Funkhaus Fünfkirchen

„Jede Minderheit hat ihre eigenen Probleme“ - Fünfkirchener Minderheitenpolitik als Beispiel

Ende Juni soll der EU Vorsitz Ungarns mit einer groß angelegten Konferenz in Fünfkirchen ausklingen. UNO, Unesco und EU, hochrangige Vertreter von mehr als 30 Länden diskutieren über Kultur und über das Schwerpunkthema Minderheiten und Migranten. Das Nationalitätenrat von Fünfkirchen besprach bei der letzten Sitzung die Einzelheiten der Präsentation, denn die meisten Gastländer können mit dem Begriff Minderheiten, wie wir sie kennen gar nichts anfangen.
Christine Arnold berichtet.


Nationalitäten: mehr als nur Volkstanz in Tracht
Alle 10 Nationalitäten, die in Fünfkirchen eine Minderheitenselbstverwaltung haben, können sich auf einem großen Plakat zeigen, ihre Geschichte, ihre Kultur und ihre Gegenwart vorstellen. Eine Sektionssitzung der ganzen Konferenz wird 3 Stunden lang über das Thema Minderheiten diskutieren anhand von kurzen Vorträgen. Der Unterschied von Migranten und Minderheiten muss den meisten erst erklärt werden, doch der Umgang mit den hiesigen Minderheiten könnte auch bei der Lösung von einige Migrantenfragen nützlich sein.


Ratsvoritzende Josef Erb: "Wir sind ein Beispiel"

Ein besonderes Augenmerk wird den Romas gewidmet, auch wegen der Zielsetzung Ungarns eine Romastrategie auszuarbeiten, und natürlich wegen des europaweiten Medieninteresses für das Thema. „Wir haben eine Vorbildliche Minderheitenpolitik in Fünfkirchen.“ – meint József Erb, Vorsitzender des Nationalitäten. So ganz Wort wörtlich haben das die Vertreter der einzelnen Minderheiten nicht bestätigt, gemeint wurde nur, dass die einzelnen Nationalitäten sehr verschiedene Bedürfnisse und Probleme haben, welche nur durch ganz individuelle Maßnahmen gelöst werden können.

„Wir haben sehr gute Beispiele hier in Fünfkirchen, auch mit den Romas, zum Beispiel das Gandhi Gymnasium und das Aladár Rácz Kulturzentrum. Wir hatten nie Probleme mit den Minderheiten in den letzten 20 Jahren, aber auch davor nicht.“ – so József Erb, der fest davon überzeugt ist, die Romastrategie der Regierung in Fünfkirchen gut präsentieren zu können. Finanzieren müssen die Präsentation die Minderheiten selbst, trotzdem freuen sich die Nationalitäten über die Möglichkeit. Regierungsvertreter für Minderheiten aus anderen Ländern oder Organisationen seien nicht angekündigt, wahrscheinlich, weil solche Posten in anderen Staaten meist gar nicht existieren. 



heil helmut - deutscher Mitlgied im Rat  


Ratsvorsitznede Josef erb  


 Christine Arnold, Fünfkirchen, 29.04.2011
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