Aus den Wirtschaftsmeldungen dieser Woche erfahren Sie Einiges über den Wirtschaftskalender in West-Rumänien, zu den aktuellen Banken- und Steuerthemen, aber auch über Investitionsprojekte und Wirtschaftsstatistiken.
Sie hören das Wirtschaftsmagazin bei Radio Temeswar – jetzt mit den Wirtschaftsmeldungen der Woche:
Die deutschsprachigen Wirtschaftsvereine West-Rumäniens bereiten ihre Oktober-Clubtreffen vor. Der deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat – Temeswar und der deutsch-rumänische Wirtschaftsverein Arad organisieren in diesem Monat ein gemeinsames Clubtreffen am 14.ten Oktober in Arad. Als Ehrengast hat der Arader Bürgermeister Gheorghe Falca zugesagt. Er referiert zum Thema „Der rumänische Staat. Eine Strukturanalyse”. Anschließend ist ein Gedankenaustausch mit Diskussion und Abendessen vorgesehen. Die gemeinsame Veranstaltung der Temeswarer und Arader Geschäftsleute findet am kommenden Donnerstag um 19 Uhr im europäischen Geschäftszentrum Waterhouse in Arad statt, auf der Bodrogului-Straße Nr. 6. Der Temeswarer Club organisiert hierfür einen Bustransfer, mit Abfahrt gegen 17.30 aus Temeswar. Der Clubvorstand bittet die interessierten Mitglieder, ihre Teilnahme bis Montag um 12 Uhr per E-Mail zu bestätigen.
Expo Fashion 2010 öffnete gestern seine Tore in Temeswar. Die Ausstellung mit Verkauf ist bis Sonntag auf dem Timco-Gelände auf der Circumvalatiunii-Straße den Interessenten zugänglich. Mehr als 60 Unternehmen aus Rumänien und Ungarn stellen ihre Ware zu Produzentenpreisen zum Verkauf. Zu finden sind Kleidung, Schuhe, Schmuck, Kosmetika, Sportwaren sowie Hauspflanzen und Blumen. Die Öffnungszeiten sind zwischen 10 und 20 Uhr, der Eintritt kostet 2 Lei.
Der US-Autobauer Ford will weiterhin in das Werk in Craiova investieren. Dies auch nach dem Abschluss des im Privatierungsprogramm vereinbarten Investitionskalenders – verzeichnet die online-Seite der Allgemeinen Deutschen Zeitungt für Rumänien. Bislang habe Ford 200 Millionen Euro in das rumänische Autowerk investiert. Laut Privatisierungsvertrag müssten es bis Ende 2013 insgesamt 765 Millionen Euro sein, erklärte der Vizepräsident von Ford Europa, Wolfgang Schneider, auf dem Pariser Autosalon. Die rumänische Aussenstelle sei eine der effizientesten Investitionen des Konzerns überhaupt. 2013 soll das Fordwerk in Craiova Kapazitäten für eine Jahresproduktion von 300.000 Autos sowie 300.000 Eco-Boost-Motoren haben und voll produktionsbereit sein. Rund 80 Prozent der in Craiova produzierten Autos sollen exportiert werden, vor allem auf den europäischen Markt. Schneider bestätigte, dass in Craiova ein neues Kleinmodell gebaut werden soll.
Die Zahl der Unternehmen, die bereits ihren Sitz aus Rumänien nach Bulgarien verlagert haben, soll bei etwa 2.500 liegen. Das geht aus Presseberichten hervor zitiert vom Rumänien Online-Kurier. Ein freundlicheres Wirtschaftsklima, sowie geringere Gewinn- und Mehrwertsteuer seien die schlagenden Argumente für die Abwanderung der Firmen. Die Internetseite zoro.ro gibt ein weiteres Argumet preis: Zur Firmengründung sei in Bulgarien ein Startkapital von gerade Mal zwei Leva (also umgerechnet einem Euro) notwendig.
Die Einkommenssteuer, der sogenannte Einheitssteuersatz oder Flat-Tax, könnte gesenkt werden. Der Senat nahm den Vorschlag an, die Einheitssteuer von derzeitigen 16 auf 10% hinunterzuschrauben. Die Steuer gilt für Einnahmen aus Freiberufen, Gehältern, Mieten, Investitionen, Renten, Landwirtschaftstätigkeiten oder Preisen. Die Regierung äußerte sich zurückhaltend in ihrer informativen Stellungnahme gegenüber dem Senat und erklärte, sie wolle den jetzigen Steuersatz von 16% beibehalten. Im Klartext: die Regierung unterstützt die gesetzliche Initiative nicht. Der Ausschuss für Finanzen und Haushalt des Senats gab dem Vorschlag bereits grünes Licht. Entscheidungsträger ist in diesem Fall die Abgeordnetenkammer. --- Der Fraktionsvorsitzende und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Parlamentariergruppe der Minderheiten in der Abgeordneterkammer, Varujan Pambuccian und Ovidiu Gant, plädieren für eine Senkung der Einheitssteuer. Dies erklärte der Abgeornete der deutschen Minderheit Ovidiu Gant dem Rumänien Online Kurier gegenüber. Den Antrag zur Änderung dieses Steuersatzes stellte der demokrat-liberale Senator Iulian Urban.
Die Gehälter der rumänischen Staatsbürger gehen weiterhin zurück. Das zeigt eine Studie des Nationalen Statistikamtes. Im August verdiente man in Rumänien durchschnittlich um 16 Lei weniger als im Vormonat Juli. Der Durschnitts-Netto-Lohn fiel um 1,2% auf 1.339 Lei. Die höchsten Einkommen wurden im Bereich der Fluggesellschaften verzeichnet – 3.330 Lei, die geringsten in der Hotelbranche – 787 Lei. Im Staatssektor verloren am meisten die Lehrkräfte. Sie kassierten im August um 6% weniger Geld als im Juli. Die Studie des Statistikamtes zeigt desweiteren, dass die Rumänen alles ausgeben, was sie verdienen. 40% des Einkommens wird für Essen ausgegeben und der Rest für die Bezahlung der laufenden Monatsrechnungen. Einer 3-köpfigen Familie, die durschnittlich 2000 Lei ausgibt, bleiben rund 700 Lei im Monat übrig für Gesundheit, Verkehr, Erziehung, Kleidung und Schuhe sowie für Urlaub.
Der Schuldenberg der rumänischen Staatsbürger an die Banken steigt. Statistiken der Nationalbank geben an, dass im Monat August die unbezahlten Kreditenraten um 8% im Vergleich zum Vormonat Juli gestiegen sind. Zur Zeit gäbe es mehr als 240.000 Bankenschuldner, natürliche Personen sowie Unternehmen. Der Schuldenberg beträgt 14 Milliarden Lei. Mehr als die Hälfte der Rückständler schuldet den Banken unter ein Tausend Lei. Auch unter diesen Bedingungen erteilten die Banken im Monat August Kredite im Wert von mehr als 260 Milliarden Lei, um 2 Milliarden mehr als im Vormonat Juli.
Hier auch die Referenzkurse der rumänischen Notenbank für den heutigen Donnerstag: ein Euro wurde gestern Nachmittag mit 4Lei27 quotiert und ein US-Dollar mit 3Lei08. Der Referenzkurs für ein Hundert ungarische Forint lag bei 1Lei57 und für ein Hundert serbische Dinar bei 4Lei03. Ein Gramm Gold wurde auf 133 Lei und 53 Bani gewertet.
Meine Damen und Herren, hiermit endet auch diese Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins. Mit aktuellen Wirtschaftsthemen erwarten wir Sie in 7 Tagen wieder. Nächsten Donnerstag gibt es bei uns unter anderem die Hinweise aus der Rechtspraxis zu hören. Haben Sie bis dahin eine erfolgreiche Woche!
Adrian Ardelean, Temeswar, 07.10.2010 |