Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erhalten Sie bei uns Informationen zu folgenden Kategorien:
- Terminkalender der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs,
- Gesetzesänderungen und anstehende Wirtschaftstermine,
- Der west-rumänische Arbeitsmarkt,
- Währungspolitik und Bankenwesen,
- UND – Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft.
Bleiben Sie dran!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Terminkalender der deutschsprachigen Wirtschaftsclubs:
Der deutsch-rumänische Wirtschaftsclubs Banat unternimmt diese Tage eine Informationsreise zu den Kollegen des Wirtschaftsclubs Sathmar. Anlass dazu gibt die Ausstellung „Hergestellt in Sathmar“, die Ende dieser Woche im Zeitraum 6. - 8. Mai stattfindet. Auf dem Besuchsprogramm steht am Freitag-Abend eine Besichtigung des Weinguts „Nachbil“ an, welches 1999 von Johann und Edgar Brutler gegründet wurde, und sich mittlerweile einen guten Ruf erarbeiten konnte. In Sathmar sind dann am Samstag der Besuch der Ausstellung und Firmenbesichtigungen geplant. Dabei sollen die Kontakte mit dem „Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein Sathmar“ gefestigt werden. Die Abfahrt aus Temeswar erfolgt morgen gegen 12 Uhr und die Rückreise am Sonntag Nachmittag. Mehr über diese Informationsreise berichten wir von heute in einer Woche innerhalb unseres nächsten Wirtschaftsmagazins.
Gesetzesänderungen und anstehende Termine:
Die Bürger, die ihre Gewinne aus mehreren Quellen beziehen, müssen in diesem Monat ihre Einkommenserklärungen an die Finanzämter abgeben. Sie müssen die Einkommensbestätigungen von allen Arbeitsstellen einsammeln, das Formular 200 ausfüllen und das vollständige Dossier bis zum 16.ten Mai dem Kreis-Finanzamt vorlegen oder an das Finanzamt per Post zuschicken. Im Kreis Temesch werden rund 40.000 Einkommenserklärungen erwartet. Um das Gedränge an den letzten Tagen zu vermeiden, sind die Steuerzahler aufgefordert, ihre Dossiers so schnell wie möglich einzureichen.
Das neue Arbeitsgesetzbuch ist am Montag in Kraft getreten. Die Behörden erhoffen sich davon, mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt und erreichen und mehr Job-angebote freizustellen. Zu den neuen Bestimmungen zählen die Arbeitsverträge mit beschränkter Gültigkeit von 3 Monaten sowie die Vorschrift für die Arbeitnehmer, mindestens 10 aufeinanderfolgende Arbeitstage als Urlaub zu nehmen. Strenger geht das neue Arbeitsgesetzbuch mit der Schwarzarbeit um. Die Inspektore des Arbeitsamtes warnen die Arbeitgeber davor, dass die Beschäftigung der Arbeitskräfte ohne Papiere nun auch strafrechtliche Folgen haben kann.
Der west-rumänische Arbeitsmarkt:
West-Rumänien hat auch diese Woche gute Arbeitsangebote für Arbeitslose im landesvergleich. Im Kreis Hunedoara waren am Montag knappe 470 freie Arbeitsstellen angemeldet und im Kreis Temesch sowie im Kreis Arad rund 450. Kreis Karasch-Severin bietet hingegen nur 12 freie Arbeitsstellen. Landesweit waren bei der Nationalen Agentur für Beschäftigung der Arbeitskräfte 11.200 freie Arbeitsstellen gemeldet. Nachwievor sind die meisten für Bewerber mit einer geringen Ausbildung sowie für unqualifizierte Kräfte.
Eine Arbeitsbörse veranstaltet von morgen in einer Woche in Temeswar die Kreisagentur für Beschäftigung der Arbeitskräfte. Austragunsort ist das Jugendkulturhaus. Erwartet werden auch diesmal Tausende Bewerber die entweder Arbeitslos sind oder sich nach einem besseren Job orientieren. Unternehmen auf Suche nach Arbeitnehmern können sich bei der Kreisagentur einschreiben. Mehr Informationen erhalten Sie unter der Rufnummer 0256 – 29 42 31.
Die Arader Kreisagentur für Beschäftigung der Arbeitskräfte veranstaltet ebenfalls von morgen in einer Woche ein regionales Seminar zum Thema „Information und Kommunikation zu den Vorteilen und Opportunitäten des Eures-Netzwerks“. Eures ist das Portal der Europäischen Union zur beruflichen Mobilität. An dem Seminar beteiligen sich die Eures-Berater aus der West-Region Rumäniens, Vertreter der Handelskammern, der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften.
Die Arbeitslosenrate im Kreis Hunedoara sinkt weiterhin. Bei der Kreisagentur für Beschäftigung der Arbeitskräfte waren Ende April rund 11.000 Arbeitslose registriert, was eine Arbeitslosenrate von 5,49% ergibt. Im Vormonatsvergleich waren es um einen Prozentpunkt weniger Arbeitslose und im Vorjahresvergleich nur mehr die Hälfte. Im Monat April vermittelte die Kreisagentur rund 1.500 Arbeitsstellen. Die meisten Arbeitslosen sind in der Kreishauptstadt Diemrich registriert.
Währungspolitik und Bankenwesen:
Auf den rumänischen Leu wurden ernste Angriffe verübt, erklärte der Chef des Rumänischen Außeninformationsdienstes SIE und ehemaliger Außenminister Mihai Rãzvan Ungureanu. Die Täter seien Spekulanten, die im Hebrst 2008 auch andere Landeswährungen angegriffen hätten. Ungureanu gab keine Angaben über die Zeitspanne der Angriffe auf den Leu an. Er erklärte aber, es handle sich um wirtschaftliche Operationen, die sich zwar in einem gesetzlichen Rahmen abspielen, die aber die interne Wirtschaftslage eines Staates beeinträchtigen können.
Aufgrund des Inflationsdrucks beschloss die Nationalbank Rumäniens am Dienstag, den aktuellen Leitzins zum 8. Mal in Folge auf den bisher minimalsten Stand von 6,25% im Jahr beizubehalten. Der Verwaltungsrat der Notenbank beschloss desweiteren, die Liquiditäten aus dem Bankensystem sorgfältig zu verwalten und auch den aktuellen Stand der obligatorschen Mindestreserven der Kreditanstalten für Darlehen in Lei und Euro beizubehalten. Innerhalb der Sitzung zum Thema Währungspolitik wurde unter anderem auch der trimestriale Bericht zur Inflation analysiert. Der Verwaltungsrat der Nationalbank trifft innerhalb einer neuen Sitzung zum Thema Währungspolitik am 29. Juni zusammen.
Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei11 quotiert und ein US-Dollar mit 2Lei76. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei55 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei15. Ein Gramm Gold wurde auf 136 Lei und 62 Bani gewertet.
Aus der regionalen Wirtschaft:
Die Geschäftsleute zeigten geringes Interesse an Räumlichkeiten in der frisch renovierten Theresienbastei in Temeswar. Nur 3 der insgesamt 13 zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten wurden innerhalb der ersten Versteigerungssitzung diese Woche am Dienstag ausgeschrieben. Am attraktivsten war die Räumlichkeit, die für einen Blumenhandel vorbestimmt wurde. Die Versteigerung begann bei 40 Lei pro Quadratmeter und endete bei 70 Lei. Eine nächste Sitzung für die übrig gebliebenen 10 Räumlichkeiten findet am 17.ten Mai statt.
Mehrere Gebäude und Kirchen aus Temeswar werden künftig architektonisch beleuchtet. Vor kurzem wurden die Arbeiten an der orthodoxen Kirche am Küttl-Platz beendet, die eine Miniatur der Heiligen-Sofia-Kirche aus Istanbul darstellt. Auf der Liste stehen weitere 4 Kirchen: die griechisch-katholische Kirche am 700-ter Platz, die Piaristenkirche im Stadtzentrum, die serbisch-orthodoxe Kirche am Traiansplatz und die rumänisch-orthodoxe Kirche Heiliger Elias aus der Fabrikstadt. Insgesamt nutznießen 8 Gebäude Temeswars eine architektonische Beleuchtung.
Mehr als 18.000 Farmer aus dem Kreis Arad stellten Finanzierungsanträge für die Bearbeitung ihrer Agrarflächen bei der Agentur für Zahlungen und Eingriffe in der Landwirtschaft APIA. Das entspricht einer Agrarfläche von rund 190 Tausend Hektar. Die Papiere können bis zum 16.ten Mai eingereicht werden und die Behörden rechnen bis dahin mit weiteren 6.000 Anträgen. Nach dem 16.ten Mai werden Finanzierungsanträge noch bis zum 10.ten Juni angenommen, die Nutznießer verlieren aber je einen Prozent der Summe für jeden Verspätungstag.
Eine Messe für traditionelle Produkte und Volkskunstartikel wurde am heutigen Donnerstag in der Arader Kleinstadt Pecica eröffnet. Die Veranstaltung ist Teil eines rumänisch-ungarischen Projekts, das den Namen „Agro-Partner“ trägt. Die Aussteller kommen aus den rumänischen Ortschaften Arad, Nadlak, Turnu, Socodor, Pankota, Macea und Dorobanti aber auch aus den ungarischen Ortschaften Batanya und Dombegyhaz. Die Arader Kleinstadt Pecica feiert am Wochende auch die Festtage der Ortschaft.
Ein österreichisches Unternehmen wird zeitweilig die Reinigungsarbeit und die Verwaltung der Friedhöfe in Reschitza übernehmen. Die Firma, die bisher diese Zuständigkeiten inne hatte, Prescom, sammelte Schulden im Wert von 5,6 Millionen Lei an den Staatshaushalt und erklärte Insolvenz. Die Übergabe der Zuständigkeit findet am 1.ten Juni statt und bleibt in Kraft bis eine neue Ausschreibung für diese Arbeiten veranstaltet wird. Das österreichische Unternehmen ist in mehreren Ortschaften Rumäniens tätig sowie in Deutschland, Luxemburg, Kroatien, der Tschechischen Republik, der Slowakei und der Türkei.
Das waren die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche und hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder hier. Dann unter anderem mit einer neuen Ausgabe der Hinweise aus der Rechtspraxis aber auch mit einem Bericht über den Besuch der Wirtschaftsclubs West-Rumäniens nach Sathmar. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!
Adrian Ardelean, Temeswar, 05.05.2011 |