Anmeldungsrekord in Nationalitätenkindergärten von Fünfkirchen
Es haben noch nie so viele Eltern ihre Kinder in den deutschen Nationalitätenkindergarten von Fünfkirchen einschreiben wollen, wie in diesem Jahr. Fast dreimal so viele Anmeldungen gibt es wie freie Plätze. Zunächst st es noch unklar, wie das Valeria Koch Schulzentrum mit dem Problem fertig wird. Die Schulleitung freut sich, dass die Nationalitätenkindererziehung so beliebt ist, aber sie hat dafür kein Verständnis, warum die Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, wenn sie Schulreif sind.
Die Kinder spielen und singen im Kindergarten, in der Szõnyi Strasse von Pécs. Paar Meter weiter, vor der Tür der Direktorin stehen die Eltern Schlange. Der letzte Tag der Einschreibung ist gekommen. Eine junge Mutter spricht Deutsch mit Ihrer Tochter. Sie möchte unbedingt, dass Ihr Kind in den Kindergarten kommt, wegen ihrer Identität und Bindung zu der deutschen Sprache – erzählt sie. Doch nicht nur bei den Ungarndeutschen sind die Nationalitätenkindergärten gefragt. Ein junger Vater möchte auch, dass Seine Tochter in den Kindergarten kommt: „Einerseits hätten wir es gern, wenn unser Kind Deutsch erlernt und auch die schwäbische Kultur kennenlernt. Heutzutage ist es sehr wichtig, wenn jemand mehrere Sprachen spricht und auch eine andere Kultur kennt.“ – sagt er.
84 Eltern wollen, dass Ihre Kinder ab September eines der beiden deutschen Nationalitätenkindergärten des Valeria Koch Schulzentrums besuchen. Doch es haben nur 33 Eltern gesagt, dass sie ihre Kinder ab September in die Schule schicken. Direktorin der Schulzentrums, Frau Ibolya Englender- Hock freut sich, dass die Nachfrage so hoch ist, diese stellt aber Die Bildungsanstalt vor einem großen Problem. Laut der Direktorin ist dem Niveau und der deutschen Spracherziehung zu verdanken, dass trotz eines demographischen Tiefs so viele Kinder ins Schulzentrum kommen wollen. „Unsere Erzieherinnen sind sehr gute Fachkräfte, das Erziehungsprogramm ist vorbildhaft und hier sprechen die Kindergärtnerinnen kontinuierlich mit den Kindern Deutsch, das ist in vielen der deutschen Nationalitätenkindergärten in Ungarn nicht der Fall.“ – sagt die Direktorin im Interview mit der NZ.
Frau Englender fügt hinzu, das Problem sei nicht die Hohe Zahl der Anmeldungen, sondern dass viele Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken, auch wenn sie Älter sind als 6 Jahre. „Die Eltern meinen, wenn das Kind mit 8 Jahren in die erste Schulklasse kommt, wird es der beste Schüler der Klasse sein – damit bin ich fachlich überhaupt nicht einverstanden“ – klagt die Direktorin. Eine Lösung dafür könnte das neue Erziehungsgesetz bedeuten. Demnach wäre es eine Pflicht der Eltern ihre Kinder nach dem 6. Lebensjahr in eine Grundschule einzuschreiben, wenn das Kind auch schulreif ist. Doch bis dahin muss die Schulleitung viele Kinder nach verschiedenen Kriterien zurückweisen. Erstes Kriterium ist die Abstammung und die Pflege der deutschen Sprache und Kultur Zuhause. Einen Vorteil genießen die Familien, wo ein Kind bereits das Schulzentrum besucht und auch die Eltern, die als Schüler die Valeria Koch Schule besucht haben.
Im nächsten Jahr könnte das Problem bereits gelöst werden, denn im Rahmen des EU- Projekt für die Sanierung der Valeria Koch Grundschule wird auch möglich sein einen neuen Raum im Kindergarten in der Dugonics Strasse einzurichten. Nun versucht man bis September etwas Ähnliches in der Szõnyi Strasse zu unternehmen, wozu das Schulzentrum noch Genehmigungen einholen muss.