Radio Temeswar

Die Eisenbahner Musikanten auf Banater Tournee

Die Eisenbahner Musikanten aus Freiburg unternahmen Anfang August eine Tournee durch mehrere Ortschaften des Banats. Adi Ardelean begleitete sie und sprach mit einigen der Bandmitgliedern über ihre Erfahrungen vor Ort.



Die Eisenbahner Musikanten aus Freiburg. Eine deutsche Blaskapelle wie viele andere – würde man sagen. Doch sie hat eine Besonderheit: sie besteht fast ausschließlich aus Bürgern mit Migrationshintergrund – wie man das so schön deutsch sagt. Der Hintergrund ihrer Migration ist nämlich Rumänien, das Banat. Sie stammen aus verschiedenen banatschwäbischen Dörfern und wirkten in verschiedenen Kapellen mit, bis sie alle nach Deutschland ausgewanderten. In der neuen Heimat angekommen, gründeten sie mit Unterstützung der Deutschen Bahn eine neue Kapelle. Deswegen heißen sie „Die Eisenbahner“. Unter diesem Namen haben sie in Deutschland bereits eine CD herausgebracht: „Mit Musik geh´n wir durch´s Leben“. 



Und so geht es auch bei den Eisenbahnern: mit Musik. Sie spielen bei den Festen der Banater Schwaben aus Deutschland, kommen aber gern mal auch in die alte Heimat zurück. 2009 spielten sie bei den Heimattagen der Banater Deutschen in Temeswar und ein Jahr davor, 2008, unternahmen sie eine Banater Torunee. Dann spielten sie auch bei der Kirchweih in Sanktanna und heuer wollten sie diese Erfahrung wieder erleben. Dazu überredete sie ein Sanktannaer: Anton Bleiziffer, wissenschaftlicher Beirat des Freundeskreises „Donauschwäbische Blasmusik“.



Die Eisenbahner Musikanten traten heuer in mehreren Ortschaften des Banats auf. Als Aufwärmung gab es ein Konzert im Sanktannaer Altenheim am 1. August. Die Kapelle umrahmte musikalisch den Festgottesdienst anlässlich der diesjährigen deutschen Wallfahrt nach Maria Radna am 2. August. Die Freiburger fuhren dann weiter nach Nadlak, wo sie mit der lokalen Blaskapelle Nadlaceanca der Banater Slowaken am selben Tag einen multikulturellen Abend gestalteten. Die Eisenbahner traten desweiteren im Hof des Nako-Schlosses bei Großsanktnikolaus am 3. August auf, sie spielten in Pankota auf dem größten Pferdemarkt Europas sowie in Sanktanna bei der traditionellen Schinkenverkostung am 4. August, beim Kirchweihfest und Kirchweihball am 5. August und bei der Nachkirchweih der Jugend am 6. August. Eine volle Woche aus der die Musikanten jeden Tag, jede Stunde und jede Minute voll genossen haben.



Kapellmeister Josef Zippel erwähnte drei Jungstars, die bei den Eisenbahner Musikanten mitmachen. Das sind Banater Schwabensöhne, die zwar schon in Deutschland geboren wurden, aber die Tradition ihrer banatschwäbischen Familien weiterführen. 

Viel Spaß, dabei zu sein, macht es auch dem einzigen nicht Banater Schwabe aus der Kapelle. Peter König ist ein waschechter Deutscher, der durch die Musik an die Kapelle kam. Nach seinem ersten Banatbesuch verliebte er sich in die Gegend. Nun ist er zum 25. Mal nach Rumänien gekommen und seine Mitbürger vestehen seine Liebe zum Banat schon gar nicht mehr. Doch er weiss ganz genau warum er wieder und wieder ins Banat kommt und er erinnert sich mit Freude an das erste Mal, als ob es gestern gewesen wäre.



Die diesjährige Tournee der Eisenbahner Musikanten durchs Banat wurde vom Verein Valores – Hilfe-Jugend-Kultur e.V. aus Neumarkt in der Oberpfalz mitunterstützt. Mehr über die musikalische Begegnung der deutschen Eisenbahner mit der Kapelle Nadlaceanka der Banater Slowaken erfahren Sie demnächst bei uns.

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 Adrian Ardelean, Banat, 05.08.2012
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