Die Bauverspätungen an der Autobahnstrecke Arad-Temeswar wurden nachgeholt und die Arbeiten verlaufen nach Plan. Das war die Schlussfolgerung, die die Verkehrsministerin am vergangenen Wochenende beim Besuch der Baustellen in West-Rumänien feststellen konnte. Wenn das auch weiterhin so läuft, könnte man bis Ende des Jahres die Strecke zwischen den beiden Städten in 20 Minuten auf der Autobahn zurücklegen. Aus Arad berichtet Adrian Ardelean.
Um mehr als 10% sind die Arbeiten an der Autobahnstrecke Temeswar-Arad in den letzten 90 Tagen voran gekommen. Die Strecke wird von einem italienischen und einem spanischen Unternehmen gebaut. Die Baufirmen haben in der Zwischenzeit den Rückstand nachgeholt und die Arbeiten verlaufen planmäßig. Wenn sie vor 3 Monaten Drohungen ausgesprochen hatte und vor anderthalb Monaten Geldstrafen verhängte, war Verkehrsministerin Anca Boagiu diesmal zufrieden mit dem Stand der Arbeiten.
Als das Ministerium das Programm zum Bau der Autobahnen startete und erste Termine ankündigte, war ich skeptisch und ich mußte auch strenge Maßnahmen treffen. Wir sprechen über ein Vertragsverhältnis, das ich mit einer Kündigungsmahnung begonnen habe. Jedes Bauunternehmen das in Rumänien tätig ist und seine Vertragsklauseln nicht einhält, wird vertragsgemäß bestraft. Bisher haben wir 42 Millionen Euro Geldstrafen für die Nichteinhaltung der Termine verhängt. Ich bin aber der Meinung, dass nicht dieses unser Ziel sein sollte. Wie ich sehe, halten sich die Firmen bereits an die Termine. Wenn wir uns gegenseitig weniger bekämpfen und wenn sie uns zeigen, dass sie in Rumänien so wie in ihren Herkunftsländern arbeiten, haben wir keinen Grund mehr zum Streit. Angesichts der Tatsache, dass die Arbeiten in der Zwischenzeit gut verlaufen sind, und das nicht nur im hiesigen Fall, kann ich nun sagen, dass wir uns an die Planung halten können. Diese Strecke ist bereits teilweise asphaltiert und befahrbar. Der Stand der Arbeiten ist seit meinem letzten Besuch von damaligen 60% auf mehr als 70% gestiegen. Das alles sind gute Voraussetzungen dafür, dass wir die gesamte Strecke von 32 Kilometern zwischen Temeswar und Arad bis Ende dieses Jahres dem Verkehr frei geben können.
Weitere Besuchsstation war die Umgehungsstraße im Autobahnformat Arad-bypass. Diese Strecke wird vom österreischischen Unternehmen Porr gebaut. Der Vertreter der Baufirma stellte der Ministerin den Stand der Arbeiten vor.
Die Ministerin fragte, wie weit die Arbeiten bis in 2 Wochen sein werden. Der Vertreter der österreischischen Baufirma berechnete, wenn in den letzten 30 Tagen die Arbeiten um 15% voranschreiteten, sollten sie in den nächsten 2 Wochen um weitere 7 bis 8% weiter sein. Zum noch existierenden Problem mit der notwendigen Abrissgenehmigung für das behinderde Labor-Gebäude, versprach die Ministerin eine schnelle Lösung. Die Lokalbehörden sollen bereits den Umzug der Forschungsstation angeordnet haben. Die Österreicher beabsichtigen, die Umgehungsstraße Arad-bypass bis Jahresende dem Verkehr freizugeben, auch wenn sie dafür eine Übergangs-Lösung für die 2 problematischen Kilometer bieten. Ministerin Boagiu empfing die Nachricht erfreut:
Ich erhalte heute nur gute Nachrichten. Ich war oft auf Besuch an verschiedenen Baustellen und das Ministerium hat sich als guter Partner für diejenigen erwiesen, die arbeiten wollen. Das wiederspiegelt sich jetzt in den Ergebnissen. Ich bin noch zurückhaltend, weil ich meinen Informationen nach diese gute Nachricht nicht erwartet hatte, nähmlich dass die gesamte Umgehungsstraße noch in diesem Jahr befahrbar sein könnte. Ich bin darauf gespannt. Wir rechneten damit, dass wir nur die Hälfte der Strecke in diesem Jahr fertig haben würden. Wenn das aber anders ist, so ist es sowohl für die Temeswarer als auch für die Arader gut, da wir die Autobahn Temeswar – Arad und die Umgehungsstraße Arad bypass als ein Ganzes betrachten.
Angesprochen wurden auch die Anknüpfungspunkte dieser Autobahn – die Strecke Nadlak-Arad sowie Temeswar-Lugosch. Verkehrsministerin Anca Boagiu:
Arad-Nadlak ist – aus nichtoffiziellen Quellen – in einer vorangeschrittenen Projektphase. Wir erwarten, dass diese Phase bis Ende August beendet wird und dass dann auch die Umsetzung erfolgt bzw. die Bauarbeiten starten. Was die Autobahn Temeswar-Lugosch betrifft, so wurde hier die Ausschreibung der Arbeiten an einer der Strecken angefochten. Wir warten auf einen endgültigen Beschluss der zuständigen Behörde und werden danach die Bauverträge unterzeichnen.
In Bau befindet sich seit mehreren Jahren die sogennante Sonnen-Autobahn Bukarest-Konstantza. Über den dortigen Stand der Arbeiten erklärte die Verkehrs-ministerin:
Ende Juli soll die Strecke zwischen Basarabi-Murfatlar und der Umgehungsstraße Konstanza-bypass einschließlich die Ortsumfahrung eingeweiht werden. Vergangene Woche war ich dort auf Besuch und es gibt keinen Grund zu Verzögerungen. Die Ausschreibung für die problematische Strecke Cernavoda-Medgidia soll im August beendet werden. Die gesamte Strecke Bukarest-Konstantza wollen wir im nächsten Sommer freigeben, auch wenn auf der Strecke Cernavoda-Medgidia für den Anfang nur eine Pur pro Fahrrichtung befahrbar sein wird.