Die Wirtschaftsmeldungen dieser Woche beinhalten Informationen aus folgenden Kategorien:
- Förderprogramme,
- Investitions- und Infrastrukturprojekte,
- Finanzen und Bankwesen,
- Der rumänische Arbeitsmarkt,
- Aus der Tätigkeit der Handelskammern West-Rumäniens,
- UND – Wirtschaftsprojekte der Kommunen.
Bleiben Sie dran!
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar, jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Förderprogramme:
Die Landwirte können auch in diesem Jahr Anträge für die Mitfinanzierung der Saatarbeiten stellen. Entgegen genommen werden die Anträge bei Zentren der Agentur für Zahlung und Eingriffe im Landwirtschaftsbereich APIA in der Zeitspanne 1. März – 16. Mai. Zur Verfügung stehen heuer rund 1,6 Milliarden Euro, von denen 1,3 Milliarden von der Europäischen Uinon stammen. Nutznießer dieser Geldhilfen pro Flächeneinheit sind natürliche oder juristische Personen, die Landwirtschaft als Gelände-eigentümer, Pachter, Konzessionäre oder Verwalter von Bauernvereinigungen betreiben.
Der rumänische Staat erteilt in diesem Jahr erneut Hilfen innerhalb des Förderprogramms „Staatsgeld für Jungunternehmer“. Das Programm gilt für Unternehmer im Alter bis zu 35 Jahren und sieht eine Höchstsumme von 10.000 Euro pro Antrag vor. Die neuen Geschäftsführer müssen mindestens 2 Arbeitskräfte beschäftigen und mindestens die Hälfte des Jahresgewinns neu investieren. Bisher haben sich hierfür 90 Firmen bei der Nationalen Agentur für Programmimplementierung für kleine und mittelständische Unternehmen eingeschrieben.
Das Programm zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks soll auch in diesem Jahr weitergeführt werden. Umweltminister Laszlo Borbely gab als Starttermin den 20. März an. Neu ist in diesem Jahr, dass sich am Abwrackprogramm auch staatliche Institutionen beteilgen dürfen. Für ein altes Autos erhält man einen Gutschein im Wert von 3.800 Lei. Für den Ankauf eines Neuwagens können bis zu 3 solcher Gutscheine eingelöst werden. Laut Einschätzung des Umweltministers gibt es derzeit mehr als 200.000 Autos in Rumänien, die länger als 10 Jahre im Verkehr sind.
Auch das Programm Grünes Haus zur Förderung umweltfreundlicher alternativen Energiequellen soll wieder aufgenommen werden. Das diesjährige Programm soll im Monat April starten und verfügt über ein Budget von 110 Millionen Lei, ähnlich wie im vergangenen Jahr – so Umweltminister Borbely. Anträge werden derzeit noch nicht entgegen genommen, weil die im vergangenen Jahr eingereichten Gesuche noch nicht alle bearbeitet wurden. 2010 wurden 18.000 Anträge für dieses Programm gestellt.
Investitions- und Infrastrukturprojekte:
15 Konsortien haben ihre Angebote für den Bau der Autobahnstrecke Nadlak-Arad eingereicht. Die gesamte Strecke wurde in zwei Teilen ausgeschrieben. Der erste Teil mißt 22,2 Kilometer, ist im Wert von rund 480 Millionen Lei ohne Mehrwehrtsteuer und es haben sich hierfür 7 Unternehmen gemeldet. Der 2. Teil ist 16,6 Kilometer lang und wurde auf 507 Millionen Lei ohne Mehrwertsteuer gewertet. Die Bauarbeiten hierfür bestreiten 8 Unternehmen. Weitere 17 Angebote erhielt die rumänische Gesellschaft für Autobahnen für den Bau der Strecke Temeswar-Lugosch. Die Bauarbeiten wurden in diesem Fall auf knapp 880 Millionen Lei ohne Mehrwertsteuer geschätzt. Auch diese Strecke besteht aus 2 Teilen von 9,5 Kilometen bzw. 25,6 Kilometern.
Die Bauarbeiten an der 2. Bahnüberführung der Arader Umgehungsstraße können beginnen. Es geht um die Passage über die Bahnlinie Arad – Bukarest. Das Verkehrsministerium gewann den Prozess, nachdem ein Unternehmen die Ausschreibung der Bauarbeiten vom vergangenen Jahr vor Gericht angefochten hatte. Nun kann der Vertrag unterzeichnet werden, und die beiden Bahnüberführungen auf der Umgehungsstraße in 2 Jahren dem Lastverkehr freigegeben werden, erklärte Staatssekretär im Verkehrsministerium Eusebiu Pistru.
Der neue Ford B-Max soll künftig in Craiova gebaut werden. Der amerikanische Autobauer Ford hat Ende Februar beim Genfer Autosalon sein Conceptmodell der Fachpresse vorgestellt. Der B-Max entpuppte sich als Kompaktvan mit dynamischem Design, hinteren Schiebetüren und einem neu entwickelten, sparsamen, dreizylindrigen Ecoboost-Motor mit einem Liter Hub-raum. Revolutionär an Fords neuen Van-Modell sei die fehlende Strebe zwischen der Vorder- und der Hintertür. Der somit entstandene eineinhalb Meter breite Zugang mache das Ein- und Aussteigen überaus bequem, so das Fazit der Fachpresse.
Finanzen und Bankwesen:
Die Gewinne der natürlichen Personen, die die Einkommenserklärungen um mehr als 50.000 Lei überschreiten, werden um 16% besteuert. So sehen es die neuen Gesetzesnormen vor. Das Finanzministerium kann aber die Einkommen der Bürger nach den neuen Vorschriften erst im kommenden Jahr überprüfen. In diesem Jahr werden nur die neuen Einkommenserklärungen eingereicht und ab 2012 sollen sie dann auch überprüft werden.
Die Banken können Aktionäre an den verschuldeten Unternehmen werden. Somit können sie ihr Geld zurück gewinnen, die Unternehmen weiterhin existieren und die Angstellten ihre Arbeitsstellen behalten. Manche Fachanalysten sind der Meinung, die Maßnahme könnte schief gehen, wenn die Banken über keine Angestellten im Fachbereich des übernommenen Unternehmens verfügen. Zur Zeit werden die Schulden für Aktien eingetauscht nur wenn es eine Absprache zwischen der Bank und dem Schuldner-unternehmen gibt.
Die asoziierten Risiken der Firmen nehmen zu und das in fast allen Bereichen der rumänischen Wirtschaft außer bei der Energie und der Industrie. Dies ergibt eine Studie der Zentralbank, die mit den 10 auf dem Markt best platzierten Kommerzbanken erstellt wurde. Die Banken erwarten eine Senkung der Kreditierungsstandards für Bürger, nachdem diese in den letzten 3 Monaten des vergangenen Jahres stagniert haben. Bisher wurden die Bedingungen nur für Immobilieninvestitionen etwas lockerer. Die Nachfrage für Kredite seitens der Bevölkerung bleibt nachwievor niedrig, sie verzeichnet aber einen kleinen Anstieg im Bereich der Unternehmen. Allerdings erklärten sich die meisten Banken nicht sehr optimistisch, was die weiteren Tendenzen der Kreditnachfrage anbelangt.
Hier auch die Referenzkurse der Nationalbank Rumäniens für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei20 quotiert und ein US-Dollar mit 3Lei04. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei54 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei05. Ein Gramm Gold wurde auf 139 Lei und 95 Bani gewertet.
Zum rumänischen Arbeitmarkt:
Mehr als 8.300 freie Arbeitsstellen stehen diese Woche den Arbeitslosen landesweit zur Verfügung. Im Westen des Landes sind die meisten im Kreis Hunedoara – 425, danach im Kreis Arad – 416 und im Kreis Temesch 381. Nachwievor sind die meisten Stellen für Arbeitssuchende mit einer geringen onder mittleren Ausbildung. Landesweit sind diese Woche nur 557 Stellen für Hochschulabsolventen frei gemeldet worden, das heißt rund 15% des Gesamtangebots.
Rund 300.000 Arbeitsplätze wurden in Deutschland für europäische Staatsbürger ausgeschrieben. Gemäß des europäischen Jobportals Eures stehen die meisten Stellen in den Bereichen Gesundheit, Bauwesen und Lebensmittelindustrie zur Verfügung. Für rumänische und bulgarische Staatsbürger wurde der deutsche Arbeitsmarkt noch nicht frei gestellt, diese können aber mit einer Arbeitsgenehmigung eine Stelle besetzen.
Ein sogenannter Job-Shadow-Tag wurde heute in Temeswar organisiert. Schüler aus den 11. Klassen konnten heute einem Angestellten beschatten. Somit können sich die Jugendlichen entscheiden, ob ihr Tramberuf tatsächlich zu ihnen passt. An dem Projekt beteiligten sich heuer rund 740 Jugendliche aus 21 Schulen Temeswars. Im vergangenen Jahr waren nur 7 Schulen daran beteiligt.
Die Agentur für die Beschäftigung der Arbeitskräfte im Kreis Arad organisiert anlässlich des internationalen Frauentages eine Jobbörse ausschließlich für arbeitslose Damen. Dabei werden auch die Ermäßigungen bekannt gemacht, die die Agentur für die Einstellung von Arbeitslosen, Absolventen und benachteiligten Personen erteilt. Die Jobbörse findet am Freitag, den 11. März, am Hauptbahnhofsplatz in Arad statt, zwischen 9 und 12 Uhr.
Aus der Tätigkeit der Handelskammern West-Rumäniens:
Zwei Ausstellungsveranstaltungen bietet diese Woche die Temeswarer Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer den Besuchern: einen Salon für Leichtindustrie und die Messe Diafam. Diese sind seit gestern beim Regionalen Handelszentrum in Temeswar offen. Erworben werden können Kleidung, Schuhe, Schmuck und sonstige Acessoirs. Beide Ausstellungen mit Verkauf sind bis Sonntag besuchsoffen und der Eintritt kostet 2 Lei. Am Freitag Abend ist eine Modeschau innerhalb des Messeprograms um 19 Uhr anberaumt.
Die Arader Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer bereitet das wichtigste Ausstellungsevent West-Rumäniens im Bereich der Bauanlagen vor. Das ist die Messe Confort Construct & Instal. Die 17. Auflage des Events findet heuer in der Zeitspanne 24. - 27. März auf dem Gelände von Expo Arad International statt. Zeitgleich werden Salons für Arbeitsschutz und für Technik organisiert. Mehrere Konferenzen und Wirtschaftstreffen ergänzen das Veranstaltungsprogramm. Hierzu zählt auch die Vorstellung einer rumänisch-ungarischen Partnerschaft für die Einrichtung eines Konferenzzentrums sowie eines grenzüberschreitenden Geschäftsforums. Bisher haben sich für die Messe rund 120 Unternehmen aus Rumänien, Ungarn und Griechenland angemeldet.
Wirtschaftsprojekte der Kommunen in West-Rumäien:
Der rumänische Verwaltungskreis Arad wird dem benachbarten ungarischen Komitat Bekes Trinkwasser liefern. Eine Machbarkeitsstudie diesbezüglich wurde am vergangenen Freitag vom Arader Kreisrat gebilligt. Die Arader Wassergesellschaft wird zudem bevollmächtigt, die Gründungspapiere des neuen rumänisch-ungarischen Jointvenures zu unterzeichnen und die Machbarkeitsstudie umzusetzen. Als nächstes soll die Route der Wasser-Pipeline festgelegt werden. Rund 350.000 Einwohner in Bekes werden somit zukünftig mit Trinkwasser aus Arad versorgt.
Die Stadtverwaltung Lugosch will einen photovoltaischen Park an der Ausfahrt Richtung Fatschet einrichten. Dafür seien 5 Millionen Euro notwendig, so die Behörden. Sie beabsichtigen das Investitionsgeld durch eine öffentlich-private Partnerschaft heranzuziehen. Im Stadthaushalt wurden in diesem Jahr 90.000 Lei für die Machbarkeitsstudie dieser Investition vorgesehen. Der erbaute Sonnengarten soll den Energiebedarf für die Straßenbeleuchtung und den Strombedarf der örtlichen Staatseinrichtungen decken.
Die Temeswarer Stadtverwaltung bereitet sich auf den Ostermakrt vor. Anträge diesbezüglich von den interessierten Verkäufern werden seit Montag im Rathaus entgegen genommen. Heuer wird neben den üblichen Formularen auch eine Liste der angebotenen Produkte erfordert sowie Produktfotos im elektronischen Format und auf Papier. Zugelassen werden osterspezifische Produkte wie bunte Eier, Kuchen oder Saisonwaren. Endtermin für die Einreichung der Dossiers ist der 10. März. Die 4. Auflage des Ostermarktes findet im Temeswarer Stadtzentrum in der Zeitspanne 8. April – 2. Mai statt.
Hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie am kommenden Donnerstag wieder. Dann unter anderem mit einer neuen Ausgabe der Hinweise aus der Rechtspraxis. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!
Adrian Ardelean, Temeswar, 03.03.2011 |