Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 05.04.2012

Innerhalb der Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie Informationen aus der landesweiten und regionalen Wirtschaft. Gegliedert sind die Informationen unter:
- Tätigkeit der deutschsprachigen Wirtschaftsvereine / Messen und - Wirtschaftsveranstaltungen,
- Finanz- und Bankwesen / Regierungsvorgehen und wirtschaftsfördernde Maßnahmen,
- Arbeitsmarkt Rumäniens / Regionale Wirtschaft.
Lesen und hören Sie hier mehr darüber!

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Als erstes befassen wir uns mit der Tätigkeit der deutschen Wirtschaftsvereine aus unserem Sendegebiet:

Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat verschiebt das Monatstreffen seiner Mitglieder auf Freitag, den 20. April, um 19Uhr30. Als Ehrengast ist der Abgeordnete des Deutschen Forums im rumänischen Parlament Ovidiu Gant zugegen. Einzelheiten über den Veranstaltungsort werden noch rechtzeitig gemeldet. Hier auch die weiteren geplanten Veranstaltungen bis zu den Sommerferien: Der Austrian Business Club Bukarest beabsichtigt demnächst den deutschsprachigen Wirtschaftsclub Banat zu besuchen. Das gemeinsame Treffen könnte am Donnerstag, dem 24. Mai, in  Temeswar stattfinden. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat feiert dann am 15. Juni sein 10-jähriges Bestehen. Desweiteren plant die Deutsch-Rumänische Handelskammer Bukarest mit den Temeswarern Geschäsftsleuten Ende Juni einen Bayernstammtisch zum Thema "Duale  Berufsausbildung".

Messen und Wirtschaftsveranstaltungen:

Ostermärkte gibt es in den Stadtzentren in Temeswar und in Arad. In Temeswar bieten lokale Händler Osterwaren, Osterspeisen, Wein und Geschenke in den Holzhütten auf dem Opernplatz. Für die Kinder gibt es eine Osterhasen-Werkstatt mit Töpfer-Drehscheibe aber auch ein Gehege mit Kaninchen. In Arad ist der Ostermarkt vor dem Rathaus aufgestellt. Neben den Holzhütten, die Osterwaren und -speisen anbieten, gibt es auch Spielplätze für Kinder und auch hier können die Kleinen den Osterhasen treffen. Beide Ostermärkte sind bis zum 18. April offen.

Innerhalb des Temeswarer Ostermarktes wird am morgigen Freitag die internationale Ausstellung mit Verkauf „Blumenparadis“ eröffnet. Daran beteiligen sich 7 Tage lang Blumenhändler aus Holland, Ungarn und Rumänien. Die Besucher können 2 Mal am Tag an Werkstätten für Blumendekorationen teilnehmen. Diese werden täglich ab 16 und ab 18 Uhr organisiert. Am katholischen Ostersonntag bzw. orthodoxen Palmsonntag werden die Werkstätte auch am Vormittag ab 10 und ab 12 Uhr veranstaltet.

Eine Blumen- und Gartenausstellung wurde gestern in den Temeswarer Timco-Hallen auf der Circumvalatiunii-Straße eröffnet. Ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden unter anderem Blumen, Düngemittel, Gartenzubehör, Gartenmöbel und Bewässerunsganlagen. Die Besucher nutzniessen auch eine Fachberatung. Die Ausstellung ist bis am Sonntag zwischen 9 und 20 Uhr offen.

Die 9. Auflage des internationalen Weinsalons in Temeswar wird am morgigen Freitag im Regionalen Geschäftszentrum eröffnet. 30 Produzenten bestätigten bereits ihre Teilnahme daran. Vorgestellt werden mehrere Weinsorten, die meisten aus der Produktion 2011 renommierter rumänischer Weinhäuser sowie Weine aus Frankreich, Italien, Chile und Australien. Auf dem Veranstaltungsprogramm stehen ein National-Wettbewerb für Weine und alkoholische Getränke sowie Besuche der West-Rumänischen Weinproduzenten Cramele Recas und Wine Princess Paulisch. Der Temeswarer Weinsalon ist bis Sonntag offen.

Die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer organisiert in diesem Monat zum zweiten Mal ein Fachforum im Bereich der erneuerbaren Energien in der bundesdeutschen Hauptstatt. Erörtert werden dabei wirtschaftliche und juristische Aspekte des rumänischen Marktes für erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Das Fachforum findet am 27. April im Gebäude des Reichtags in Berlin statt. Partner des Events ist die Deutsch-Rumänische Juristenvereinigung. Darüber informiert der Rumänien-Onile-Kurier und mehr Infos dazu erhalten Sie unter zoro.ro.

Finanz- und Bankwesen:

Der Verwaltungsrat der Nationalbank Rumäniens senkte vor einer Woche zum vierten Mal in Folge den Leitzins um weitere 25 Basispunkte von 5,50% auf 5,25%. Die mindestreservepflichtigen Passiva der Handelsbanken in Devisen und der Landeswährung wurden unverändert bei 20 bzw. 15% beibehalten. Heimische Analysten und Volkswirte hatten den Beschluss der Notenbank erwartet − gerechnet wird allgemein, dass die Zentralbank in kürze den Leitzins weiterhin senken wird, und zwar auf 5%.

Hier auch die Referenzkurse der Notenbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern mit 4Lei37 quotiert – genau so wie vor zwei Wochen – und ein US-Dollar mit 3Lei32, um 2 Bani mehr wie vor zwei Wochen. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei48 und für ein Hundert serbische Dinar bei 3Lei92. Ein Gramm Gold wurde auf 174 Lei und 33 Bani gewertet - um 1 Leu und 25 Bani weniger als vor zwei Wochen. 

Regierungsvorgehen und wirtschaftsfördernde Maßnahmen:

Regierungschef Mihai Razvan Ungureanu gab am Dienstag die Gründung eines Beratungsausschusses für Wirtschaftsfragen bekannt. Der neue Ausschuss soll ausschließlich aus Unternehmern oder Managern von Privatunternehmen bestehen. Dieser sei als Brücke zur Realwirtschaft gedacht, als erste Anlaufstelle für die Suche nach Lösungen in Wirtschaftsfragen und auch für potenzielle Warnsignale bezüglich der Auswirkungen verschiedener Strategien der Exekutive, erklärte Ungureanu zitiert vom Onlineportal punkto.ro. 

Die rumänische Regierung beglaubigte diese Woche den Start der Maßnahmen zur Konversion der Bahngesellschafts-Schulden in Aktien. Ende vergangenen Jahres verzeichnete CFR SA Staatsschulden im Wert von 917 Millionen Euro. Der Schuldenerlass soll duch Abweichung von der Gesetzgebung im Bereich der öffentlichen Schulden geschehen. 

Rund 650 Millionen Lei erteilt die Regierung den Kommunalverwaltungen landesweit. Das Geld stammt aus dem Reservefonds der Regierung und ist für die Kommunen vorgesehen, die Schulen angesammelt haben bzw. für die Mitfinanzieung europäischer Projekte. Die Liste mit den nutznießenden Kommunalverwaltungen wird nach der Publizierung des Regierungsbeschlusses im Amtsblatt öffentlich zugänglich. Die Opposition wirft der Regierung Klientelismus vor. Ihrer Vertreter nach seien diese Fonds reines Wahlkampfschmiergeld für die Bürgermeister aus der Regierungskoalition.

Die Landwirte, deren Treibhäuser vom vielen Schnee in diesem Winter beschädigt wurden, erhalten Abfindungsgeld. Die Höchstsumme pro Landwirt beträgt in diesem Fall 7.500 Euro. Gesuche hierfür können bis zum 29. Juni an den Kreisämtern für Landwirtschaft eingereicht werden. Schäden verzeichneten in diesem Winter und 3.000 Landwirte aus mehr als 30 Landeskreisen. Die Gesamtsumme der Kompensationen beträgt 2 Millionen Euro. Das Geld kommt vom Staatshaushalt über das Landwirtschaftsministerium.

Eine neue Abwrackkampagne begann in Rumänien diese Woche am Dienstag. Der Haushalt des Programms liegt heuer bei 114 Millionen Lei. Mit diesem Geld können 30.000 Altwagen aus dem Verkehr gezogen werden. Der Wert einer Abwrackprämie beträgt 3.800 Lei und für den Erwerb eines Neuwagens können bis zu drei Prämien eingelöst werden. 

Der rumänische Minister für Europäische Angelegenheiten, Leonard Orban, traf sich diese Woche am Monatg mit dem Vorsitzenden der Kommission für Europafragen des Deutschen Bundestags, Gunther Krichbaum. Das Treffen fand in Bukarest statt. Besprochen wurden der Schengen-Beitritt Rumäniens, die Zusammenarbeit im Bereich der Justiz und der Koruptionsbekämpfung sowie die Verwaltung der EU-Fonds. 

Zum Arbeitsmarkt Rumäniens:

Die Arbeitslosigkeit in hierzulande lag im Februar bei 7,1 Prozent. Der Prozentsatz wurde entsprechend den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation berechnet. Dementsprechend gelten Personen zwischen 15 und 74 Jahren als arbeitslos, wenn sie keine Arbeit haben, in den nächsten zwei Wochen eine Stelle annehmen könnten und in den vergangenen vier Wochen aktiv einen Arbeitsplatz gesucht haben. Laut einer Pressemitteilung des Nationalen Statistikinstituts von dieser Woche war zum Vormonat ein Rückgang von 0,1 Prozent zu verzeichnen, aber keine Veränderung gegenüber Februar 2011. In absoluten Zahlen waren in Rumänien 706.000 Arbeitslose gemeldet – verzeichnet die online-Ausgabe der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien.  EU-weit lag die Arbeitslosenrate im Februar bei 10,2 Prozent. Laut dem europäischen Statistikamt Eurostat war diese 0,1 Prozent höher als im Januar und 0,7 Prozent höher als im Februar 2011. In der Eurozone lag diese mit 10,8 Prozent leicht höher. Die wenigsten Arbeitslosen gab es in Österreich, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland, die meisten in Spanien und Griechenland. 

Knapp über 630.000 der Vollzeitangestellten in Rumänien erhalten nur den gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 700 Lei monatlich. Das meldete die Arbeitsaufsichtsbehörde über die Nachrichtenagentur Mediafax zitiert von der ADZ. Am 30. März waren knapp fünf Millionen Personen in Rumänien angestellt und es gab insgesamt 5,4 Millionen Arbeitsverträge. Etwa 37.000 der Vollzeitangestellten sind über 65 Jahre alt. Der Präsident des Nationalen Gewerkschaftsblocks, Dumitru Costin, erklärt vergangene Woche am Freitag, dass ein Viertel der Angestellten in Rumänien nur mit dem Mindestlohn bezahlt würden und dass Rumänien damit einen Einzelfall darstelle, da in anderen Ländern etwa acht bis zehn Prozent der Angestellten den Mindestlohn erhielten.

In diesem Zusammenhang ist auch diese Woche das Angebot an vakanten Arbeitsplätzen im Westen des Landes reich: Im Kreis Hunedoara waren es am Montag 388 belegbare Jobs, im Kreis Temesch 333 und im Kreis Arad 321. Kreis Karasch-Severin hat nachwievor wenig in diesem Bereich anzubieten, dennoch etwas mehr als wie bisher: 28 freie Arbeitsstellen waren hier verfügbar. Landesweit waren rund 11.000 freie Arbeitsstellen gemeldet, die meisten davon für Bewerber mit geringer bis mittlerer Ausbildung.

Die Arbeitslosen in West-Rumänien können sich Ende des Monats einen Job finden. Die Kreisagenturen für die Beschäftigung der Arbeitsplätze organisieren dann mehrere Jobbörsen. Die Unternehmer auf Arbeitskraftsuche werden gebeten, ihre Angebote bei den Agenturen anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Börsen finden am 27. April statt. Austragunsorte sind das Temeswarer Jugendkulturhaus sowie das Arader Restaurant Bucegi am Bahnhofsplatz. Weitere Jobbörsen finden zeitgleich in Reschitza, Diemrich und Großwardein statt.

Aus der regionalen Wirtschaft:

Die Gesellschaft für Autobahnen und Landstraßen schreibt die Arbeiten an mehreren Autobahnstrecken in West-Rumänien aus – meldet die Nachrichtenagentur Mediafax. Es geht diesmal dabei um 4 Strecken von insgesamt rund 100 Kilometern. Das sind 3 Strecken auf der Autobahn Lugosch-Diemrich, für die etwas mehr als 3 Millarden Lei zur Verfügung stehen, sowie eine Strecke auf der Autobahn Temeswar-Lugosch im Wert von rund 610 Millionen Lei. Die Kosten der Arbeiten werden aus nicht rückzahlbaren Krediten der Europäischen Union getragen sowie vom rumänischen Staatshaushalt. Die Angebote können bis zum 11 Juni eingereicht werden. --- Bereits am vergangenen Wochenende überprüfte Verkehrsminister Alexandru Nazare überraschend erneut die Arbeiten an der Autobahnstrecke Hermannstadt-Nadlak. Der Minister besuchte zuvor die Baustellen vor einer Woche. Er sah, dass die festgestellten Probleme nicht behoben wurden. Den Bauunternehmen drohten nun Geldstrafen in Millionenhöhe, sollten sie nicht sofort handeln – erklärte der Minister.

Der Temeswarer De-Gros-Markt wird modernisiert und ausgeweitet. Das Projekt erfolgt im Rahmen des grenzüberschreitenden Programms zwischen Rumänien und Ungarn. Partnerstadt ist Segedin. Die Gesamtkosten für die Arbeiten in den beiden Städten belaufen sich bei rund einer Million Euro, wobei mehr als die Hälfte dieser Summe für Temeswar bestimmt ist. 

45 Projekte erhalten Finanzierung innerhalb des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Rumänien-Serbien. Sie ergeben einen Gesamtwert von rund 30 Millionen Euro und wurden vom gemeinsamen Rat zum Projektmonitoring gebilligt. 10 Projekte davon sind im Bereich Umweltschutz und Dringlichkeitseinsätze.

Ein Erdölvorkommen im eingeschätzten Wert von einer Milliarde Euro wird ab diesem Jahr in der Gegend Pankota im Kreis Arad gefördert. Dadurch könnte die Gesamtproduktion Rumäniens im Bereich des Erdöls um 7 bis zu 9% steigen, so die Meinung der Fachleute. Die bisherigen Investitionen belaufen sich auf 10 Millionen Euro und könnten bis zum Förderbeginn auf 15 Millionen steigen. In einer ersten Phase werden hier 250 neue Arbeitsplätze geschaffen. Erdöl und Erdgas werden in Pankota aus einer Tiefe zwischen 450 und 2.100 Metern gefördert. Das schwarze Gold wird dann durch eine Pipeline zum Pankotaer Bahnhof gebracht, wo ein Sonderterminal hierfür gebaut wird. Dieses Erdölvorkommen ist das bisher wichtigste aus der Westtiefebene und es soll in den kommenden 20 Jahren gefördert werden.

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie am kommenden Donnerstag wieder. Dann unter anderem mit den Hinweisen aus der Rechtspraxis aber auch mit Reportagen über die Hilfsaktion eines Unternehmens für die Gesellschaftsbenachteiligten und über das traditionelle Lämmerschlachten vor dem orthodoxen Osterfest. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche sowie gesegnete und frohe Osterfeiertage!

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 Adrian Ardelean, Temeswar, 05.04.2012
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