Starten Sie ins neue Jahr gut informiert. Hier finden Sie eine Grupierung der wichtigsten Wirtschaftsmeldungen aus Rumänien und aus der Region Vest sowohl als Text wie auch als Audiodatei. Greifen Sie zu!
Die Rumänische Nationalbank senkte den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte von 8 auf 7,5%. Die Notenbank beschloss desweiteren, die minimalen obligatorischen Reserven der Kommerzbanken für die Kredite in Landeswährung auf 15% und in Devisen auf 25% beizubehalten. Die Geschäftsführung der Nationalbank sei bestrebt, auch weiterhin eine mittelfristige Stabilität der Preise auf dem Markt durch eigene Mittel zu sichern. --- Hier auch die Quotierungen der Rumänischen Notenbank für den heutigen Vormittag: Ein Euro ist 4Lei16 Wert und ein US-Dollar 2Lei89. 100 ungarische Forint kosten 1Lei54 und 100 serbische Dinar 4Lei28. Ein Gramm Gold konnte man gestern für 104 Lei und 81 Bani tauschen.
Das Neue Jahr brachte neue Preise für elektrischen Strom mit sich, und zwar um 4 Prozent höher als 2009. Das Erdgas bleibt erstmal gleich teuer. Teurer wurden gleich nach Neujahr auch Fleisch und Milchprodukte. Das hänge damit zusammen, dass der Sprittpreis ansteigt, aber auch damit, dass Subventionen gestrichen und Akzisen angestiegen seien, meldeten die Arbeitgeber aus der Lebensmittelindustrie. Zu erwarten sind Preisanstiege von 20 Prozent bei Hühner und Schweinefleisch und 30 Prozent für Schafs- und Rinderfleisch. Bei den Milchprodukten werden Preiserhöhungen zwischen 7 und 10 Prozent erwartet. --- Raucher müssen auch tiefer in die Tasche greifen. Die Regierung erhöhte auch im Tabaksektor die Akzisensteuer. Somit kosten seit dem Neujahr auch die Zigaretten mehr. Die Akzisse stiegt um 10 Euro auf 74 Euro pro ein Tausend Zigaretten. --- Teurer sollen auch die Fast-Food-Produkte werden. Das Gesundheitsministerium will eine Steuer für Fast-Food einführen. Ähnlich wie bei den Lastersteuern soll diese im Preis der Ware einbezogen werden. Das einkassierte Steuergeld soll für nationale Gesundheitsprogramme genützt werden. Der Gesetzesentwurf steht auf der Webseite des Gesundheitsministeriums zur öffentlichen Debatte. Demnächst sollen auch die betroffenen Fast-Food-Händler zu Gesprächen eingeladen werden.
Die Gewerkschaften beantragen die Erhöhung des minimalen Einkommens und eine Vereinheitlichung dieser Schranke im Staats- und Wirtschaftsbereich. Der minimal garantierte Monatslohn soll einheitlich bei 705 Lei liegen. Die Gewerkschaften drohten mit der Einleitung eines Gerichts-verfahrens, falls die Regierung in den kommenden zwei Wochen das Gesetz zur einheiltichen Entlohnung nicht ändert. Andererseits beantragen die Vertreter der Arbeitgeber die Beibehaltung des minimalen Einkommens bei 600 Lei.
Die Arbeitslosenrate wuchs im Kreis Temesch. Sie betrug am 31. Dezember vergangenen Jahres 4,34%, während sie Ende 2008 noch bei 1,68% lag. Dies teilte das Amt für Beschäftigung der Arbeitsplätze Temesch mit. Insgesamt sind nun im Kreis Temesch 15.114 Arbeitslose registriert – die meisten davon in Temeswar. --- Andererseits verzeichnen die freien Arbeitsplätze ein negatives Rekord. 82 freie Arbeitsstellen gibt es in dieser Woche im Kreis Temesch. Gleichzeitig sollen aber in diesem Monat weitere 250 Personen arbeitslos werden. In den Kreisen Arad und Karasch-Severin ist das Arbeitsangebot auch nicht viel größer. 220 freie Stellen gibt es in Arad, Lippa und Chisineu-Cris bzw. 250 in Reschitza und Karansebesch.
Die Steuerämter der Stadtverwaltungen öffnen wieder am kommenden Montag. Die Steuern für Gebäude, Gelände und Fahrzeuge können an den Schaltern der Rathäuser, auf den Postämtern sowie online im Internet bezahlt werden. Die Steuerzahler, die ihre Abgaben bis zum 31. März für das ganze Jahr auszahlen, erhalten eine Ermäßigung von 10%. --- In Temeswar sind die Lokalsteuern in diesem Jahr um 14% im Vorjahresvergleich gestiegen. Mehr als 44 Tausend natürliche Personen erhielten Mahnungen für die Nichteinzahlung der Steuern im vergangenen Jahr.
Die Temeswarer Stadtverwaltung wartet auf das Geld aus Bukarest für den Kostenanteil der Regierung zur thermischen Isolierung der Wohnblocks. Nur ein Viertel der 12 ein Halb Millionen Lei wurden bisher überwiesen, erklärte Vizebürgermeister Sorin Grindean. 72 Wohnblocks wurden in dieses Programm einbezogen. Die Arbeiten wurden in 30 Fällen beendet und werden in weiteren 12 noch durchgeführt. Für die restlichen 30 Wohnblocks wurden erst die Ausschreibungen vorgenommen. Die Stadtverwaltung hofft, in diesem Jahr weitere 82 Wonhblocks ins Programm aufzunehmen.
Neuigkeiten stehen auch für die Landstraßengebühr an. Die Regierung will im ersten Trimester dieses Jahres die elektronische Rovignette einführen. Die neue Rovignette enthält einen registrierten Chip, der die Prüfung der Landstraßenmaut erleichtern soll. Auf den Straßen sollen entsprechende Meldegeräte installiert werden, die die Chips an den vorbeifahrenden Autos registrieren. Geändert werden soll aber nur die Art der Vignette und nicht der Preis, so die Angaben der Regierung.
Das Programm zur Erneuerung des rumänischen Fuhrparks wird auch in diesem Jahr fortgesetzt. Die Verschrottungsprämie bleibt bei 3.800 Lei. Die Bedingungen sind ähnlich wie bisher: der zu verschrottenen Wagen muss älter als 10 Jahre und noch funktionsfähig sein. Bei der Verschrottung eines Altwagens erhält der Eigentümer einen Gutschein. Eine Person darf höchstens 3 Gutscheine auf ihren Namen erhalten und somit 11.400 Lei als Vorzahlung für ein neues Auto sammeln.
Die rumänische Renault-Tochter Dacia verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg auf dem französischen Markt um 51,4%. Rund 66 Tausend Dacia-Autos wurden in Frankreich verkauft, um 20 Tausend mehr als in Rumänien. Dacia erreichte den höchsten Marktanstieg in Frankreich, so der Rat der französichen Autobauer. Die Renault-Tochter wird von Hyundai und Kia gefolgt.
Das Steueramt des Kreises Arad versteigert beschlagnahmte Güter. Zwei PKWs wurden bereits diese Woche für 4 bzw. 11 Tausend Lei ausgeschrieben. Am 20. Januar werden erneut 12 PKWs versteigert und am 29.sten Januar 2 weitere Fahrzeuge. Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite des Arader Steueramtes unter Verwertung der beschlagnahmten Güter.
Die großen Infrastrukturprojekte des Kreises Arad bleiben Prioritäten des Verkehrsministeriums. Gelder für die Weiterführung der begonnenen Arbeiten aber auch für die für 2010 geplanten Neuarbeiten soll das Ministerium sichern, erklärte Staatssekretär Eusebiu Pistru. Von besonderer Wichtigkeit sei das Projekt der Autobahnstrecke Arad-Temeswar-Lugosch. Dafür wurden beireits 900 Tausend Lei von der Europäischen Investmentbank erteilt.
Die Arbeiten an einem neuen Kreiskrankenhaus in Arad sollen in diesem Jahr starten. Dies erklärte der Vorsitzende des Arader Kreisrates Nicolae Iotzcu. Das neue Krankenhaus soll in Neuarad Richtung Saderlach gebaut werden – nahe der Landstraße Nadlak-Arad-Temeswar. Dem Projekt nach soll das Krankenhaus 2 unterirdische Stockwerke und 3 oberirdische haben und über 462 Betten verfügen. Investiert werden 120 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen 4 Jahre lang dauern.
Das waren die Wirtschaftsmeldungen der Woche und hiermit endet auch die erste Ausgabe unseres Wirtschaftsmagazins im neuen Jahr. Ich wünsche Ihnen Allen ein erfolgreiches Jahr 2010 und erwarte Sie in 7 Tagen zu einer neuen Ausgabe. Bis dahin – alles Gute!
Adrian Ardelean, Temeswar, 07.01.2010 |