Dem Feiertag Mariens Aufnahme in den Himmel sind mehrere Kirchen im Banat geweiht. Kirchweih wurde am vergangenen Sonntag (am 12. August) im voraus in der Arader Kleindtadt Pankota gefeiert. Die römisch-katholische Kirche hier wurde 1807 diesem Hochfest geweiht. Das banatschwäbische Kirchweihfest in Pankota wurde nach einer mehrjährigen Unterbrechung 1993 wieder aufgenommen. Die Kleinstadt zählt zu den wenigen Ortschaften des Banats, die von einem deutschstämmigen Bürgermeister verwaltet wird. Zur diesjährigen 20. Neuauflage des Kirchweihfestes machten 24 Trachtenpaare mit. Adrian Ardelean war dabei.
Die Glocken der kleinen und koketten Marienkirche an der Nordgrenze der römisch-katholischen Diözese zu Temeswar kündigen ihr 205.tes Weihefest. In der Arader Kleinstadt Pankota wird Kirchweih gefeiert.
Leise erklingen aus der Ferne Akkorde der Blasmusik. Und da kann man sie schon erblicken: die Trachtenpaare in der schlichten schwarz-weißen Tracht aus Pankota.
Vor genau 20 Jahren beschlossen die hiergebliebenen Schwaben, das Weihefest ihrer Kirche wieder aufzunhemen. Und weil es keine alten Trachten mehr gab – da die Ausgewanderen sie alle nach Deutschland mitgenommen hatten, wurden neue, einfachere Trachten erstellt, die seit dann typisch für Pankota sind. Die Mädchentracht ist ähnlich wie die ungarische Ortstracht, nur anstelle der roten Schürzen wurden schwarze nachgemacht.
Nachdem sie am Samstag und am Sonntagmorgen die Ortschaftsbewohner zum Fest eingeladen haben, kommen die Trachtenpaare zur Kirche. Die Heilige Messe zelebrieren Ortspfarrer Ioan Ciuraru und der Pfarrer aus Sanktanna Virgil Fecheta, der Kirchenchor singt dabei Marienlieder.
Nach dem Gottesdienst werden im Pfarrhof die drei Ehrentänze getanzt. Und da kann man sich mit den Teilnehmern unterhalten.
Josef Retter ist Bürgermeister der Stadt Pankota seit dem Jahr 2000. Damals kandidierte er seitens des Deutschen Forums. Inzwischen hat er mehrmals die Partei gewechselt abhängig davon, wer eben das Sagen in Bukarest hatte. Nur so konnte er alle Entwicklungsprojekte seiner Ortschaft umsetzen – erklärt der Bürgermeister. Doch im Herzen ist er nachwievor ein Banater Schwob geblieben, einer der nicht nach Deutschland ausgewandert ist und der sich hier in seinem Heimatsort weiterhin für seine Gemeinschaft einsetzt. Als deutscher Bürgermeister blickt Josef Retter stolz auf die 20 Jahre seit der Neuauflage des Pankotaer Kirchweihfestes zurück.
Das Fest geht am Nachmittag im Stadtpark weiter. Hier treffen sich die Trachtenpaare, sie tanzen unter dem Kirchweibaum, Strauß, Hut und Tuch werden versteigert und wer den Strauß gewinnt, der darf nächstes Jahr das Fest veranstalten und als erster Geldherr auftreten.
Bis dahin aber werden die Schnaps- und die Weinflasche vergraben und beim Kirchweihball wird getanzt in den Akkorden der Großpereger Blaskapelle bis zum Morgenrot.