Radio Temeswar

Wirtschaftsmeldungen der Woche – 19.05.2011

Herzlich Willkommen!
Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie bei uns Informationen
- über den west-rumänischen Arbeitsmarkt,
- aus der rumänischen Wirtschaft
- und zu regionalen Wirtschaftsthemen.
Bleiben Sie dran!

Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:

Zunächst blicken wir kurz auf den Terminkalender der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs West-Rumäniens:

Der Deutsch-Rumänische Wirtschaftsverein Arad lädt seine Mitglieder heute-Abend ab 19 Uhr zum Monatsstreffen ein. Dieses findet im Restaurant Waterhouse, auf der Bodrogului-Straße Nr. 6 statt. Der Verein gibt aus diesem Anlass den interessierten Geschäftsleuten Gelegenheit, ihr Unternehmen vorzustellen. Zur Diskussion stehen desweiteren die Themen finanzielle Situation des Vereins und Projekte 2011 an. Im Anschluss ist ein gemeinsames Abendessen vorgesehen. Die Teilnahmegebühr liegt bei 50 Lei pro Person.

Der west-rumänische Arbeitsmarkt:

West-Rumänien hat auch diese Woche gute Angebote für Arbeitslose im Landesvergleich. Im Kreis Hunedoara waren am Montag knappe 600 freie Arbeitsstellen angemeldet, im Kreis Temesch waren es rund 540 und im Kreis Arad rund 320. Kreis Karasch-Severin bot hingegen auch diese Woche sehr wenig Stellen an - nur 7. Landesweit gab es zum Wochenbeginn rund 12.000 freie Arbeitsstellen. Nachwievor sind die meisten für Bewerber mit einem niedriegen Ausbildungsniveau sowie für unqualifizierte Artbeitskräfte.

Eine Jobbörse veranstaltet am morgigen Freitag die Kreisagentur für Arbeitsvermittlung Arad in der Ortschaft Sebis. Die Fachleute der Kreisagentur informieren dabei die Arbeitgeber über die Ermäßigungen, die sie nutznießen, wenn sie Arbeitslose anstellen und bieten den Arbeitssuchenden Beratung an. Die Jobbörse findet ab 9 Uhr im Stadthotel von Sebis statt.

Das Deutsche Kulturzentrum Temeswar sucht zum 1. Juni dieses Jahres einen Sachbearbeiter für die Kundenbetreuung, interne  Verwaltung und Sekretariats-tätigkeit. Gefragt sind Personen, die Deutsch und Rumänisch in Wort und Schrift beherrschen sowie gute Kenntnisse im Umgang mit dem Computer, Initiative und gute Kommunikationsfähigkeit vorweisen können. Bewerbungen für die Stelle werden im Deutschen Kulturzentrum Temeswar bis morgen entgegen genommen.

Aus der rumänischen Wirtschaft:

Entlassungen, Subventionskürzungen und höhere Preise für Transportdienste – das sind nur einige der Bestimmungen, die die Regierung im neuen Absichtsbrief an den Internationalen Währungsfonds IWF festhielt. 5.000 Arbeitsstellen sollen die Bahngesellschaften streichen und weitere 2.000 die Energiegesellschaften sowie die Rumänische Post. Die Regierung versprach dem IWF desweiteren, bis September die Gesetze so zu ändern, dass eine Preiserhöhung der Bahnkarten auch über die Inflationsrate möglich sein wird. Die Preise der Bahnkarten könnten dementsprechend ab August um 10% steigen. Die letzte Preiserhöhung unternahm die Bahngesellschaft für Personenverkehr CFR im September vergangenen Jahres, damals um 8%. Die Regierung nimmt sich auch vor, bis Ende August die Subventionen für die Heizung in den kalten Jahreszeiten abzuschaffen. Als erstes werden die Hilfen für die Heizung der Wohnungen für Familienhaushalte gestrichen, die mehr als 850 Lei im Monat pro Familienmitglied verdienen. Weiterhin unterstützt werden sollen die sozialschwachen Familien.

Der Schuldenberg Rumäniens wird immer höher. Infolge der Darlehen vom Internationalen Währungsfonds und von weiteren internationalen Institutionen stiegen die Schulden des Landes um 2,5 Milliarden Euro in den ersten 3 Monaten des Jahres auf 94 Milliarden Euro. Nur die Zinsen in diesem Jahr liegen bei 300 Millionen Euro. Um die Schulden zu begleichen borgt das Finanzministerium Geld von den Banken. Seit dem Jahresbeginn borgte die Regierung bereits 7 Milliarden Euro.

Rumänien verzeichnete die höchste Inflationsrate innerhalb der Europäischen Union. Dies kommt aus den Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Im Monat März lag die Infationsrate in Rumänien bei 8% im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 2,7%. Im April kam die Inflationsrate in Rumänien auf 8,4%, während der europäische Durchschnitt bei 3,2% lag. Rumänien folgen in der Rangliste mit den höchsten Inflationsraten Estland, Littauen und Ungarn. Die geringsten Inflationsraten verzeichneten Irland, die Tschechische Republik und Schweden. Die Preiserhöhung in Rumänien war dreifach so hoch wie in Bulgarien und das Sechsfache des Preisanstiegs in Irland. Im Sommer wird in Rumänien die höchste Teuerungswelle erwartet – um 9%.

Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag  mit 4Lei11 quotiert und ein US-Dollar mit 2Lei89. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei53 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei22. Ein Gramm Gold wurde auf 138 Lei und 59 Bani gewertet.

Regionale Wirtschaftsthemen:

Die Behörden in Temeswar suchen nach Möglichkeiten, die Regierungssubventionen für die Wohnungsheizung durch lokale Subventionen zu ersetzen. Bisher lagen die Subventionen seitens der Regierung bei 40 Lei pro Gigakalorie und seitens der Stadtverwaltung bei 33 Lei. Nun soll die gesamte Subvention von 73 Lei von der Stadt getragen werden so, dass vom realen Preis einer Gigakalorie von 352 Lei die Bevölkerung weiterhin 252 Lei zahlen kann.

Gleichzeitig investiert die Temeswarer Stadtverwaltung in die Elektro-Thermischen Zentralen. Diese sollen in den nächsten 14 Monaten modernisiert werden. Die Verträge für Projekt und Umsetzung wurden bereits ausgeschrieben. Das Geld hierfür kommt teilweise vom Stadthaushalt und der Rest seitens der Regierung sowie von der Europäischen Union. Teilweise oder komplett ersetzt werden die Bestandteile der Pumpanlagen und es wird nach neuen Lösungen für die Druckregulierung im Leitungsnetzwerk gesucht.

Die Temeswarer Stadtverwaltung findet keine Unternehmen, die unterirdische Parkhäuser bausen sollen. Keine der 6 ausländischem Firmen, die sich hierfür eingeschrieben hatten, beteilgte sich gestern an der Ausschreibung. Es geht um den Bau dreier unterirdischer Parkhäuser. Diese sollen durch öffentlich-private Partnerschaften unter dem Botanischen Garten, unter dem Brunnen mit den Windrichtungen sowie unter dem Park hinter dem Bega-Einkaufszentrum entstehen. Die Investitionen belaufen sich auf 30 Millionen Euro. Die Ausschreibung dieses Projekts war bereits die zweite. Auch für die Vorangegangene zeigte kein einziges Unternehmen Interesse. Die Stadtverwaltung wird einen neuen Termin für die Ausschreibung festlegen. --- In der Zwischenzeit soll der unterirdische Parkhaus am 700-Platz bereits im September fertig gestellt werden. Dann sollen auch die Arbeiten an dem unterirdischen Parkhaus beim Fußballstadion Dan Paltinisanu starten.

Mehrere europäische Straßenbauunternehmen klagen gegen die Ausschreibung der Arbeiten an der Autobahnstrecke Nadlak-Arad. Die Unternehmen haben sich in zwei Föderationen organisiert und verfassten einen offenen Brief an die Europäische Kommission. Darin klagen sie, die Projekte mit EU-Finanzierung seien nicht ausreichend vorbereitet worden, die Ausschreibung sei ungewöhlich durchgeführt und schlecht organisiert worden, während die Vertragsbedingungen nicht korrekt formuliert und die Projektmanagerberater belästigt wurden. Die unzufriedenen Unternehmer erklären desweiteren, solche Probleme seien in Mittel- und Osteuropa häufiger anzutreffen, in Rumänien sei aber die Lage kritisch. Die Föderationen fordern die europäischen Kommissare auf, einzugreifen, damit die Ausschreibungen für diese großangelegten Projekte korrekt verlaufen sollen.

Die Arader Stadtverwaltung beabsichtigt, das Projekt zur Einführung der Kanalisation auf den letzten noch nicht am Stadtsysthem angeschlossenen Straßen zu starten. 50 Straßen sollen an das Abwassersysthem angeschlossen werden. Dabei sollen 25 Kilometer Kanalisation neu erstellt oder ersetzt werden. Die Investition beläuft sich auf 3,9 Millionen Euro, das Geld soll von der Weltbank geliehen werden, die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr starten und sich auf 4 Jahre erstrecken. Danach sollen 99% der Arader Haushalte an das Kanalisationssysthem der Stadt angeschlossen sein.

Der Arader Kreisrat schreibt eine Vormachbarkeitsstudie für den Bau eines neuen Generalkrankenhauses aus. Die neue Sanitäreinrichtung soll komplexe und spezialisierte ärztliche Dienste für den Kreis Arad und die Region Süd-West bieten. Die Beratungsfirma soll infolge der erarbeiteten Studie drei mögliche Standorte vorschlagen und die Kosten-Gewinn-Analyse durchführen. Alle Dokumente sollten binnen 180 Tagen von der Vertragsunterzeichnung dem Kreisrat vorgelegt werden. Für die Vormachbarkeitsstudie stehen 400.000 Lei zur Verfügung.

Die Grenzen zwischen Rumänien, Ungarn und Serbien am Dreiländertreffpunkt werden Ende dieses Monats geöffnet. Anlass dazu geben die Festtage der Euroregion Donau-Marosch-Kreisch-Theiss. Am 28. und 29. Mai werden am Triplex Confinium Kulturveranstaltungen und Sportwettkämpfe organisiert. Die Grenzen bleiben an dem Wochenende zwischen 10 bis 18 Uhr offen. Die Generalversammlung der DKMT-Euroregion findet heuer am Samstag, dem 28.ten Mai, in Segedin statt

Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie erst in 2 Wochen wieder. Nächsten Donnerstag laden wir Sie zum FunkMagazin ein. Das ist die Gemeinschaftssendung des deutschsprachigen Medienvereins FunkForum. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!


05.19. WM  


 Adrian Ardelean, Temeswar, 19.05.2011
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