Radio Temeswar

Mariä Geburt in Maria Radna - 2011

Die katholische und die orthodoxe Kirche feierten am 8. September das Hochfest Mariä Geburt. Viele Kirchen im Banat sind der Heiligen Mutter Gottes geweiht und feierten aus diesem Anlass Kirchweih. Für die päpstliche Basilika Maria Radna ist das der größte Wallfahrtstag im Jahresablauf. Der Feiertag wird auch im katholischen Kirchenkalender der Temeswarer Diözese als „Wallfahrtstag nach Maria Radna” festgehalten. Unter den Pilgern zählte in diesem Jahr auch unser Kollege Adrian Ardelean.


In Maria Radna werden alle Marienfeiertage hoch gefeiert. Der wichtigste Wallfahrtstag hierher ist aber am Hochfest Mariä Geburt, am 8. September. Das Fest wird hier drei Tage lang mit Gottesdiensten und Marienehrungen begangen. Die ersten Pilger kommen bereits am 6. September an.

Mehrsprachigkeit und Ökumäne sind in Maria Radna an den großen Feiertagen eine Selbstverständlichkeit, ein normaler Ausdruck des alltäglichen multikulturellen und interkonfessionellen Banats.

Am Vorabend des Hochfestes, am 7. September, wird es wirklich festlich in Maria Radna. Nach dem mehrsprachigen Rosenkranzgebet wird eine Lichterprozession mit einer hell beleuchteten Kopie des Gnadenbilds Mariens vor der Kirche organisiert. 

Während der ganzen Nacht bleibt die Kirche für die Gläubigen offen. Eine Besonderheit des Ortes ist der Brauch, dass die Basilika sich nachtsüber mit Angehörigen der Roma-Gemeinschaft füllt, die an einem für sie aufgeopferten Mitternachtsgottesdienst teilnehmen.

Diese Offenheit gegenüber allen Ethnien und Konfessionen zeugt in Maria Radna nocheinmal dafür, dass wir vor Gott alle gleich sind.

Am 8. September erreicht die Pilgerzahl ihren Höhepunkt. Die Gläubigen kommen in Gruppen angeführt von den Fahnenträgern und den Gemeindepfarrern an. Vor dem Festgottesdienst wird noch der Kreuzweg am Kalvarienberg hinter der Kirche gebetet. Der Volksmund besagt, dass in der Nacht vor ihrem Geburtstag die Gottesmutter selbst den Kreuzweg ihres Sohnes mitmacht und dabei weint. Ihre Tränen bleiben am Hügel und die Gläubigen suchen eifrig am Hochfest danach. Diese sollen Krankheit und Sorgen fern von ihren Findern bis nächstes Jahr halten.

Nicht nur Gläubige und Pilger kommen zum Hochfest nach Maria Radna sondern auch Priester und Bischöfe. 50 Diakone und Pfarrer, 3 Bischöfe und ein Erzbischof konzelebrierten heuer das Hochamt zu Maria Geburt.

Nach dem Hochamt wird eine zweite Prozession organisiert diesmal mit dem Heilgen Sakrament, das den Gottessohn Jesus Christus verkörpert.

Gefeiert wird am 8. September die Weihe des Klosters und seine offizielle Freigabe als Wallfahrtsort im Jahr 1750. Die jetzige Kirche wurde 1767 dem Feiertag Verkündung Mariä geweiht. 1992 verlieh Papst Johannes Paul der II.te der Wallfahrtskirche den Titel „Basilica Minor“.

15 bis 20.000 Gläubige sammenten sich heuer an den drei Feiertagen in Maria Radna zum Hochfest Maria Geburt. Eine geringe Menschenmenge wenn man auf die Rekordzahl der Pilger von mehr als 73.000 aus dem Jahr 1935 schaut. Doch jedes Jahr kommen neue Leute hinzu.



09.12. Maria Radna - Teil1  


09.12. Maria Radna - Teil2  


 Adrian Ardelean, Lippa, 8. September 2011
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