Funkhaus Fünfkirchen

Staatsminister Neumann – Ehrendoktor der Uni Pécs „Die Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland traditionelle und emotional“

Der Staatsminister der Bundesrepublik Deutschland Bernd Neumann hat einen Ehrendoktorentitel von der Universität Fünfkichen verliehen bekommen. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat am 23. Oktober die Auszeichung entgegennehmen dürfen. Staatsminsiter Neumann war der deutsche Politiker, der 2006 die Gründung der Stiftugsprofessur für Deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Mitteleuropa an der Uni in Pécs in die Wege geleitet hat. Bei der Ehrendoktortitelverleihung hat der deutsche Politiker diesbezüglich eine gute Nachricht mitteilen dürfen.
Mit Staatsminsiter Neumann hat Christian Erdei gesprochen.



Ungarn finanziert die Stiftugsprofessur für Deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Mitteleuropa weiter


2006 hat Deutschland den Lehrstuhl an der Universität Fünfkirchen gestiftet. Mit der Leitung wurde Dr. Gerhard Seewann beantragt. An der Professur erforschen die Stundenten und Lehrkräfte vor allem die Geschichte und Kultur der Deutschen in Ungarn und Nachbarländern. 5 Jahre lang hat den Lehrstuhl die Bundesrepublik finanziert. Ab 2012 finanziert der ungarische Staat mit gleich hohen Fördermitteln den Lehrstuhl weiter. „Trotz finanzieller Schwierigkeiten erfüllen wir unsere Aufgabe mit großer Freude. Einerseits sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn hervorragend, andererseits ist die Arbeit am Lehrstuhl unentbehrlich. Er hilft das Schicksal der deutschen Minderheit in Ungarn aufzudecken, und die Rolle der Ungarndeutschen in der Entwicklung Ungarns bekannter zu machen. Der Lehrstuhl erfüllt eine Lückenfüllende Aufgabe, seine Wirkung reicht weit über Pécs, Baranya und sogar Ungarn hinaus.“ – erklärte András Jávor, der zuständige Staatssekretär im Minsiterium für Nationale Ressourcen der NZ gegenüber.

 

Übrigens wurden auch andere ausländische Wissenschaftler an der Fünfkrichner Universität mit dem Ehrendoktortitel geehrt. Dr. Gerhard Hausladen, den entwickler von sgn. „Klimadesing“ von der Technischen Uni München, sowie Krebsforscher, Dr. Denys Neville Wheatley, von der Universität Aberdeen.




NZ: Herr Staatsminister, wie bewerten Sie, dass die Fünfkirchner Universität Sie zum Ehrendprofessor ernannt hat?

Bernd Neumann: Das ist für mich eine ganz große Ehre. Die Auszeichnung, las solche istg etwas ganz besonderes. Die Universität Pécs und die Philosophische Fakultät haben einen ausgezeichneten Namen. Von einer solchen Hochschuleinrichtung gewürdigt zu werden, ist etwas besonderes. Ich fasse das auch als einen Ausdruck hervorragender kulturellen Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland auf. Das motiviert weiter die Zusammenarbeit zu fossieren und noch mehr zu machen in der Zukunft.

NZ: Worauf basieren diese „hervorragenden kulturellen Beziehungen“?

BN: Sie haben Jahrhunderte lange Traditionen, sie haben ihre Ursache ja auch in Verbindung  Herrscherhäuser, Verheiratungen bereits im Mittelalter. Diese Verbundenheit hat sich bis heute fortgesetzt. Wir haben immer Deutsche in Ungarn gehabt, vor allem im 18 Jahrhundert kamen sehr viele deutsche Siedler ins Land. Das hat dazu geführt, dass eine deutsche Minderheit in Ungarn sehr gut vertreten war, ich finde auch, dass die Minderheitenpolitik Ungarns sehr tolerant war bis heute. Das führt auch dazu, dass es enge Verknüpfungen gibt. Zu einer Partnerschaft gehören Menschen, die Menschen müssen sich verstehen, und dafür ist Ungarn ein gutes Beispiel. Gerade hier an der Universität habe ich gestaunt, dass während meines Vortrags die Studenten keine Dolmetschergeräte benutzt haben. Dass die Sprache verstanden wird, ist etwas ganz besonderes.

NZ: Der Minister für Nationale Ressourcen hat schriftlich versprochen, dass Ungarn die Finanzierung des Lehrstuhls für Deutsche Geschichte und Kultur im südöstlichen Mitteleuropa ab 2012 übernimmt. Wie bewerten Sie diesen Beschluss der Regierung?

BN: Das ist eine gute und vernünftige Entscheidung. Die Stiftungslehrstühle, die wir tragen, sind immer finanziell begrenzt. Unser Wunsch war bereits 20006, dass die Professur kein begrenztes Projekt bleibt. Es ist bemerkenswert, dass Ungarn in der Zeit der Finanz- und Wirtschaftskrise urkundlich festlegt, einen Lehrstuhl weiter zu finanzieren und in das Wissen und in die Forschung zu investieren. Ich bin dem Minister sehr dankbar.

NZ: Wenn Sie schon die Krise ins Gespräch gebracht haben. Auch auf dem Gebiet der Kultur und Medien wird viel gespart in Europa. In wie weit hat das eine Auswirkung auf die kulturellen Beziehungen beider Länder?

BN: Ich glaube, die Sparmaßnahmen beeinflussen nicht direkt diese Beziehungen. Die Beziehungen sind traditionelle gewachsen, sie sind emotionale unterfüttert. Sparmaßnahmen sind nie schön, auch in Deutschland gibt es Diskussionen um die Reduzierung der Schulden. Da muss man für seinen Bereich kämpfen. Ich kämpfe für die Kultur, und versuche es klar zu machen, dass es kurzsichtig ist auf dem Gebiet der Kultur zu sparen. Kultur verbindet ja, macht unsere Identität aus. Ich kann nur für Ungarn wünschen, dass die Kultur und Medien vom Sparen möglichst verschont bleiben.

NZ: Das ist aber nicht gerade der Fall in Ungarn. Es wird jedoch nicht nur gespart, sondern vieles Umgestaltet. Von deutscher Seite kam ja viel Kritik, was zum Beispiel das neue Mediengesetz betrifft. Waren die Worte hart genug oder achtet man in dem Fall auch auf die guten Beziehungen?

 BN: Es ist immer schwer vom Außen sich als Gast einzumischen. In dem Fall ist es für mich wichtig, dass sich die Europäische Kommission mit dieser Frage befasst hat. Nach Überprüfung wurden an dem Mediengesetz Veränderungen vollzogen. Wenn das so ist, dann ist das akzeptabel. Ich bin nicht in der Lage und im befugt das in Einzelfällen das bewerten zu wollen. Die Umstrukturierungen hängen auch damit zusammen, dass man weniger ausgeben kann, dass man so spart, dass Personal abgebaut wird. In wie weit diese Entlassungen in Einzelfällen gerechtfertigt sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Da ist für mich das Votum der Eu wichtig. Wenn die EU sagt, das sei im Rahmen dessen, was wir in Europa vertreten, dann müssen wir das akzeptieren. Solche Angelegenheiten dürfen das Verhältnis zwischen Ungarn und Deutschland nicht tangieren.

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drneumann24_  


 Chritian Erdei, Fünfkirchen, 24.10.2011
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