis zum 12. Oktober per E-Mail einzureichen an: jecza@mail.dnttm.ro. Die besten Werke werden vom Deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat ausgezeichnet. Die Vernissage der Ausstellung mit Preisverleihung finden am 28. Oktober ab 11 Uhr in der Galerie Triade statt, in Temeswar, Calea Martirilor Nr.51/45.
Weitere Strecken der Autobahn A1 in West-Rumänien werden am Montag ausgeschrieben. Es geht dabei um die Teilstrecke 2 der Autobahn Temeswar-Lugosch sowie um die Teilstrecken 2 und 3 der Autobahn Lugosch-Diemrich. Die Teilstrecke der Autobahn Temeswar-Lugosch erstellt die Verbindung zwischen dem Verkehrsknoten zur Landstraße 6 bei Großremetea und der Umfahrungsstraße bei Lugosch. Die Arbeiten werden hier auf 612 Millionen Lei eingeschätzt und sie sollen 78 Monate anhalten. Die beiden Teilstrecken der Autobahn Lugosch-Diemrich kosten mehr als 2 Milliarden Lei und der Abgabetermin der Arbeiten ist ebenfalls in 78 Monaten nach der Auftragserteilung.
4,2 Millionen Lei büßen die Bauunternehmen des ersten Abschnitts der Autobahn Nadlak-Arad ein. Grund dafür ist die Nichteinhaltung des Bautermins. Die Arbeiten begannen im vergangenen Herbst und wurden zu 5,88 % durchgeführt, wobei der Vollendungstermin 2013 ist. Die Kosten für die beiden Abschnitte der Autobahn Nadlak-Arad belaufen sich auf fast 285 Millionen Euro.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie kommende Woche wieder. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!