Der Georg Dehio-Kulturpreis 2011 geht an Dr. D. Christoph Klein, Bischof a. D. der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und an den Organisten und Musikwissenschaftler Jan Janca.
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa vergibt im Herbst 2011 zum fünften Mal den Georg Dehio-Kulturpreis. Mit dieser von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, dotierten Auszeichnung werden Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, die sich in vorbildlicher Weise mit den Traditionen und Interferenzen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bewahrend, zukunftsorientiert und im partnerschaftlichen Dialog mit den Nachbarn auseinandersetzen. Der Georg Dehio-Kulturpreis ist aufgeteilt in einen mit 7.000 € dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 € dotierten Ehrenpreis.
Die siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Dr. Beate Störtkuhl sprach den Hauptpreis Dr. D. Christoph Klein, Bischof a. D. der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, zu. Aus der Begründung der Jury: „Mit Christoph Klein wird nicht nur ein über die Grenzen seines Heimatlandes bekannter Theologe und Wissenschaftler ausgezeichnet, sondern darüber hinaus einer der nach 1989 bedeutenden und wirkungsmächtigen Vertreter der seit mehr als 850 Jahren im Karpatenraum siedelnden Deutschen, welche die Geschichte, das geistige Leben und die Kulturlandschaft dort entscheidend geprägt haben.“ Nach der massenhaften Auswanderung der Deutschen aus Rumänien infolge der politischen Wende gelang Dr. Klein die Neugestaltung der Evangelischen Kirche A.B. als eine lutherische Diasporakirche. Sein seelsorgerisches Wirken „stand konstant im Zeichen der Überzeugung, dass den neuen Herausforderungen der Kirche nur durch den Dienst an der Gesamtgesellschaft gemeinsam mit der Mehrheitsbevölkerung und den anderen Minderheiten in Rumänien sowie mit den anderen Kirchen und Konfessionen begegnet werden kann.“ Sein Engagement um den Erhalt des kulturellen Erbes der Deutschen in Siebenbürgen führte zur Gründung des Landeskirchlichen Museums der Evangelischen Kirche A.B. mit Zentralarchiv in Hermannstadt/Sibiu und zur Übernahme der Verantwortung für die vom rumänischen Staat rückerstatteten Kulturgüter.
„Ich begrüße den Beschluss des Deutschen Kulturforums östliches Europa. Mit der Vergabe des Georg Dehio-Kulturpreises werden die Leistungen von Bischof a. D. Dr. Christoph Klein für die rumäniendeutsche Gemeinschaft, für das interethnische und interkonfessionelle Zusammenleben in unserem Land und seine gestalterische Tätigkeit in vielen wichtigen nationalen und internationalen Gremien anerkannt“, erklärte Helge Fleischer, Unterstaatsekretär im Departement für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung und Vorschlagender des Preisträgers.
Der Ehrenpreis geht an Jan (Harald) Janca, für seine Erforschung der Orgellandschaft Danzigs sowie des historischen Ost- und Westpreußens. Die feierliche Preisverleihung wird am 22. September 2011 in Berlin stattfinden.
Zusammensetzung der Jury - Dr. Beate Störtkuhl (Vorsitzende), Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg - Prof. Dr. András Balogh, Germanistisches Institut der Eötvös-Lóránd-Universität Budapest und Professor für deutsche Literatur Südosteuropas an der Universität Klausenburg - Sibylle Dreher, Präsidentin des Frauenverbandes im BdV e.V. - Dr. Anneli Ute Gabanyi, ehem. wissenschaftliche Referentin der Stiftung Wissenschaft und Politik - Prof. Dr. Jörg Haspel, Landeskonservator des Landesdenkmalamts Berlin - Doc. PhDr. Kristina Kaiserová, Institut für slawisch-germanische Studien, Jan Evangelista Purkynì-Universität Ústí nad Labem - Basil Kerski, Deutsch-Polnisches Magazin DIALOG